tag:blogger.com,1999:blog-70401650205748304632024-03-05T08:10:35.881-08:00Mondhäschen und die Rescue RangerMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.comBlogger26125tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-21725657423119905612013-08-28T01:55:00.000-07:002014-01-03T22:03:35.463-08:00Ein Rinderherz für Kiwis<!--[if gte mso 9]><xml>
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<br />
<div class="MsoNormal">
(Anmerkung: Leider darf ich aus rechtlichen Gründen keine Bilder aus Rainbow Springs im Internet hochladen. Aber bei Interesse, könnt ihr euch an Rolf wenden, ihm habe ich ein paar geschickt)</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Morgens werde ich von Sharon und John zur Busstation
gebracht, wo wir auf meinen Transport um 8:45 Uhr warten. Zufällig treffen sie
dort eine Bekannte, die ebenfalls auf dem Weg gen Westen ist und der ich
sogleich vorgestellt werde. Ihr Name ist Janette und wie es der Zufall will,
arbeitet sie für DOC (Department of Conservation) in Fjordland und steht in
engem Kontakt zu Kollegen, die für das Kakapo-Projekt auf Codfish Island
zuständig sind, für das ich mich so sehr interessiere. <br />
Auf der Fahrt sitzen wir nebeneinander und ich bekomme neben ihrer Handynummer
noch den nützlichen Rat, nicht zurückhaltend und höflich zu sein, wenn ich mich
für das besagte Projekt bewerbe, sondern ihre Kollegen zu nerven und ordentlich
auf die Zehen zu treten, denn anders würde man bei DOC überhaupt nichts
erreichen. Dies widerspricht zwar grundsätzlich meiner Natur, aber wenn ich es
schon so ausdrücklich empfohlen bekomme, werde ich versuchen mich daran zu
halten, wenn es so weit ist. Bevor ich mich jedoch überhaupt bewerbe, brauche
ich einige Referenzen von anderen Tierschutzprojektleitern und generell
Erfahrung im Umgang mit bedrohten Vögeln – ein weiterer Grund, warum ich so auf
die Freiwilligenarbeit mit Kiwis aus bin. Ich hoffe, ich werde bei Kiwi
Encounter viel lernen…</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Gegen Mittag treffen wir in Rotorua ein und ich werde dort
von Jacko abgeholt, ein 102jähriger Maori, den ich auf Couchsurfing kontaktiert
habe. Ich hoffe von ihm mehr über die Maorikultur erfahren zu können. Als er
die Autotür öffnet, bin ich erstaunt. Ich weiß nicht, was ich eigentlich
erwartet habe, aber ich stelle mir einen Mann, der über ein Jahrhundert alt
ist, nun ja, irgendwie <i style="mso-bidi-font-style: normal;">älter</i> vor.
Jack könnte noch locker für 60 durchgehen. Vermutlich glückliche Gene. Was mich
aber doch etwas aus der Fassung bring ist die Tatsache, dass er eine 12jährige
Tochter hat, mit der ich mir das Zimmer teilen werde. </div>
<div class="MsoNormal">
Aber das ist ja das schöne an Couchsurfing; man erlebt immer
wieder eine Überraschung.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am Abend treffe ich einen weiteren Übernachtungsgast – Maya
aus den USA (den genauen Staat habe ich vergessen). Auch sie schläft im Zimmer
der Tochter, das mit uns dreien ziemlich voll ist. Ich schlafe auf meiner
Luftmatratze auf dem Boden zwischen ihrem blinkenden Computertisch und einem
Gästebett mit durchgelegener Matratze auf dem Maya nächtigt. Die ganze Wohnung
ist eine Rumpelkammer, miefig und duster. Als kleine freundschaftliche Geste
und aus purem Eigennutz putze ich das Bad. Es sieht nämlich aus, als wäre dort
seit Jahren nicht mehr saubergemacht worden und ich könnte Dusche oder Klo in
ihrem jetzigen Zustand einfach nicht benutzen.</div>
<div class="MsoNormal">
Gemütlich ist etwas anderes, aber ich will nicht meckern.
Immerhin habe ich eine kostenlose Unterkunft, interessante Mitbewohner und wir
dürfen Vater und Tochter beim Abendessen (das in Maori „kai“ genannt wird)
Gesellschaft leisten. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Da mein erster Voluntärtag erst am Montag ist, habe ich
geplant mich bis dahin auszuruhen, vielleicht ein paar Sehenswürdigkeiten zu
besichtigen und den Weg zu „Rainbow Springs“ - wie die Erlebnisparkanlage heißt,
zu der Kiwi Encounter gehört - auszukundschaften. </div>
<div class="MsoNormal">
Da es regnet streiche ich den Plan mit den
Sehenswürdigkeiten jedoch und mache mich auf den Weg zum Kiwipark. Es ist recht
simpel: Von Jackos Haus aus muss ich nur für etwa 50 Minuten die vierspurige
Hauptstraße entlanglaufen, dabei den Autolärm ausblenden, einige große Seitenstraßen
ohne Ampeln rennend überqueren und vergessen, dass ich patschnass bin.
Letzteres gestaltet sich nach einiger Zeit schwierig, da ich Jeans trage und
diese mit jedem Schritt schwerer zu werden scheinen. Dazu ist es auch noch
kalt. Jeans sind bei Weitem das ungünstigste Kleidungsstück, das man bei
anderem Wetter als Sonnenschein tragen kann. Und dann ist einem darin zu heiß.</div>
<div class="MsoNormal">
Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, wie weit es bis
zu meinem Ziel ist, ich mich nach dem Weg erkundigen will und ein
Tankstellencafe mit Licht, Wärme und der Aussicht auf ein Heißgetränk lockt,
gebe ich kurzerhand dieser spontanen Versuchung nach und mache es mir mit einem
Muffin und einer Tasse Kakao an einem Tisch gemütlich, wo ich die nächste
Stunde lesend verbringe, bis meine Hose und die gestreifte Markise vor dem
Eingang nicht mehr tropft. </div>
<div class="MsoNormal">
Dies genieße ich umso mehr, da mich die Bedienung zuvor
davon in Kenntnis gesetzt hat, dass Rainbow Springs nur etwa 500 Meter entfernt
um die Ecke liegt. <br />
<br style="mso-special-character: line-break;" /></div>
<div class="MsoNormal">
Da es nun nur noch nieselt mache ich mich mit neuem Schwung
auf und erreiche nach kurzer Zeit den Erlebnispark. Ich wollte mich eigentlich
nur kurz umsehen und dann wieder zurücklaufen, aber bei Jacko zuhause erwartet
mich nur die enge, dunkle und muffige Wohnung, sein unglaublich selbstbewusstes
Töchterchen vor dem Fernseher und keinerlei Privatsphäre. Also versuche ich
meinen Aufenthalt hier etwas in die Länge zu ziehen und stelle mich beim
Schalterpersonal als künftige Voluntärin vor. Es hilft, dass sie bereits von mir
gehört haben, denn eine nette Kassiererin schlägt mir vor, ich könne mir doch
den Park ansehen, wo ich schon einmal hier bin. Umsonst natürlich. </div>
<div class="MsoNormal">
<br />
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und verbringe fast vier Stunden damit,
auf den kleinen Pfaden umherzuwandeln, mir die Vogelvoliere anzusehen, die
sauber beschrifteten einheimischen Pflanzen und Bäume zu studieren, Reptilien,
Regenbogenforellen, exotische Papageien des Vogelschauprogramms, Moa-Nachbildungen
aus Kunststoff und die Wildwasserbahn zu bestaunen und zu versuchen, die Kiwis
zu finden, die aufgrund ihrer Flugunfähigkeit und Nachtaktivität nicht in der
Voliere untergebracht sind. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Sie haben sich übrigens aufgrund des „Haast-Adlers“, eines
inzwischen ausgestorbenen Riesenraubvogels mit einer Flügelspannweite von über
drei Metern zu nachtaktiven Tieren entwickelt, weil sie, wie der ebenfalls
ausgestorbene straußenähnliche „Moa“ in dessen Beuteschema fielen. Beide dieser
leider nicht mehr existierenden gigantischen Vögel kamen noch bis ins 20.
Jahrhundert in Neuseeland vor, der Adler sogar noch bis zum Eintreffen der
ersten weißen Siedler, da Dr. Haast, ein Naturforscher das Glück hatte, sie als
einer der Letzten zu sehen und zu beschreiben. Den Moa haben die Maori schon
vor James Cooks Ankunft im Jahre 1769 ausgerottet und da Moas die Hauptbeute des Adlers waren, verschwand dieser kurz darauf von der Bildfläche. Lebensechte Nachbildungen
und Knochenfunde sind im Wellington Museum „Te Papa“ ausgestellt, das ich
unbedingt besuchen will. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioqIRzO0tgGq3vvefkiYyFsS7vR9ZpEde32grAORe8eT72YxA4DZ05402EGTTM8shwBRPZtnCvZ53kBwjFBuc2Ts4tNqV-b8N7ZT7HT0URQvsx4w40SKGKjRtfM3kR0hWHJzey6Vy_wTza/s1600/DSCF4064.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEioqIRzO0tgGq3vvefkiYyFsS7vR9ZpEde32grAORe8eT72YxA4DZ05402EGTTM8shwBRPZtnCvZ53kBwjFBuc2Ts4tNqV-b8N7ZT7HT0URQvsx4w40SKGKjRtfM3kR0hWHJzey6Vy_wTza/s400/DSCF4064.JPG" width="225" /></a>Ich entdecke die Kiwis später ganz am Ende des Parks (wenn
man das so nennen kann, wenn die Pfade in einem Halbkreis verlaufen). Anders
gesagt – hätte ich links, statt rechts begonnen den Park zu erkunden, so hätte
ich sie auf Anhieb gefunden. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Dieser Bereich ist mit dem meisten Aufwand und viel Liebe
zum Detail hergerichtet worden, da sich um ihn herum mit der Zeit der restliche
Park gebildet hat. Es gibt einen Inforaum, in dem man sich verschiedene Filme
ansehen, Kiwirufe anhören und Tafeln mit Erläuterungen durchlesen kann. Einige
Vertreter der Spezies werden ausgestopft präsentiert, wie auch deren
Fressfeinde; Wiesel, Marder, Opossums, Katzen und Ratten. In einer Einlassung
im Boden mit Glasdeckel ist ein hohler Baumstumpf mit einem echten (inhaltslosem) Kiwi-Ei darin ausgestellt. Das Beste liegt aber hinter einer
schweren Automatiktür: Das Nachthaus. In diesem befinden sich drei verglaste
Gehege, alle dicht bepflanzt mit Farnen und kleinen Sträuchern und da ich Glück habe, sehe ich darin meinen ersten lebendigen Kiwi
herumstaken. Ich freue mich schon auf die kommenden Tage und verlasse
glücklich den Park. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgF4ECyP-dn3H7dGZa20aD0A2fNC8wojotVz3K8M2Z4tZsDfRO5UQMNng1kod2mvIWAijXMjnbtoSr1og_CqSyqeuv-asH2SwsHPvP_obS4I-D-OmWkqSikOsKBdlvYFsYb4REXQdP4yauR/s1600/DSCF4056.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgF4ECyP-dn3H7dGZa20aD0A2fNC8wojotVz3K8M2Z4tZsDfRO5UQMNng1kod2mvIWAijXMjnbtoSr1og_CqSyqeuv-asH2SwsHPvP_obS4I-D-OmWkqSikOsKBdlvYFsYb4REXQdP4yauR/s640/DSCF4056.JPG" width="640" /></a></div>
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Am nächsten Morgen stehe ich früh auf, um rechtzeitig vor
Ort zu sein. Toni, mit dem ich die ganze Zeit in E-Mail-Kontakt stand und der
sich um meine Bewerbung gekümmert hat, wird mich empfangen und einweisen. Vom
Namen habe ich mich jedoch in die Irre führen lassen und muss lachen, als sich
Toni als Frau entpuppt. <br />
<div class="MsoNormal">
Nachdem ich alle möglichen Einweisungsformulare
unterzeichnet habe, händigt sie mir einige Essensgutscheine für das Parkcafé im
Wert von insgesamt 100 Dollar aus und bringt mich anschließend zum Kiwibereich,
den ich nun ja schon kenne. Dort stellt sie mich Claire Trevers (der Leiterin
des Kiwiteams) und Carmel (einer der sechs Teammitgliederinnen) vor. </div>
<div class="MsoNormal">
Sie sind alle sehr freundlich und zeigen mir ihr Refugium,
das aus Küche, Bruträumen für Eier und geschlüpfte Küken, Quarantänestation, Nachthaus
und Pausenraum besteht. Da der Park Führungen „hinter die Kulissen“ anbietet,
ist jeweils eine Wand der Küche und der Bruträume verglast. </div>
<div class="MsoNormal">
Es kommt in meiner Zeit hier oft vor, dass eine
Touristengruppe durch die Anlage geschleust wird und mir bei der Arbeit
zusieht, während der Gruppenführer seine Monologe dazu herunterbetet. In diesen
Augenblicken versuche ich dann natürlich bei dem, was ich gerade tue, äußerst
wichtig und geschäftig zu wirken, selbst wenn ich nur das Geschirr abwasche.</div>
<div class="MsoNormal">
<br />
Kurz darauf - nach einer Tasse Tee und Kuchen - bekomme ich meine erste
Aufgabe. Mir wird in der Küche gezeigt, wie das Kiwifutter hergestellt wird:</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Rinderherzragout á la
Rainbow Springs:</b></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">Für etwa 25 Portionen
(á 170 – 250 Gramm)</i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">Zutaten: 2 große
Beutel gehacktes rohes Rinderherz, 2 Bananen, 1 Apfel, 1 Birne, 2 Karotten, ¼
Brokkoli, 1/3 Zucchini, 250 g gemischtes Tiefkühlgemüse, 1 Tasse eingeweichtes
Katzentrockenfutter, 2 Tassen eingeweichte Haferflocken und Vollkornmehl,
Vitaminpulver.</i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">Das Rinderherz in eine
große Schüssel geben und das Blut bis auf einen kleinen Rest abgießen. (Zu
große Stücke eventuell nochmals zerteilen.) Nun das Obst und Gemüse in einem
Mixer zerkleinern und mit dem
Fleisch vermischen. Das eingeweichte Trockenfutter und die Haferflocken
unterheben. <br />
Das Gesamtgewicht des Rinderherzgemischs auf einer Küchenwaage bestimmen und entsprechend
der Menge 100 Gramm Vitaminpulver pro Kilo einrieseln lassen. </i></div>
<div class="MsoNormal">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;">Alles fünf Minuten
lang miteinander vermengen und gut gekühlt nicht länger als einen Tag
aufbewahren.</i></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Dieses köstliche Gericht wird dann gegen Mittag in Portionen
abgewogen und in kleine Schälchen verteilt, auf die zuvor der Name des Kiwis
und die ihm zugehörige Grammangabe mit abwaschbarem Kohlestift geschrieben
wurde. </div>
<div class="MsoNormal">
Die individuelle Portion errechnet sich aus dem
Körpergewicht des Kiwis, seinem momentanen Gesundheitszustand, sowie der
notierten Futterrestmenge der letzten paar Tage und wird jeden Morgen aufs Neue
bestimmt. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Anschließend helfe ich noch, die Näpfe zu verteilen. Dazu
stapeln wir sie in eine Plastikkiste und tragen diese den kleinen Hügel hinauf,
auf dem die halbwüchsigen Kiwiküken sowie einige die alteingesessenen Pärchen in
Einzelgegehen hausen. Da erwachsene Kiwis territorial veranlagt sind, kann man nur sehr
junge Küken zusammensetzen. Bald werden unsere Schützlinge groß und stark genug sein, um auf
sich allein gestellt zu überleben. </div>
<div class="MsoNormal">
Man entlässt sie wieder in die freie Wildbahn, wenn sie
ungefähr ein Kilo wiegen. Bei Weibchen, die insgesamt größer und bis zu drei
Kilo schwer werden können, geht das etwas schneller als bei den Männchen, die
im Durchschnitt nur etwa 2,1 Kilogramm wiegen, wenn sie erwachsen sind.</div>
<div class="MsoNormal">
<br />
Das Aufzuchtsprogramm läuft unter „Operation Nestegg“, das von Sponsoren –
wie zum Beispiel Banken - und natürlich DOC finanziell getragen wird. Von den
Spendengeldern werden Helfer bezahlt, die die wild gelegten Eier in den Wäldern
nach etwa 30 Tagen natürlicher Bebrütung einsammeln und zu Kiwi Encounter nach
Rotorua bringen, wo sie die restlichen 50 – 60 Tage künstlich im Kasten
ausgebrütet werden. </div>
<div class="MsoNormal">
Normalerweise besteht bei Vögeln, die von menschlicher Hand
ausgebrütet werden das Risiko, dass sie sich auf denjenigen prägen, der sie
nach dem Schlüpfen als erstes füttert und sich um sie kümmert.
Man denke nur an das „Tagebuch einer Entenmutter“. </div>
<div class="MsoNormal">
Bei Kiwis ist das anders. Die Brutzeit ist deshalb so lang -
fast drei Monate - weil das Küken anschließend komplett entwickelt und absolut
selbstständig auf die Welt kommt. Es handelt rein intuitiv, trägt alles Wissen
bereits in sich und wird sofort versuchen mit dem Schnabel in der Erde nach
Futter zu suchen, wie die erwachsenen Tiere auch. Das ist der einzige Grund,
warum das Aufzuchtsprogramm in dieser Form überhaupt möglich und so erfolgreich
ist.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Nun werden sich einige dennoch fragen, warum man sie nicht
von den Eltern fertig ausbrüten lässt, wenn sie schon mal dabei sind. Das
Problem ist nur, dass wilde Kiwi-Eier gnadenlos von Wieseln,
Ratten und Opossums gefressen und nur 5% der wenigen geschlüpften Küken
tatsächlich das Erwachsenenalter erreichen würden. Vermutlich sogar noch
weniger. Momentan sind fast 95% ihres natürlichen Lebensraums nicht geschützt.</div>
<div class="MsoNormal">
Dagegen haben die künstlich ausgebrüteten und liebevoll hochgepäppelten
Kiwiküken eine realistische Überlebenschance, sobald sie zurück in
die Wildnis entlassen werden. Kiwis sind derzeit leider so gefährdet, dass man
mit keinem Küken ein Risiko eingehen kann. <br />
<br style="mso-special-character: line-break;" /></div>
<div class="MsoNormal">
Allerdings darf man die Eier auch nicht zu früh einsammeln,
da sich sonst viele davon nicht richtig entwickeln würden. </div>
<div class="MsoNormal">
Deshalb lässt man sie mindestens einen Monat bei den Eltern,
wo sich hauptsächlich der Kiwivater um das Ausbrüten kümmert, während die
Kiwimutter damit beschäftigt ist, sich das während der Tragzeit eingebüßte
Gewicht wieder anzufressen. Das Kiwi-Ei macht bis zu 1/3 ihres
Gesamtkörpergewichts aus, wenn es gelegt wird (verglichen mit der Körpergröße
ist es damit weltweit das größte Vogel-Ei) und verdrängt alle Organe,
einschließlich des Magens, der dermaßen komprimiert wird, dass er in den
letzten Tagen ihrer Schwangerschaft keinerlei Nahrung mehr aufnehmen kann. Pro
Saison kann ein Weibchen ihr Gesamtgewicht in Eiern legen - zwei bis drei
Stück!</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am Nachmittag, kurz vor Feierabend darf ich noch mit in den
Quarantäneraum und bei der Versorgung eines Patienten helfen. Kiwi „Kohi“ war
einige Wochen zuvor in eine von Jägern gelegte Falle getappt –
die damit vermutlich Opossums fangen wollten - und sich dabei einen Zeh schwer
verletzt, der sich auch noch entzündete. Er war zum Arzt gebracht und dort
behandelt worden und hält sich nun in Rainbow Springs auf, weil er weiter
pflegebedürftig ist. Die Sache sieht bedenklich aus. Das Zehenglied bedarf der
Amputation, konnte aber nicht entfernt werden, da es genau an der betroffenen
Stelle ins Schienbein übergeht und so sitzt die Infektion noch immer hartnäckig
im Fuß. Die Medikamente bewirken leider nichts. Kohis einzige Chance besteht
darin, den kompletten Fuß zu amputieren, aber mit einer solchen Behinderung
könnte man ihn nie wieder in die Wildnis entlassen und er müsste für den Rest
seines Lebens in einem Zoo oder einer ähnlichen Anlage untergebracht werden.
Ein Schicksal, dass ihm keiner wünscht.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Leider wird Kohi schon am folgenden Tag eingeschläfert. Das
Kiwiteam hat mit schwerem Herzen beschlossen, dass dies das Beste für den Vogel
ist.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
An diesem zweiten Tag wird mir auch zum ersten Mal von
Carmel gezeigt, wie das Nachthaus für den Besucherandrang vorbereitet wird, das
fortan zu meinen täglichen Aufgaben gehört.</div>
<div class="MsoNormal">
Die Kiwis im Nachthaus haben natürlich einen anderen
Rhythmus als die in den Außengehegen – genau umgekehrt, damit Besucher auch die
Chance haben, die Vögel zu Gesicht zu kriegen. Daher bekommen sie auch nicht
kurz vor Feierabend ihr Rinderherzragout, sondern morgens, wenn ich das Licht dort
ausknipse und für sie im Dunkeln die aktive Zeit der Futtersuche beginnt. </div>
<div class="MsoNormal">
Vor dem Verteilen des Futters muss ich allerdings die Bäume
und Sträucher in den Schaukästen bewässern und deren Blätter befeuchten. Kiwis
bevorzugen einen tropischen, feucht-kalten Lebensraum, weil sie besonders dann
fette Würmer und Larven aufspüren können. Diese müssen natürlich von uns
eingeschleust werden. Wir haben ein Maden-Terrarium, jede Woche kommt eine Regenwurmlieferung in einem
schwarzen Leinensack und alle paar Monate besorgt Carmel einige zersägte
Baumstämme aus kontrollierten Waldgebieten, in denen sich „huhu gubs“ (wie die
einheimischen dicken, weißen Larven genannt werden) eingenistet haben. Auch
wenn aufgepasst wird, aus welchen Gebieten diese Holzscheite stammen, müssen
wir jeden einzelnen davon kontrollieren und mit einem Metalldetektor absuchen,
damit auch ja keine rostigen Nägel oder ähnliches in die Gehege gelangen. Kiwis
tendieren nämlich leider dazu, kleine Metallteile zu verschlucken, was schon
den ein oder anderen, trotz OP, das Leben gekostet hat. Dieser Impuls ist ganz natürlich, denn sie verschlucken stets kleine Steinchen, die ihnen bei der Verdauung helfen.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Wenn die Pflanzen im Licht der Rot- und Grünlichtlampen
glänzen und der Wasserdampf aufsteigt, mache ich mich auf die Suche nach den
Vögeln. Jeder einzelne im Park muss morgens „gefunden“ werden, damit
sichergestellt ist, dass es ihnen gut geht. Hocken sie in einem Tunnel, legt
man sich auf den Bauch und tastet mit der Hand den Gang ab, bis man auf die
kleine, warme, weiche Kugel stößt. Meistens haben sie einen Lieblingsplatz, in
dem sie den Tag verschlafen, besonders die Nachthauskiwis. Hin und wieder kommt
es aber auch vor, dass ich das ganze Gehege zwei- oder dreimal ablaufen muss,
bis ich ihn gefunden habe. Weitere Hinweise auf ihre Gesundheit geben die
Futterreste, Bohrlöcher im Boden und Exkremente. Ist kaum etwas gegessen worden und zudem keines der
weißen Häufchen zu sehen, kann man vermuten, dass der Kiwi seinen Bau nur
einmal kurz verlassen hat und es ihm demzufolge nicht allzu gut gehen kann. (In
den Monaten Juli – September kann es bei Weibchen jedoch auch bedeuten, dass
sie kurz davor stehen, ein Ei zu legen).</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Nachdem ich alle Tiere aufgestöbert habe, vergrabe ich in
jedem Schaukasten zwei Hand voll Regenwürmer und verteile die Futterschalen.
Sie dürfen in keinem der schwachen Lichtkegel stehen, das würde die Kiwis vom
Fressen abschrecken. Ab und zu zerkleinere ich auch die Scheite mit den
Huhu-Larven, denn auch wenn die Vögel einen langen Schnabel haben, sitzen die
Insekten oft so tief im Holz, das ein Herankommen unmöglich ist. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Die Schnäbel der Kiwis sind wirklich einzigartig. Anders als
bei ihren flugfähigen Verwandten sind diese nämlich sehr lang (bis zu 10 cm bei
ausgewachsenen Weibchen), dünn, gut durchblutet, sehr sensibel und haben die
Nasenlöcher nicht nahe am Kopf, sondern ganz vorne an der Schnabelspitze.
Zusammen mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn und langen, feinen
Schnurrbarthaaren hilft er ihnen dabei, Würmer und andere Leckerbissen aufzuspüren,
wenn sie ihn auf der Suche danach in die Erde stecken. Hierbei dringt natürlich
Dreck und Staub in die Nasenlöcher ein und sie müssen diesen kontinuierlich
wider ausschnauben. So entstehen die markanten Schnüffellaute, die sie bei der
Nahrungssuche von sich geben. </div>
<div class="MsoNormal">
Ein Kiwi
trinkt übrigens wie wir Menschen auch, indem er das Wasser einsaugt und
dabei seine Luftröhre verschließt und nicht, wie andere Vögel, den Kopf nach
hinten legt und die Flüssigkeit die Kehle herunterrinnen lässt. In seiner Zunge
befindet sich nämlich ein längliches Loch, das in der Lunge endet und in das kein Wasser eindringen sollte.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Als der erste europäische Forscher einen Kiwi entdeckte und ein
gefangenes - gestreckt steif gewordenes - Exemplar ins britische Museum
schickte, dachten seine Kollegen in der Heimat zunächst, er wolle sie auf den
Arm nehmen und hätte ein Tier aus verschiedenen anderen „zusammengebastelt“, um
Aufsehen zu erregen. (Das gleiche hatte man übrigens auch vom Schnabeltier
geglaubt, als es in Australien gefunden wurde.) </div>
<div class="MsoNormal">
Als die Existenz dann endlich geglaubt wurde und sie
versuchten, das fabelhafte Tier bildlich für die Ausstellung darzustellen,
zeichneten sie ihn pinguinartig, aufrecht gehend mit erhobenem Kopfe. Es ist
geradezu rührend anzusehen, wie die Museumsangestellten verzweifelt versuchten,
etwas Vertrautes in den Kiwi hineinzuinterpretieren, weil sie mit soviel
Fremdartigkeit wohl einfach nicht umgehen konnten.…</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Seine von hellbraun über rötlich bis schwarz gefärbten
„Federn“ ähneln zum Beispiel eher Haaren, als Vogelgefieder. Sie hängen lose
herunter, sind lang, dünn, etwas stachelig - wie die Daunen eines Kükens - und
besitzen keinerlei wasserabweisende Eigenschaften. Seine ehemaligen Flügel sind
so stark zurückgebildet, dass man sie nur ertasten kann. Sie sind nur noch etwa
zwei Zentimeter lang und mit vier bis fünf Federn ausgestattet. An der
Flügelspitze befindet sich eine kleine weiche Hornklaue. Dennoch tendieren Kiwis wie so viele andere Vögel dazu, ihren Kopf beim Schlafen unter ihr stummeliges Flügelchen zu stecken, was ein wenig albern aussieht. </div>
<div class="MsoNormal">
Er hat keinen
Schwanz mehr, nicht einmal das Steißbein ist vorhanden, wie wir es noch
besitzen.</div>
<div class="MsoNormal">
Dafür haben sie muskulöse, von dunkelbraunen Schuppen
bedeckte Beine und kräftige dreizehige Füße mit dicken, langen Nägeln.
Passenderweise wurde er in meinem Tier-Bestimmungsbuch „field guide to new
zealand wildlife“ frei übersetzt so beschrieben: „Wenn man ihn sich ansieht, so
scheint der Kiwi nur aus Hinterkeulen und Schnabel zu bestehen.“ („Seeming all
bill and drumsticks“)</div>
<div class="MsoNormal">
Sein Kopf ist in der Tat winzig im Vergleich zu seinem
großen Rumpf und das Augenlicht unzureichend, so dass er über Wurzeln stolpert
und gegen Bäume rennt, sobald er in Panik flüchtet. Sein Gehör dagegen ist sehr
gut ausgebildet.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Es gibt fünf verschiedene Arten von denen drei am Häufigsten
vorkommen - falls man dieses widersprüchliche Wort bei einer gefährdeten Tierart
überhaupt verwenden kann: </div>
<div class="MsoNormal">
Den braunen Kiwi („tokoeka“), beheimatet auf der Nordinsel
und in Fjordland; den großen getüpfelten („roa“), der im Nordwesten der
Südinsel zu finden ist und den kleinen getüpfelten Kiwi („pukupuku“), der
leider bis auf Kapiti Island nirgendwo sonst mehr vorkommt.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Obwohl sie sich äußerlich nur in Farbe, Größe und Gefiedermuster
unterscheiden, ist ihr Sozialverhalten nicht einheitlich. Der klein getüpfelte
Südinselkiwi lebt zum Beispiel in festen Familiengruppen in geräumigen
unterirdischen Bauten, wohingegen der braune Nordinselkiwi seinen Nachwuchs
lediglich in seiner Nähe duldet, solange er sich unauffällig und passiv verhält.
Er vertreibt seine Jungen jedoch, sobald sie geschlechtsreif werden und
anfangen, mit den typischen Pfeiflauten Revier zu beanspruchen. <br />
<br style="mso-special-character: line-break;" /></div>
<div class="MsoNormal">
Soweit sind unsere Kleinen aber noch nicht. Wenn sie nach
etwa sechs Monaten ein Kilo wiegen, alle notwendigen Gesundheitschecks
bestanden haben und ausgewildert werden können, sind es noch immer Jugendliche,
die außerhalb des Auffälligkeitsrasters der Altvögel liegen und ungehindert in
deren Revieren herumstreichen, Nahrung suchen und sich langsam an die neuen
Umstände gewöhnen dürfen. Erst mit etwa zwei Jahren fangen sie an, eigene
Reviere zu erobern und auf Partnersuche zu gehen.</div>
<div class="MsoNormal">
In den meisten Fällen halten diese Verbindungen lebenslang,
es sei denn einer der Vögel stirbt frühzeitig. Sie können über 40 Jahre alt
werden und diese Lebensspanne ist für verwitwete Tiere lang genug, um sich
einen anderen Partner zu suchen.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
In Rainbow Springs gibt es derzeit zwei Paare, die jedes
Jahr erfolgreich Eier legen. Eine besonders rührende Geschichte rankt sich
dabei um „Tahi“:</div>
<div class="MsoNormal">
Er ist Vater einer ganzen Reihe Küken, von denen fast alle bereits
in der freien Wildbahn leben. Bis auf „Ahi“, seinen Sohn, der nur ein Gehege
weiter mit seiner Gefährtin „Tika“ lebt.</div>
<div class="MsoNormal">
Leider ist Tahis Partnerin einige Jahre zuvor gestorben und
er ist seitdem allein, weil sich bisher einfach noch kein geeigneter Ersatz
finden wollte. Man könnte ihn fast als einsames Wesen bemitleiden, wenn er
nicht jährlich eine Aufgabe hätte, die er für einige Monate mit Hingabe erfüllt. <br />
Sein Sohn Ahi ist, was man bei Menschen einen „Rabenvater“ nennen würde, denn
er weigert sich standhaft seinen Teil der Brutpflege zu übernehmen. Allerdings
ist das bei ihm auf eine Verhaltensstörung zurückzuführen, denn er hatte eine
stressreiche Jugend, die eine normale Entwicklung nicht ermöglichte. Man
glaubte nämlich für mehrere Jahre er sei ein Weibchen - bei jungen Kiwis ist
das Geschlecht nur durch einen Bluttest herauszufinden - und versuchte ihn
daher mit anderen Männchen zu verkuppeln. </div>
<div class="MsoNormal">
Das ging natürlich gründlich in die Hose, denn Kiwis sind
extrem territorial und diese gut gemeinten Partnervermittlungen endeten
ausschließlich gewalttätig. Bei einem Kampf verlor Ahi sogar sämtliche
Rückenfedern, als das andere, ebenfalls nicht homosexuelle Männchen mit einem
deftigen Fußtritt seinem Standpunkt Ausdruck verlieh, was er von der ganzen
Sache hielt.<br />
Der arme Ahi hatte also keine Gelegenheit, in den wichtigsten
Entwicklungsjahren seiner Rolle als Vater gerecht zu werden und konnte dies scheinbar
nie wieder aufholen. </div>
<div class="MsoNormal">
Zwar produziert er zusammen mit Tika jedes Jahr sein Soll
von zwei Eiern, aber er scheint einfach nicht zu wissen, was er anschließend
damit anfangen soll. Man opferte ihm zuliebe eine ganze Reihe dieser ersten Gelege,
in der Hoffnung, es würde ihm eines Tages schon dämmern - erfolglos.<br />
So startete man ein gewagtes Experiment.</div>
<div class="MsoNormal">
Man schob ein von Tika frisch gelegtes Ei Opa Tahi unter. Er
hat sich vielleicht kurz gewundert, wo das wohl so plötzlich hergekommen sein mag,
wusste im Gegensatz zu seinem Sohnemann aber ganz genau, was von ihm erwartet
wurde. Wenig später hatte er es bereits als Eigentum deklariert, seinen Körper
wie einen Pfannkuchen darübergestülpt und bewachte das Ei fortan mit
Argusaugen. Ja, er hob nicht einmal mehr den Kopf, wenn zur morgendlichen
Routinekontrolle der Deckel seines Baus geöffnet wurde. Sein Futterkonsum nahm
drastisch ab, wie das bei brütenden Vätern üblich ist und bestätigte die
Hoffnung, er habe das Ei vollständig angenommen. Als Stieftochter Tika dann 30
Tage später ihr zweites Ei legte, tauschte man das frische gegen das bereits angebrütete
und steckte letzteres in den Brutkasten, wo das Küken zwei Monate später
erfolgreich und gesund schlüpfte. Auch das zweite Ei nahm Tahi unter seine
Fittiche und seitdem werden im jedes Jahr seine Enkelküken anvertraut. </div>
<div class="MsoNormal">
Besonders schön ist es zu sehen, wie viel Befriedigung er
aus seiner Verantwortung zieht. Er ist vollkommen in seinem Element und scheint
es regelrecht zu genießen eine Beschäftigung zu haben. Für mich ist er auf
seine Weise ein echter Held.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am Abend des zweiten Tages helfe ich Carmel gerade dabei,
das Nachthaus wieder zu schließen, als sie mich fragt, ob ich nicht bei ihr
wohnen möchte, während ich in Rotorua bin. Ihr behagt der Gedanke nicht, dass
ich bei diesem seltsamen Mann hause. Da sie eine wirklich goldige Frau ist und
wir uns gut verstehen, sage ich auch sofort dankbar zu. Jacko habe ich kaum
gesehen, seit ich bei ihm untergekommen bin und er ist nie in der Stimmung mir
etwas über seine Vergangenheit zu erzählen oder meine Fragen zur Maori-Kultur
zu beantworten, was ich sehr schade finde. Carmel würde mich auch morgens in
ihrem Auto mitnehmen, das heißt, wir könnten gemeinsam zur Arbeit fahren. Mir
gefällt die Idee immer besser und versetzt mich in Hochstimmung. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Doch erstmal haben wir uns ums Nachthaus zu kümmern. Das geht
recht schnell – wir müssen lediglich die Futterreste einsammeln, abwiegen und
die Menge im Futterbuch notieren, alle Türen abzuschließen und unserer ältesten Kiwidame "TK" ("Ti-Key") Zugang zu
ihrem Haus zu geben. Normalerweise haben alle Nachthaus-Kiwis auch tagsüber,
wenn das Licht ausgeschaltet ist und die Tiere fressen und sich bewegen
sollten, die Möglichkeit sich zurückzuziehen, aber TK ist ein Sonderfall. Wäre
der Eingang ihres Hauses stets offen, würde sie sich nämlich überhaupt nicht
blicken lassen und nur in ihrem warmen Nest hocken. Wir müssen sogar sämtliche
Tunnel, die sie sich tagsüber gräbt, wieder zuschütten. Es geht dem gesamten
Team gegen den Strich TK zu Publikumsverkehr zu nötigen, aber so sind leider
die Richtlinien von Rainbow Springs, da sie dem Park nur als Präsentiervogel
nützlich ist. Eier darf sie nämlich keine legen, weil sie eine
Gebärmutterfehlbildung hat und einmal fast dabei gestorben wäre. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Derzeit hausen insgesamt vier Kiwis im Nachthaus: Nouveau,
Empire, Fluffarse und TK. Die ersten drei sind Küken und werden bald in ihrem
Heimatwald ausgewildert oder in einer Einrichtung dort untergebracht. Benannt
wurden alle Kiwiküken der letzten Saison übrigens nach neuseeländischen
Künstlern. Für jede Saison überlegt sich das Kiwiteam ein Hauptthema mit
Neuseelandbezug nach dem die Namen ausgewählt werden. </div>
<div class="MsoNormal">
Fluffarse ist allerdings kein Künstler. Eines der
Teammitglieder wollte ihn „fluffy ass“ (flauschiger Hintern) nennen, aber das
wurde nicht gestattet. Deshalb wandelten sie es in Fluffarse um und wenn nun
ein Besucher nach der Bedeutung fragt, sagen sie, es sei französisch. Nur
einmal gerieten sie dabei in Verlegenheit, als die Besucher zufällig selbst Franzosen
waren und beteuerten, dass dies kein ihnen bekanntes Wort sei. </div>
<div class="MsoNormal">
Anfangs wurden einige Küken auch nach Personalmitgliedern
oder deren Kindern benannt, aber diese Sitte wurde recht bald abgeschafft, da
es traurig und ein schlechtes Omen ist, wenn entweder der Mensch oder das nach
ihm benannte Tier frühzeitig stirbt.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
TK ist dagegen schon sehr viel älter und trägt
die Abkürzung für einen zweiteiligen Maorinamen, den ich zwar mal irgendwo
gelesen, aber wieder vergessen habe. Man kennt ihr genaues Alter nicht, aber vor
etwa 30 Jahren wurde sie eingefangen und lebt seitdem im Nachthaus von Rotorua,
das damals noch viel kleiner, weniger aufwändig und von keinem Erlebnispark
umschlossen war. Der Naithau-Stamm, auf dessen Land es erbaut wurde, kümmerte
sich darum. Heute hat dieser „Iwi“ (Stamm) direkt neben Rainbow Springs ein
Maori-Dorf namens „Mitai“ gebaut, in dem Touristen einen oberflächlichen
Einblick in deren Kultur erhaschen können.</div>
<div class="MsoNormal">
TK ist mager, struppig und hat einen selbstbewussten, eigenwilligen
Charakter. Wenn ich oder eine andere Pflegerin ihr Terrarium kurz vor
Feierabend betritt, um die Futterreste einzusammeln und sie nicht zufällig in
einer Ecke zusammengerollt schläft, kommt es meistens vor, dass sie uns
attackiert. Zwar tragen wir hohe Gummistiefel und so können uns ihre Fußtritte
mit den scharfen Klauen nichts anhaben, aber ich erschrecke trotzdem jedes Mal,
wenn sie aus einer der dunklen Ecken auf mich zugerast kommt, dabei fauchende,
katzenartige Laute ausstößt und immer wieder gegen meine Beine rennt. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Es dauert ein paar Tage, bis mich die Vögel kennen und ihnen
mein Erscheinen kein Unbehagen mehr bereitet – bis auf TK natürlich. Nach etwa
einer Woche bleibe ich an einem Nachmittag etwas länger in Nouveaus Gehege
sitzen, nachdem ich sein Futterschälchen eingesammelt habe und sehe ihm dabei
zu, wie er mit seinem Schnabel in der Erde herumstochert. Dabei kommt er mir
immer näher. Nun fange auch ich an, Schnüffellaute von mir zu geben, um ihn von
meiner Anwesenheit zu warnen, damit er nicht in Panik davonrennt, wenn er
plötzlich, nur auf das Aufspüren von Würmern konzentriert, über mich stolpert. </div>
<div class="MsoNormal">
Das scheint jedoch seine Neugier zu wecken und er stakst
schnurstracks auf mich zu. An meinen Gummistiefeln angekommen, untersucht er
diese erstmal gründlich und testet deren Geruch und Material. Nachdem er sich
versichert hat, dass man diese nicht essen kann, watschelt er gemächlich weiter
um mich herum und schnüffelt die Erde ab. Er ist nur noch ein paar Zentimeter
von meiner Hand entfernt und da sich noch ein bisschen Rinderherzragout in
seinem Napf befindet, halte ich ihm einen der größeren Brocken entgegen. </div>
<div class="MsoNormal">
Mein eigenes Herz schlägt schneller, als er ihn mir
vorsichtig mit seinem Schnabel aus den Fingern nimmt – so vornehm, als benutze
er Essstäbchen – und hinunterschluckt. </div>
<div class="MsoNormal">
Nichts kann das glückselige und mit Sicherheit recht
dümmliche Grinsen für die nächsten Stunden von meinem Gesicht wischen, selbst
als ich abends in Jackos bedrückende Wohnung zurückkehre.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Dort informiere ich ihn von Carmels großzügigem Angebot, dass
ich morgen früh gleich all mein Gepäck mit zur Arbeit nehmen und am Abend mit
ihr zusammen heimfahren werde. Sie wäre tatsächlich noch heute mit mir meine
Sachen holen gegangen, aber ich habe nicht gepackt und ein so plötzlicher
Aufbruch würde doch ziemlich nach Flucht aussehen.</div>
<div class="MsoNormal">
Seltsamerweise macht Jacko daraufhin einen fast beleidigten
Eindruck. Ich dachte er sei froh, eine Person losgeworden zu sein, da er sich
ohnehin nicht wirklich um uns schert. Aber irgendwie kränkt es ihn, dass ich
Carmel ihm vorziehe. <br />
Als er mir allerdings berichtet, das morgen noch zwei weitere Couchsurfer kämen
und bereits heute ein neues Mädchen eingetroffen ist – er nimmt nur Frauen,
weil alle im Zimmer seiner armen Tochter untergebracht werden – erstickt
Erleichterung die aufkommenden Schuldgefühle. Ich wäre lediglich gespannt zu
sehen, wie er sechs Personen in dem winzigen Raum unterzubringen gedenkt. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am nächsten Morgen stehe ich an der Hauptstraße vor Jackos
Haus und warte auf Bev, ebenfalls ein<span style="mso-spacerun: yes;">
</span>Kiwi-Teammitglied, die auf dem Weg zur Arbeit ohnehin immer hier
vorbeikommt und mir den Fußweg mit schwerem Gepäck ersparen will. </div>
<div class="MsoNormal">
Heute ist sie mein Mentor, da jeder aus dem Team nur drei
oder vier Tage pro Woche arbeitet. Sie schaut mir im Nachthaus über die
Schulter und fährt mich netterweise nach Feierabend auch bei Carmel vorbei, die
heute spontan frei genommen hat.</div>
<div class="MsoNormal">
Bei ihr bekomme ich mein eigenes kleines Zimmer, das früher
einem ihrer Söhne gehörte und nun leer steht. Darin befindet sich auch ein
großes Bett mit dicken Decken. Es ist nämlich hier in Rotorua um einige Grad
kälter als and der Nordküste, dabei liegt die Stadt nicht einmal in der Nähe
der Inselmitte. Morgens bedeckt sogar schon Raureif die Wiesen. Zum ersten Mal
in meinem Leben werde ich meinen Geburtstag im Winter feiern. Schon eine
lustige Vorstellung.</div>
<div class="MsoNormal">
Carmel hat eine Labradorhündin namens Bessi und es wird von
diesem Tage an mein Vergnügen sie abends und manchmal morgens auf den momentan
ungenutzten Kuhweiden Gassi zu führen. Auch wenn ich nach der Arbeit müde bin,
kann ich einfach nicht anders, als mich von ihrer stürmischen Begrüßung
anstecken zu lassen, wenn sie, wild mit dem Schwanz wedelnd auf uns
zugaloppiert kommt, Stöcken, lange Flachsblätter oder ähnliches anschleppt und
uns damit zum Fangen spielen animieren will. Ich verfalle ihr bereits bei
unserer ersten Begegnung hoffnungslos.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Die zwei Voluntärwochen vergehen natürlich viel zu schnell.
Bis auf das Zubereiten des Kiwifutters und das Öffnen, bzw. Schließen des
Nachthauses bekomme ich jeden Tag andere kleine Aufgaben. Sehr oft – ich will
euch hier nichts vormachen – dreht es sich allerdings nur um das Schrubben und
Desinfizieren der vollgekackten Futtertunnel- und häuschen oder Ausspülen der
Trinkschalen. Alle paar Tage fege ich die gefallenen Blätter auf den Wegen vor
den Gehegen zusammen, wasche (ebenfalls vollgekackte) Handtücher oder Hemden aus
der Quarantänestation, in der sich nun ein anderer Kiwi befindet, oder helfe
beim jährlichen Trimmen der Bäume und Sträucher in den leeren Gehegen. </div>
<div class="MsoNormal">
Das Lebendfutter wie Grillen, Würmer und Maden muss
natürlich auch versorgt werden. Einmal fällt mir die allseits beliebte
Tätigkeit zu, das Mehlwurm-Terrarium zu reinigen. Dazu siebt man eine Mischung
aus den sich windenden Würmern, leeren verpuppten Chitinhüllen, schwarzen
lebenden oder toten Käferchen – zu denen sie sich später entwickeln – und Sand
in eine Schüssel, um letzteren von der Fauna zu trennen. Da das meiste ohnehin Sand
ist, hat man dann im Sieb nur eine kleine Hand voll Tiere – tot oder lebendig, mit
denen man dann Aschenputtel spielen und die Guten von den Schlechten trennen
muss. Die sich windenden oder krabbelnden ins ausgewaschene Terrarium, die
toten in den Müll. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Zweimal pro Woche müssen die Vogelküken einen
Gesundheitscheck über sich ergehen lassen. Wenn eine bestimmte Anzahl an
eingeschickten Kot- und Blutproben unauffällig ist, dürfen sie daraufhin
ausgewildert werden. <br />
Leider sind nicht alle Tiere beschwerdefrei. Wir haben derzeit mit einer Vogelpocken-Epidemie
zu kämpfen, sowie einigen Fällen von Salmonellen und <span style="mso-bidi-font-weight: bold;">Campylobacter</span>, die auch auf den Menschen übertragbar sind. Daher
müssen wir uns regelmäßig die Hände waschen und für jeden Kiwi ein anderes
Untersuchungshemd anziehen, um zu verhindern, dass die Krankheiten von Gehege
zu Gehege übertragen werden. Natürlich ist es nicht komplett zu verhindern, da
die Ausläufe nicht überdacht sind und somit Amseln, Spatzen, Tuis und Wildtauben
manchmal die Erreger ungewollt verbreiten, wenn sie sich an den Trinkschalen
bedienen und ihr Geschäft hinterlassen.</div>
<div class="MsoNormal">
Doch mit so einer Gefahr müssten die Vögel eventuell auch in
der Wildnis zurechtkommen und den Vorteil, den die momentan befallenen Kiwis
daraus ziehen, ist die lebenslange Immunität gegen eine weitere solche
Erkrankung. Zudem haben sie hier weitaus größere Chancen heil davon zu kommen,
denn sie werden liebevoll behandelt.<br />
<br style="mso-special-character: line-break;" /></div>
<div class="MsoNormal">
So ein Kiwi-Check läuft gewöhnlich folgendermaßen ab:</div>
<div class="MsoNormal">
Zuerst wird das Tier gewogen und das Gewicht mit der letzten
Messung verglichen. Bei Küken sollte es daher höher sein als das vorherige, da
sie noch wachsen. <br />
Dann werden optisch Augen, Füße, Beine, Schnabel und Federn eingeschätzt,
gefolgt von einer Milbenkontrolle. </div>
<div class="MsoNormal">
„Avian Pox“ – wie die Vogelpocken genannt werden erkannt man
zuerst am Schnabel, wenn sich dort weiße, brüchige Stellen zeigen. Ganz wie bei
unseren Fingernägeln, wenn wir eine Mangelerscheinung haben.</div>
<div class="MsoNormal">
Das unangenehmste für ein mit Salmonellen erkranktes Tier
ist mit Sicherheit das Einflößen des Medikaments, um zu verhindern, dass es innerlich austrocknet.
Sie neigen dann nämlich dazu, weniger Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das
Einflößen geschieht durch einen langen, weichen, etwa wurmdicken
Plastikschlauch, der zuvor in abgekochtem Wasser aus einer Thermosflasche
angewärmt wird, um eine zusätzlichen Schock zu vermeiden. Wie schon zuvor
erwähnt befindet sich in der Zunge des Kiwis ein Loch, weshalb das Verabreichen
nur mit diesem Schlauch möglich ist.</div>
<div class="MsoNormal">
Alle paar Wochen wird Blut abgenommen oder eine Stuhlprobe
gemacht, die anschließend an die Universitätsklinik „Messy“ zur Untersuchung
geschickt wird. Kurz nach Schlüpfen des Kükens wird ihm übrigens ein kleiner Sender
unter die Haut geschoben, durch
welchen man sie später überwachen und wieder ausfindig machen kann.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Als sich meine zweite Woche und damit der Juni dem Ende
nährt, bitte ich Toni und Claire um eine Verlängerung bis Ende Juli. Es gibt
noch immer so viel zu lernen und ich bin dem Team gerade erst richtig nützlich
geworden. </div>
<div class="MsoNormal">
Zum Glück hat niemand etwas dagegen und auch Carmel freut
sich, dass ich weitere vier Wochen bei ihr wohnen werde. Ich habe ihr übrigens
ein paar hundert Dollar für die Mehrkosten aufgedrängt, denn wir kochen jeden
Abend zusammen und gönnen uns ein kleines Gläschen Wein vor dem prasselnden
Kaminfeuer. Ich habe mich inzwischen sehr gut bei ihr eingelebt und wir sind
uns in vielen Dingen so wahnsinnig ähnlich, dass es mich immer wieder erstaunt.
Dazu gehört unter anderem unser Buchgeschmack. Sie liest glücklicherweise
ebenso gern, kennt fast all meine Lieblingsbücher und besitzt ein großes Regal
voll in ihrem Wohnzimmer. Ich bekomme zum Einzug auch gleich einen Stapel mit von ihr
ausgewählten Werken in die Hand gedrückt die ich „unbedingt zu lesen“ hätte.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Mit soviel mehr Zeit hier habe ich auch endlich die
notwendige Ruhe, um mir die Umgebung anzusehen. Dadurch dass ich bei Rainbow
Springs arbeite, bekomme ich sogar auf einige der Touristenattraktionen Rabatt
oder darf umsonst rein. Dazu gehören unter anderem das besagte Maoridorf
„Mitai“, der Thermalpark Wai-O-Tapu mit seinen vielen blubbernden Schlammseen
und kochend heißen, vielfarbigen Quellen und ein Redwood-Park aus den
kalifornischen Riesenbäumen – den ich zusammen mit Bessi an der Leine erkunde. </div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxuMnhzgM5AgxqBnnjsSEOEl6Kae2bp5RpEwzrh3uPkw7F0BF60eYddSaqLHm4GMiFiyS9kNmUmzHdD_2OqOOgnh8cPJFYpjma843FnmL7fjw83LCZiP6-qjh52DAPIC3nwRzVJ_2KBGJE/s1600/DSCF4357.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="358" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxuMnhzgM5AgxqBnnjsSEOEl6Kae2bp5RpEwzrh3uPkw7F0BF60eYddSaqLHm4GMiFiyS9kNmUmzHdD_2OqOOgnh8cPJFYpjma843FnmL7fjw83LCZiP6-qjh52DAPIC3nwRzVJ_2KBGJE/s640/DSCF4357.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1vaAR01D_0WhM0WIYaP8UwZtOIuOuu1EVt3-oa55yst_ZiOIdrFwhPK3VVOZ-yXc0HDm1y8vTB2S-ydILB7t9XK6AyjYiviTyE_AsDpB9FBKGdUYc8hp52Sat7ClHCQGlK3kP7VdUDego/s1600/DSCF4239.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1vaAR01D_0WhM0WIYaP8UwZtOIuOuu1EVt3-oa55yst_ZiOIdrFwhPK3VVOZ-yXc0HDm1y8vTB2S-ydILB7t9XK6AyjYiviTyE_AsDpB9FBKGdUYc8hp52Sat7ClHCQGlK3kP7VdUDego/s640/DSCF4239.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
<br />
Ich habe meine freien Tage auf Carmels gelegt, damit ich ihr beim Hausputz
helfen kann und es kein Transportproblem zur Arbeit gibt. So fährt sie mit mir
an einem davon zum nahe gelegenen verschütteten Dorf „<span class="st">Te
Wairoa“, das im Jahre 1886 beim Ausbruch vom Vulkan Tarawera unter einer Lava-
und Ascheschicht begraben wurde. Dabei wurden leider auch die berühmten rosa
und weißen Terrassen zerstört, die Neuseeland zum achten Weltwunder erklärt
hatte. Durch die hohe vulkanische Aktivität liegt überall der Geruch nach
Schwefel in der Luft. Viele vergleichen ihn mit dem fauliger Eier und empfinden
ihn als unangenehm, aber für mich riecht es eher sauber, gesund und
mineralhaltig und erinnert mich an die heißen Quellen (Onsen) in Japan, die ich
so liebe.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Auf dem Foto seht ihr den Vulkan Tarawera - der linke Berg mit der abgeflachten Kuppe: </span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjX6gvmXWoSPrFWc1JNCYeFH6vcWT5YRZadeb099dJy3YMMsSCpuzOrOih1-pUTfU4PUYQIy_NIx8zFa2Uwf2hm-hmyPmgRxub8qMq_bTnk5jHGzKwpXh8Vj2hBUMR5smzMLzBVm2tvTU1H/s1600/DSCF4224.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjX6gvmXWoSPrFWc1JNCYeFH6vcWT5YRZadeb099dJy3YMMsSCpuzOrOih1-pUTfU4PUYQIy_NIx8zFa2Uwf2hm-hmyPmgRxub8qMq_bTnk5jHGzKwpXh8Vj2hBUMR5smzMLzBVm2tvTU1H/s640/DSCF4224.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Als ich an einem anderen freien Tag nach
Wai-O-Tapu trampe, holt sie mich dort am späten Nachmittag ab und zeigt mir
anschließend einen anderen atemberaubenden, hochaktiven Schlammsee, der ganz
umsonst zugänglich ist. Sie hat des Öfteren von einem heiß-kalten Strom geschwärmt,
wo man sich gut entspannen kann und vorgeschlagen, dort den Abend ausklingen zu
lassen. Im Badeanzug laufen wir also nach Anbruch der Dunkelheit vom Auto, das
wir am Rande einer ruhigen Straße geparkt haben zu dem Fluss. Er führt unter
einer Brücke entlang, auf der die besagte Straße entlangführt. Man hat heutzutage einen
komfortablen Zugang über kleine Stege und Holztreppen. Sein Hab und Gut kann
man ohne Bedenken dort zurücklassen. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Das Wasser ist recht flach, wunderbar warm
und fließt nur langsam stromabwärts. Ich habe noch nie zuvor in einem heißen
Fluss gebadet. Nachdem wir uns eine Weile in dem kleinen Becken gesuhlt haben,
das mithilfe von provisorischen Steinwällen geschaffen wurde und uns ein wenig <i style="mso-bidi-font-style: normal;">zu</i> warm wird, lassen wir uns unter der
Brücke hindurch flussabwärts treiben. Dort vereinigt sich der heiße Strom mit
einem anderen, jedoch kalten Fluss und man kann die einzigartige Erfahrung
machen, mit dem Oberkörper in angenehmen lauwarmen Temperaturen zu treiben,
während die Beine kühl und frisch umspült werden. Es treffen noch einige andere
Badegäste ein und es entwickelt sich ein unverfangenes Gespräch. Erst nach zwei
Stunden können wir uns langsam vom entspannenden Wasser und der netten
Atmosphäre trennen. Ich finde es bemerkenswert, dass ein solcher Schatz noch
nicht touristisch erschlossen und gebührenpflichtig gemacht wurde. Es ist nach
wie vor ein Insider-Tipp, an dem nur Leute aus der Region zusammentreffen.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Bevor sie anfing, bei Rainbow Springs zu
arbeiten, engagierte sich Carmel für den Kokako, einem gefährdeten Kollegen des
Kiwis. Dieser Vogel hingegen kann fliegen, auch wenn er lieber in den
Baumkronen herumhüpft und selten größere Strecken per Flügelschlag zurücklegt.
Er zeichnet sich durch sein blaugraues Gefieder, eine schwarze Gesichtsmaske, sowie
die markanten marineblauen Backenlappen aus. Sein nächster Verwandter, der
Südinsel-Kokako mit den blau-orangenen Backenlappen ist leider inzwischen
ausgestorben. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Dieser Vogel ist unter anderem für seinen
wunderschönen Gesang bekannt. Es heißt in verschiedenen Vogelführern: <i style="mso-bidi-font-style: normal;">„sobald ein Kokako anfängt zu singen,
scheint die restliche Welt den Atem anzuhalten, um ihm zuzuhören“</i>.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Damals half Carmel diese Tiere mit großen
Netzen einzufangen, um sie zu einem Schutzzentrum zu bringen, wo sie gezüchtet
und in Gebieten mit geringer Anzahl von Fressfeinden ausgewildert wurden. Der
Kokako ist noch immer so stark vom Aussterben bedroht, dass man Anträge stellen
muss, um brütende Paare für ein Vogelschutzreservat zu bekommen. Die Weibchen
sind sehr kritisch, was ihre Partnerwahl angeht und lassen sich Zeit um den Richtigen
zu finden, mit dem sie dann bis an ihr Lebensende zusammen bleiben. Zeit, die
diese Art nicht mehr hat und die Auswahl an passenden Männchen ist inzwischen
natürlich auch stark beschränkt. Brütende Paare sind daher sehr wertvoll und
selten.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Eines Abends bekommt sie einen Anruf von
einer Schule, die im Rahmen des Kokako-Schutzprojekts einen Schreibwettbewerb
veranstaltet. Carmel soll die Kinder in den Wald führen und dort, mit etwas
Glück, einen der raren Vögel anlocken, damit die Schüler ihn und seinen
Lebensraum etwas studieren und einen Eindruck davon bekommen können. Sie freut
sich, gefragt worden zu sein und lädt auch mich zu dieser Erfahrung ein. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Wir nehmen uns für dieses Erlebnis frei und
fahren in der frühen Morgendämmerung in den Wald, wo wir auf die Kinder und
einige freiwillige Erwachsene warten, die bei der Aufsicht helfen. Etwa eine
Stunde folgen wir dem kleinen Pfad durch das Gehölz, den Carmel und ich bereits
am gestrigen Abend zur Kontrolle abgegangen sind, um ihn in Ordnung zu bringen.
Dann kommen wir an eine kleine Lichtung, die gerade genug Platz für die etwa 25
Personen bietet. Hier setzten wir uns auf den Boden, während Carmel mit ihrem
Abspielgerät ins Unterholz verschwindet, um einen Kokako mit seinem eigenen,
aufgezeichneten Gesang anzulocken. Leider funktioniert dieses Vorhaben nicht.
Wir hören nur den Rekorder und eine weit entfernte Antwort, der jedoch kein
Erscheinen folgt, aber dennoch sind die Lehrer zufrieden mit dem kleinen
Abenteuer. Auch ich nehme ein wenig mehr Wissen über dieses seltene Tier mit.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span class="st">Bevor alle nach Hause fahren, wird das
Erlebte noch einmal besprochen. Während die Schüler ihre Eindrücke schildern
und an eine Tafel schreiben, unterhalte ich mich mit den Erwachsenen. Einer
davon ist Don, ein Ranger, der einen Holzhandel betreibt und mich fragt, ob ich
nicht Lust hätte, ihn an einem meiner nächsten freien Tage nach Waitomo, an die
Westküste zu begleiten, wo er einiges Unkraut mit dem Helikopter besprühen
muss. Ich nehme freudig an und hoffe insgeheim natürlich, dass ich bei dieser
Gelegenheit einmal mitfliegen darf. Ich darf. Allerdings erst ganz am Ende des
langen Tages, den ich hauptsächlich im sonnigen Gras liegend verbringe, während
Don und sein Kollege unermüdlich im 10-Minuten-Takt den gelandeten Helikopter
mit Pflanzengift und Benzin voll tanken. Dennoch lohnt sich das Warten. Der
Flug über die wunderschöne Landschaft ist unbeschreiblich, trotz des Dröhnens
und Vibrierens im Innern.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWtmMG8gvVtMKWOnnVlNbzDv9SjE6yub2HwWviPPWKZaekwunygYaYGMn2lM7Uuh6npSMVtarow7hKl-aQHF0rYoi4tj8s8pLUBbdL5FQn2FCIiCiTIAbeVI8zwemFv9oKnEwb-hFIph4_/s1600/DSCF4142.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWtmMG8gvVtMKWOnnVlNbzDv9SjE6yub2HwWviPPWKZaekwunygYaYGMn2lM7Uuh6npSMVtarow7hKl-aQHF0rYoi4tj8s8pLUBbdL5FQn2FCIiCiTIAbeVI8zwemFv9oKnEwb-hFIph4_/s640/DSCF4142.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Eines Tages bekommen wir eine besondere Lieferung. Ein
Kiwi-Ei aus Taranaki. Bob und Karen Schumacher, die ein Schutzprojekt dort in
Purangi auf die Beine gestellt haben, bringen die wertvolle Fracht.
</div>
<div class="MsoNormal">
Sie wollten einen Sender an einem der Kiwis auswechseln,
weil diese nur etwa ein Jahr lang funktionieren und die Zeit bald um ist. Sie
haben zuvor gewissenhaft mit ihrer Antenne die Signale abgehört und
ausgewertet, an denen sich bestimmen lässt, was der Vogel gerade tut und waren
davon überzeugt, dass er nicht brütet. Die Signale deuteten dagegen auf hohe Aktivität
hin. Leider jedoch stellte sich dies als Irrtum heraus und sie überraschten den
Kiwi auf dem Ei in seinem Nest. Normalerweise verlassen diese Vögel ihr Gelege,
wenn sie einmal aufgestöbert werden, deshalb wollten Bob und Karen kein Risiko
eingehen und nahmen es mit. </div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
Claire öffnet die mit Decken und einer Wärmflasche liebevoll
gepolsterte Kiste, entnimmt das Ei und trägt es behutsam in das
Untersuchungsbüro. Dort wird es gewogen und gemessen. Anschließend legt sie
besondere Schutzkleidung an und begibt sich in den isolierten Brutraum. Wir
dürfen nicht mit und können nur durch ein Fenster verfolgen, wie Claire das Ei
ableuchtet. Dabei muss man aufpassen, dass es immer waagerecht und ruhig
gehalten wird. Wendet man es zu häufig, zu schnell und in unterschiedlichen
Richtungen, stellt man es auf den Kopf, lässt die Spitze nach oben zeigen oder
schüttelt es gar – wenn auch nur leicht – leidet der empfindliche Embryo oder
das Dotter und es gibt eine Fehlentwicklung die im Absterben des Eis enden
kann.</div>
<div class="MsoNormal">
Unser Ei enthält noch keinen erkennbaren Embryo, es kann
also nur einige Tage alt sein. Der luftgefüllte Hohlraum ist mit der starken
Taschenlampe jedoch klar zu erkennen und wird mit einem Bleistift auf der
Eierschale skizziert. Er bleibt immer an der gleichen Stelle, wenn man das Ei
vorsichtig behandelt und nimmt mit der Entwicklung an Umfang zu, dessen wöchentliche
Veränderung akribisch eingezeichnet wird.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEig25kQz-K2uakrpABHU8zFGHD6qoA1EMAKABD9vHys5qWQq2gIOpzAPBr13pgPf1YoMTeu6QSbp1eam6R5WS0tWvwPKKV1BUIsV2iczmGBedPH1UDRQ3obQPuf4gTj-vuf9Xew-7n3U7y8/s1600/DSCF4121.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEig25kQz-K2uakrpABHU8zFGHD6qoA1EMAKABD9vHys5qWQq2gIOpzAPBr13pgPf1YoMTeu6QSbp1eam6R5WS0tWvwPKKV1BUIsV2iczmGBedPH1UDRQ3obQPuf4gTj-vuf9Xew-7n3U7y8/s640/DSCF4121.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Später in der Frühstückspause erzählen uns Bob und Karen von
ihrem Projekt. Sie waren über 30 Jahre lang Milchbauern und wollten in ihrem
Ruhestand etwas Sinnvolles tun. Deshalb kauften sie Land in Purangi, von dem
sie wussten, dass einige Kiwis dort lebten und fingen an, intensive
Fressfeindekontrolle (zu Englisch „pest control“) zu betreiben. Im Wesentlichen
geht es dabei um das Aufstellen und regelmäßige Kontrollieren von Ratten- und
Opossumfallen, in die natürlich auch Mäuse und Wiesel tappen. Außerdem sprachen
sie mit den Besitzern der Grundstücke rings herum und motivierten diese, sich
ihrem Projekt anzuschließen. Einige waren sofort mit Begeisterung dabei und überwachen
auch die Fallen auf ihrem Land selbst, andere sahen erst einmal eine Weile zu,
wie sich die Sache entwickeln würde, waren letzten Endes jedoch in den meisten
Fällen überzeugt und ließen immerhin zu, dass Bob Fallen dort positionierte. Zusammengezählt
umfasst das geschützte Gebiet nun etwa 13.000 Hektar! Seit sie in 2005 damit begonnen haben, hat sich der Bestand der brütenden Kiwipärchen auf
geschätzt 350 Stück vergrößert und soll bis 2015 sogar 500 erreichen.
Auch sie beteiligen sich an „Operation Nestegg“.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Ich finde die Initiative, die die beiden an den Tag legen
außergewöhnlich und frage vorsichtig, ob sie auch Voluntäre beschäftigen
würden. </div>
<div class="MsoNormal">
„Natürlich!“, sagt Karen daraufhin. „Für Voluntäre gibt es
bei uns immer etwas zu tun.“</div>
<div class="MsoNormal">
Dadurch ermutigt erzähle ich ihr von meinem Interesse für
Tierschutz und dass ich gerne Erfahrungen im freien Feld mit den notwendigen
elektronischen Geräten machen würde. Für das Kakapo-Projekt ist dieses Wissen
nämlich notwendig. <br />
Ich bekomme auch sofort eine Zusage. Momentan hätten sie keinen Voluntär, da im
Winter meistens keine hochinteressanten Tätigkeiten anstünden, aber zufällig
käme am 29. Juli ein Voluntär-Team aus Wellington, darunter ein Angestellter
von DOC, das in drei Tagen ca. 200 neue High-Tech Opossumfallen montieren
würden. Ein weiteres Paar Hände könnten sie dabei gut gebrauchen. Anschließend
könnte ich helfen, alte Fallen in Stand zu setzen und Bob bei den
Kontrollfahrten begleiten. Bezahlen muss ich für das Projekt nichts, im Gegenteil,
ich bekomme als Dank für meine Hilfe Unterkunft und Verpflegung von den Beiden
gestellt.</div>
<div class="MsoNormal">
Das hört sich natürlich sehr interessant an und ich
verspreche am 28. den Bus nach New Plymouth zu nehmen.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Nun, da ich länger als ursprünglich geplant bei Kiwi
Encounter helfen werde, hat Claire auch beschlossen mir zu zeigen, wie man
einen Kiwi richtig hält. Dafür bietet sich der Gesundheitscheck an, zu dem die
Vögel ohnehin gestört werden müssen. </div>
<div class="MsoNormal">
Es gibt zwei Methoden: Die idiotensichere für steiles
Gelände im Wald, bei der man das arme Tier an den Füßen kopfüber baumeln lässt,
die dem Kiwi aber sicherlich nicht besonders gut gefällt und daher hier nicht
praktiziert wird, sowie die angenehmere, bei der man ihn eher wie ein Kaninchen
hält.<br />
Wichtig ist immer, dass man Kontrolle über die kräftigen muskulösen Füße behält
und zugleich den Brustkorb stützt. </div>
<div class="MsoNormal">
Kiwi „Dynamite“ ist mein erster Übungspartner. Aufgeregt
streife ich mir eines der übergroßen, verwaschenen und zerschlissenen Hemden
über. Mein ausgebeultes Exemplar ist längs gestreift, von einem hellen graublau
und ich muss die Ärmel hochkrempeln um meine Hände überhaupt benutzen zu
können. Anschließend begleite ich Teammitglied Helen zum Gehege. In diesem
halten sich sogar gleich vier der halbwüchsigen Kiwis auf. Noch vertragen sie
sich gut und da sie alle unter Salmonellen leiden, lässt man sie zusammen. Das
macht weniger Arbeit, denn später muss der Boden des infizierten Käfigs
komplett abgetragen werden, um die Erreger zu beseitigen. Zudem hat man beim
Betreten ein Extrapaar Gummistiefel anzuziehen. (Schuhe müssen aus
Gesundheitsgründen fast überall gewechselt werden. An einem einzigen Tag
benutze ich bis zu fünf verschiedene Paare für Nachthaus, Küche, Besucherwege
und die Gehege.)</div>
<div class="MsoNormal">
Endlich geht es los. Helen macht mir vor, wie es
funktioniert: In die Hocke gehen, den Kiwi in seinem Tunnel ertasten, meine
Finger zwischen seine Fußknöchel schieben – damit die Beinchen nicht
aneinanderscheuern, <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>die Füße fest –
aber nicht zu fest – mit meinen Fingern packen, den Vogel vorsichtig aus seinem
Bau herausziehen, sobald wie möglich seinen Brustkorb mit meiner anderen Hand
abstützen und das Tier den Rest des Weges waagerecht halten. Dann meine Finger
leicht drehen, damit ich ihn gegen meinen Oberkörper drücken kann, dem Kiwi die
Chance geben seinen Kopf unter meinen Arm zu stecken und mit selbigen das Tier
leicht gegen mich pressen. </div>
<div class="MsoNormal">
Als Dynamite mehr oder weniger glücklich in meinem Arm
liegt, kommt es mir sehr vertraut vor. Es ist wirklich fast so, als würde ich ein
Kaninchen halten, bei dem man ebenfalls aufpassen muss, dass es nicht herunterspringt. Helen hat noch Verbesserungsvorschläge. Sie justiert den Winkel meiner
Arme und Hände leicht, bis ganz zufrieden ist und die Untersuchungen beginnen
können. Ich darf danach noch Rakaat halten, selbst als der Schlauch für das
Medikament eingeführt wird und der Kiwi stark zu strampeln beginnt. Ich packe
etwas fester zu und er gibt auf. Manche Tiere lassen diese Prozedur dagegen fast
gleichgültig über sich ergehen.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Bei einer unserer Smokos (Teepausen), bei Kaffee und verschiedenen Kuchen
– die ich immer von meinen Cafégutscheinen von Toni besorge – werden die ersten
Freilassungen der Küken besprochen. Einige haben bereits ihr notwendiges
Gewicht erreicht und auch die erforderlichen Gesundheitstests bestanden. Sie
sind soweit, um im Wald zu überleben. <br />
Einige werden von den gleichen Projektmanagern abgeholt, die über ein halbes
Jahr zuvor die Eier nach Rainbow Springs brachten. Andere werden von den
Teammitgliedern „ausgeliefert“. Darunter auch „Uruiti“, „Ridgey“ und
„Frizzell“, die alle zurück nach Taranaki gebracht werden müssen. Carmel bietet
an, dies zu erledigen, da sie ohnehin schon lange ihren Onkel dort ganz in der
Nähe besuchen will. Und weil ich mal wieder Glück habe, darf ich auch mit. </div>
<div class="MsoNormal">
Als der 10. Juli endlich anbricht, fahren wir wie immer zum
Erlebnispark. Dort warten bereits die grünen Transportboxen aus Plastik, die
ich am Vortag mit trockenen und frischen Silberfarnblättern ausgepolstert habe.
Nach einer letzten Begutachtung werden die ausgewählten Kiwis hineingesetzt und
auf dem Rücksitz festgeschnallt.</div>
<div class="MsoNormal">
Die ersten Meter Hauptstraße sind sehr unruhig. Die Fahrbahn
scheint heute in besonders schlechtem Zustand zu sein und wir hören, wie die
Vögel in ihren Boxen hin- und herstolpern. Offensichtlich sind sie nicht
entspannt genug, um sich hinzusetzen. Also klemmt Carmel einige Reisekissen als
Stoßdämpfer zwischen die Plastikkisten und legt eine Wolldecke darüber, um das
Licht etwas zu dämmen. Tatsächlich scheint das zu helfen, denn wir hören die
ganzen restlichen vier Stunden, die die Fahrt bis New Plymouth dauert, keinen
Mucks mehr von hinten. Zwei der Kiwis werden schon vor diesem Ziel an einem
Rastplatz in die Obhut der zuständigen Tierschützer gegeben und so ist nur noch
Frizzell übrig, der vom Mt. Egmont – oder auch Berg Taranaki, wie er von den
Maori genannt wird – als Ei zu uns kam.</div>
<div class="MsoNormal">
Seine drei Schutzbefohlenen erwarten uns schon ungeduldig
und nach einer herzlichen Begrüßung geht es ab in den feuchten Wald. Es hat auf
der Hinfahrt schon begonnen zu nieseln, doch jetzt regnet es tatsächlich. Wir
laufen zunächst einen breiten Wanderweg entlang, der in ein einigermaßen
ausgetrocknetes Flussbett übergeht und biegen nach einer Weile dann auf einmal
rechts ab. Hier folgen wir nur noch einem Trampelpfad, der, zu meinem
Leidwesen, durch einen Haufen nicht ausgetrockneter Tümpel und Flüsschen führt.
Abwechselnd tragen wir die Transportkiste mit dem nicht sehr schweren Kiwi,
aber da man sie sehr ruhig halten und alle Stöße abfangen muss, wird sie nach
einigen Minuten doch rech lästig. <br />
Nach etwa eineinhalb Stunden kommen wir – nirgends – an. Wir halten lediglich
irgendwo auf dem Trampelpfad neben einem großen umgestürzten Baum und klettern
durchs Dickicht. Dort befindet sich eine kleine Höhle in einer niedrigen
Lehmwand. Dieser Bau, so wird mir erzählt, sei extra für Frizzell gegraben
worden. Obwohl recht neu, muss er kurz abgetastet werden um sicher zu gehen,
dass sich inzwischen niemand anderes dort häuslich niedergelassen hat.</div>
<div class="MsoNormal">
Eine der Frauen holt Frizzell aus seiner Kiste. Er wird ein
letztes Mal kurz untersucht und dann, mit dem Kopf voran, in sein neues Zuhause
geleitet. Ob es sich als solches etabliert ist nicht sicher. Kiwis haben
normalerweise mehr als einen Unterschlupf, den sie nur für eine Nacht nutzen
und dann weiterwandern. Meistens gibt es jedoch einen Hauptbau – meist
unterirdisch – den der Vogel allen anderen vorzieht und regelmäßig dorthin
zurückkommt</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfb-5NMzRLQ8IPZrewLOpcyLJcCkJfAcSkp9dQ-1v0N_H6rP0frW8H6gjSrtvNY7Eh6TnRsiE_Un1faBC3B5hmqc0ArtnCKUKk0qnuQJs8aHpLOJyZFShS-NwrcmxgnrMT8G8lq96dOJPM/s1600/Frizzell+release.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfb-5NMzRLQ8IPZrewLOpcyLJcCkJfAcSkp9dQ-1v0N_H6rP0frW8H6gjSrtvNY7Eh6TnRsiE_Un1faBC3B5hmqc0ArtnCKUKk0qnuQJs8aHpLOJyZFShS-NwrcmxgnrMT8G8lq96dOJPM/s640/Frizzell+release.jpg" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Als Frizzell sicher in der Höhle verschwunden ist, machen
wir uns langsam auf den Rückweg. Die Stimmung ist fröhlich. Ein Kiwi mehr im
Wald. Wir hoffen alle, dass er sich gut eingewöhnen und sein neues Leben
genießen wird.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEge8UkSdvcT_ppxnM5Nl-LnhENW_G9qQNVxvErTgUbpGVyPCSRAsHIcpLV1dbA0fbWglDMpUWMgDKUYP_hQEXDs2bDErrBpBxyobLivD7jt-oKxVTE_YAq6xam3-KA8TWatyjGyL61_bWYo/s1600/DSCF4232.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEge8UkSdvcT_ppxnM5Nl-LnhENW_G9qQNVxvErTgUbpGVyPCSRAsHIcpLV1dbA0fbWglDMpUWMgDKUYP_hQEXDs2bDErrBpBxyobLivD7jt-oKxVTE_YAq6xam3-KA8TWatyjGyL61_bWYo/s640/DSCF4232.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Auf dem Heimweg nach Rotorua, der zunächst an der Westküste
entlangführt, machen Carmel und ich einen kurzen Abstecher zum Meer. Dort
herrscht gerade Ebbe und sie berichtet mir von einer Felsformation die „drei
Schwestern“ genannt wird und die nur zu erreichen ist, wenn sich das Meer
zurückgezogen hat. Also brechen wir gleich auf. Entlang der Steilküste klettern
wir über große, glitschige Steine, bis wir eine sandige Ebene erreichen, die
normalerweise von Wasser bedeckt ist. Einige große Felsen mit grünem Bewuchs
auf der Spitze ragen hier und dort aus dem Sand. Viele weisen Tunnel und Höhlen
auf, die zu erkunden viel Spaß macht. Dann kommen wir an die Stelle mit den
benannten Steinformationen. Ich kann nur zwei dieser hochragenden, spitzen
Felsen identifizieren. Der dritte muss inzwischen von Erosion abgetragen und
fortgeschwemmt worden sein. Dennoch legen wir eine kurze Gedenkpause ein, in
der wir beide im Herzen unsere Schwestern grüßen – die meinigen ein wenig
weiter entfernt als Carmels.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Langsam wird es auch Zeit für mich, meine Visumsverlängerung
zu beantragen. Durch die Arbeit im Packhaus ist es mir beinahe gelungen, die 90
geforderten Tage im Gartenbau zusammenzubekommen. Nur vier oder fünf Tage
fehlen – je nachdem wie man rechnet. Doch da ich nicht ein volles Jahr Zeit
hatte im Gartenbau zu arbeiten, jeden angebotenen Arbeitstag genutzt habe und
die Saison jetzt ohnehin vorbei ist, glaube ich gute Chancen zu haben, die
Verlängerung dennoch zu erhalten. <br />
Leider ist es nicht ganz so unkompliziert wie gedacht. Emma, ein weiteres
Teammitglied, die erst vor kurzem aus ihrem dreimonatigen Heimaturlaub in England
zurückgekehrt ist, hätte mich nach Hamilton mitgenommen, wo die für mich
zuständige Behörde steht. Bei genaueren Erkundigungen stelle ich jedoch fest,
dass ich das ausgefüllte Formular, die Kontoauszüge (als Beleg über ausreichend
finanzielle Mittel) und meinen Original-Reisepass nur einschicken darf. Das
macht mir natürlich ein wenig Bauchweh. Wenn man sich auf der anderen Seite der
Erdkugel in einem fremden Land befindet, schickt man seinen Reisepass nicht so
gerne einfach weg. Bei der Post kann ich zwar eine Zustellungsbescheinigung erwerben,
aber die nützt nicht viel, weil die Filiale in Hamilton nur eine Postbox
besitzt und niemand den Rückschein unterschreiben kann. Ich schließe die
Versicherung dennoch ab. Erstens, weil sie nicht viel kostet und zweitens,
damit die Behördenangestellten sehen, dass mir meine Dokumente wichtig sind und
ihnen dadurch hoffentlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Außerdem schreibe ich
einen Brief, in dem ich meine Geschichte mit dem ungeplanten Zwischenstopp in
Deutschland und meiner Operation erkläre. Falls es dort menschlich zugeht,
werden sie bestimmt ein Auge zudrücken, was die fehlenden Arbeitstage angeht.
Mit einem kurzen Stoßgebet gebe ich den dicken Umschlag in der Post auf.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Eines Morgens, als ich wie immer das Nachthaus betrete, um
es aufzuschließen und für den Tag vorzubereiten, habe ich ein merkwürdiges
Gefühl. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Ich spähe nach den Kiwis, aber
es ist so dunkel, dass ich sie nicht sehen kann. </div>
<div class="MsoNormal">
Dunkel?</div>
<div class="MsoNormal">
Warum ist es dunkel? <br />
Es muss doch über Nacht erleuchtet sein, damit die Tiere schlafen können. Und
ich habe die Lichtschalter doch noch gar nicht betätigt. </div>
<div class="MsoNormal">
Mist, denke ich mir, da habe ich wohl am Abend vergessen,
die Lampen anzuknipsen und noch dazu die Rotlichtlampen ausgeschaltet. Alles war komplett finster. <br />
Ziemlich zerknirscht gestehe ich meinen Fehler über das altmodische, ziegelsteinartige
Walkie Talkie, das schwer an meinem Hosenbund hängt. (Es gibt drei Stück, die
je nach Tagesaufgaben unter den Teammitgliedern verteilt werden.) </div>
<div class="MsoNormal">
Emma beruhigt mich gleich. Das wäre jedem von ihnen schon
einmal passiert. Allerdings muss ich den Vorfall im Futtertagebuch vermerken,
damit begründet ist, warum die Tiere heute kaum sichtbar sein werden, nicht
hungrig und etwas desorientiert sind. Tatsächlich fehlt am Abend, als ich die
Schälchen einsammeln will, kaum etwas von dem Rinderherzragout und Carmel
schlägt vor, sie bis morgen einfach in den Käfigen zu lassen. </div>
<div class="MsoNormal">
Für ein paar weitere Tage bleibt der Rhythmus unserer
Nachthauskiwis leicht gestört. Sie schlafen während ihrer künstlichen Nacht
häufig und fressen unregelmäßiger als sonst. Ich habe ein schlechtes Gewissen
und bin von dem Zeitpunkt an ganz besonders aufmerksam. Glücklicherweise
passiert mir ein solcher Patzer nicht noch einmal.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Auch meine vierwöchige Verlängerung ist schnell vergangen.
Ehe ich mich versehe, muss ich schon den Bus nach Taranaki, New Plymouth buchen
und kurz darauf meine Sachen zusammensuchen. Einen Teil davon, wie zum Beispiel
das Zelt, Luftmatratze und meine kurze Hose bleiben bei Carmel. Die werde ich
weiter im Süden bestimmt nicht brauchen. Außerdem stellen sie das Versprechen
dar, im Oktober noch einmal zurückzukommen. Claire hat mir nämlich angeboten zu
helfen, wenn es mit den Eiern und Küken so richtig losgegangen ist. </div>
<div class="MsoNormal">
An meinem letzten Abend laden mich einige der Kiwi-Girls, Emma,
Carmel und Kym zum Abschiedsessen in ein Indisches Restaurant ein. Emma
überreicht mir sogar ein Abschiedsgeschenk, bestehend aus einem Paar
fingerloser Handschuhe und einem Stirnband – beides aus
Opossum-Merino-Wollgemisch. Ich setzte sie sofort ein, denn es ist kalt, als
wir das Restaurant verlassen. Sie sind wunderbar flauschig und warm. <br />
Die größte Überraschung sollte mir aber noch bevorstehen. Emma führt uns in
den Wald, um uns Glühwürmchen zu zeigen. Wir laufen mit eingeschalteten
Stirnlampen etwa 10 Minuten einen kleinen Weg entlang und biegen dann in einen
Seitenpfad ab. Überall stehen Pflanzen dicht an dicht und hier führt der Pfad
zwischen Lehmwänden hindurch. In diesen sitzen kleine Lichtpunkte dicht an
dicht. Wie weit entfernte Sterne sehen sie aus, manche bläulich, manche
grünlich gefärbt. Leider sind sie durch den trockenen Sommer nicht ganz so
zahlreich wie sonst, aber für mich, die ich zum ersten Mal Glühwürmchen sehe,
ist es schlichtweg atemberaubend. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie es
nach einem feuchten Sommer aussehen mag.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Am nächsten Morgen bringt mich Carmel gefolgt von ihrem
Enkel Kahu, der mit ihrer Tochter gestern für ein paar Tage zu Besuch gekommen
ist, zum Busbahnhof. Es ist derselbe, an dem ich sechs Wochen zuvor aus Opotiki
angekommen bin. Mir wird noch zugewinkt, bis mein Bus um eine Ecke biegt und
aus ihrem Sichtfeld entschwindet. Die Zeit in Rainbow Springs war fantastisch
und ich werde die netten Menschen und die Kiwis dort vermissen, aber ich freue
mich ebenso auf meine nächste Etappe. Ich bin eben doch ein Zugvogel, der am
liebsten immer weiterreist.</div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
See ya<br />
Kiri</div>
Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-73536894092864009362013-08-10T15:01:00.002-07:002013-09-26T02:03:21.378-07:00Packe, packe Kiwis<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Am Donnerstagmorgen, den 11. April nehmen Sintija und ich den Bus nach Opotiki. Die Busfahrt ist diesmal sehr kurzweilig, weil wir uns gut unterhalten. Die meiste Zeit fahren wir entlang der Nordostküste und vom Meer kann ich sowieso nicht genug bekommen. In Rotorua müssen wir den Bus wechseln, da wir aber fast zwei Stunden Zeit haben, erkunden wir das Zentrum und laufen einen hübschen Pfad am See entlang, an dem die Stadt liegt. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<div style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none;">
<span lang="DE">Diese Gegend ist tektonisch sehr aktiv und daher bekannt für seine heißen Quellen, blubbernde Schlammseen, Vulkane und Geysire. Wai-O-Tapu ist eine Art Park, in dem man all dies zu sehen bekommt. Ziemlich touristisch ausgelegt, aber ich hatte bereits in Deutschland davon gehört und wollte es unbedingt sehen. Deshalb beschließen wir, dass wir in ein paar Wochen an einem freien Tag hierher zurückkommen und den Park besuchen werden.<br />An unserer Haltestelle angekommen, werden wir schon von Jan erwartet, die uns zu unserer Unterkunft bringt. Sie liegt nur etwa drei Kilometer vom Dorf entfernt, was bedeutet, das Sintija und ich sogar entlang der Hauptstraße dorthin laufen können, um einzukaufen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man, wie wir, kein Auto besitzt und unabhängig sein will.</span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<br /></div>
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<span lang="DE">Die Einfahrt zum Hostel ist so gut durch Hecken getarnt, dass man einfach vorbeifahren würde, wenn man nicht wüsste, dass sie da ist. Wir können uns die Stelle nur merken, weil ein neongelbes „Achtung, Kühe“-Schild kurz davor steht. Als wir in den kleinen Kiesweg einbiegen, bleibt uns der Atem stehen. Das ist definitiv kein Hostel. Es ist eine Villa!</span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRqN8Rw6cSTNFsOmHAS3Qz7Krhox4y8HpZP1ESeayxiWC6F8XYxies-QVjSAP3Bh5DmCSrlJO99cNGHkh2RuLHOZ40GEHESIQ0a3k4_bb6aOnzYJVLgtTBqpPeSXRkGWbbN7CZcaLT3eNo/s1600/DSCF3907.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRqN8Rw6cSTNFsOmHAS3Qz7Krhox4y8HpZP1ESeayxiWC6F8XYxies-QVjSAP3Bh5DmCSrlJO99cNGHkh2RuLHOZ40GEHESIQ0a3k4_bb6aOnzYJVLgtTBqpPeSXRkGWbbN7CZcaLT3eNo/s640/DSCF3907.JPG" width="640" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE"><br />Dieses wunderschöne weißgetünchte, zweistöckige Haus steht in der hinteren Ecke eines riesigen, gepflegten Gartens, der es mit denen in England aufnehmen könnte. Hier würden wir für 100 Dollar pro Woche leben? (Zum Vergleich: In Te Puke haben wir für ein Mehrbettzimmer in der schäbigen Backpackerabsteige 120 Dollar pro Woche bezahlt)</span></div>
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<span lang="DE">Wir können unser Glück kaum fassen… </span></div>
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<span lang="DE">Unsere neue Unterkunft wird von dem netten Ehepaar John und Sharon geführt, die sie gerade erst geöffnet haben und mit der Zeit zu einem Bed and Brakefast Hotel weiterentwickeln wollen. Zurzeit sind sie noch in der Experimentierphase, wie viele Gäste sie aufnehmen können. Internet gibt es bisher keines, wird aber in den nächsten Tagen von ihrem Sohn installiert und kostet uns nur 5 Dollar Aufschlag. <br />Ein junges deutsches Pärchen – Max und Kirsten - hat sich bereits dort eingemietet und am selben Abend, an dem wir ankommen, treffen noch zwei weitere zukünftige Mitbewohner ein: Sam aus Schottland und Nico aus Deutschland. Nach ein paar Wochen vergrößert sich unsere WG ein weiteres Mal um Shenna aus China, Andi aus England, Sol aus Argentinien und Sarah aus Kanada.<br /><br />Am folgenden Tag haben wir unsere Einweisung im Packhaus. Jan holt uns mit dem Auto ab, aber als wir nach nur fünf Minuten Fahrt in die Einfahrt einbiegen, ist für uns klar, dass wir in Zukunft einfach herlaufen werden. </span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHjuiQIJVeOJMjhFfVYpNTNQLbL1d-u0VLd6Jxsy3aBa9phs5bzWgI5aZHhm4u6hNqf9D7cSd4ytlDLnWZvltXKLC9TNDwz1FZGwSPGu_75r381w0bmkrufG8kUBADIqWEI6o6dtKfdZDA/s1600/DSCF3912.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjHjuiQIJVeOJMjhFfVYpNTNQLbL1d-u0VLd6Jxsy3aBa9phs5bzWgI5aZHhm4u6hNqf9D7cSd4ytlDLnWZvltXKLC9TNDwz1FZGwSPGu_75r381w0bmkrufG8kUBADIqWEI6o6dtKfdZDA/s640/DSCF3912.JPG" width="640" /></a></div>
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Die Schulung ist nicht sehr lehrreich. Wir bekommen lediglich ein paar Kiwis mit verschiedenen Makeln gezeigt, (blamish = Schönheitsfehler, haywood = Trockenstreifen , soft ones = zu weiche, squary = zu eckige, small ones = zu kleine, mouldy = schimmlige, black ones = schwarze Stellen, etc.) aber bis wir den Dreh heraushaben, was in die 1., 2. und in den Müll gehört, dauert es fast eine Woche und selbst dann sind wir nicht die einzigen, die noch Fehler machen. Wenn zum Beispiel ein harmloser Makel, wie trockene Stellen oder Streifen, nicht größer als zwei Zentimeter ist, ist es durchaus noch gut genug für die 1. Klasse. Wie sich herausstellt ist das größere Problem, neben unserer Unfähigkeit, eher, dass wir verschiedene Supervisor (Abteilungsleiter) haben, die ebenfalls unterschiedlicher Meinung sind, was noch gut und was Müll ist.</div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZZ0zM8Rr6dAVEVucuczTfLaonbiyaIQycK8tNe1g5yAyIiCH3KRFmJpnhfyxl5CthSVMk-sHGiQh28i0CalwJmHHuz6ELAhsMFmlikgBGMmTEbLysztd_3i4cznSCyWGWtaiO37eNsJUF/s1600/DSCF3916.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZZ0zM8Rr6dAVEVucuczTfLaonbiyaIQycK8tNe1g5yAyIiCH3KRFmJpnhfyxl5CthSVMk-sHGiQh28i0CalwJmHHuz6ELAhsMFmlikgBGMmTEbLysztd_3i4cznSCyWGWtaiO37eNsJUF/s640/DSCF3916.JPG" width="640" /></a><span lang="DE"></span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNNo-hDdrrMOZ0y79rHpyhr4TFBhglzlfrgNyYBW4kM2ypNlb8lCKkgFy6fViCTDZD0IktuUVELBe2PlqJskIm2Z-5DwrB1aq2VuT2wldSLSHwolMHhQTbnnWIrZHamsFsyOUn8wz4Ur8n/s1600/DSCF4038.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="180" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNNo-hDdrrMOZ0y79rHpyhr4TFBhglzlfrgNyYBW4kM2ypNlb8lCKkgFy6fViCTDZD0IktuUVELBe2PlqJskIm2Z-5DwrB1aq2VuT2wldSLSHwolMHhQTbnnWIrZHamsFsyOUn8wz4Ur8n/s320/DSCF4038.JPG" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Am Samstag fangen wir mit der Arbeit an. Es gibt einige Deutsche Backpacker hier. Die Jungs helfen meistens beim Auftürmen der gefüllten Kiwiboxen (stacking) oder dem Falten derselben. Die Kiwisortierer (grader) sind ausnahmslos Frauen. Dann gibt es noch die „Vorbereiter“, denen die Verpacker - die die Boxen ordentlich füllen – die Plastikeinlagen und Folien zum Einschlagen der Früchte in den Kisten verdanken. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Neben den Backpackern arbeiten hier viele Einheimische, darunter viele Maori, aber insgesamt sind wir nur ungefähr 70 Angestellte im ganzen Packhaus. Dass es so übersichtlich und klein ist, ist sehr ungewöhnlich bietet aber den Vorteil von familiärer, freundlicher und verständnisvoller Atmosphäre. Nach wenigen Wochen kennt jeder jeden.</span></div>
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<span lang="DE">Die Sortierer sind gleich hinter der Bürstenmaschine platziert, vor welcher die Kiwis aus den Holzkisten gekippt und etwas gesäubert werden, bevor sie ein Fließband auf die Rollenbänder vor unsere Hände befördert. Wie der Name schon sagt, bestehen diese aus vielen weißen rotierenden Rollen, die die Kiwis dazu bringen, sich um ihre eigene Achse zu drehen, damit man sie von allen Seiten betrachten kann, ohne sie einzeln in die Hand nehmen zu müssen. Das Tempo kommt mir Anfangs noch sehr schnell vor, um all die Früchte auf einmal im Auge zu behalten, aber mit wachsender Übung wird es besser. </span></div>
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<span lang="DE">Leider hat eine der neu ernannten Aufseherinnen, Terry, noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit Untergeordneten und lässt es sich zur Gewohnheit werden, neben uns zu stehen und uns jede mangelhafte Kiwi mit strengem Blick unter die Nase zu halten, die wir übersehen haben. Das ist nicht nur irritierend (weil man den Blick vom Band abwenden und die Kiwi betrachten muss) sondern auch unfair, da ich am Anfang des Bandes stehe und mir somit die gesamte unsortierte Masse vor die Nase purzelt, die ich erst einmal von Blättern und Zweigen befreien, gerade ausrichten, die absolut unzumutbaren und letztendlich auch noch die zweitklassigen Früchte aussortieren muss. Es ist doch klar, dass ich keine Zeit und nicht genug Hände habe, um jede Frucht zu erwischen. </span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjunMIqVl1rWF95BqyeRf6K5N7QavXoI0neUy42r2y-W2wE6zuZc29FANc-8VWX5L1ax-J7skOrtBMLDDfROq4cu5U5SZsjXQaywpzJp03k6JCtgBs1l3Vgu-HBD8X4_jn8T2dgJmVhfAjF/s1600/DSCF3915.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="179" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjunMIqVl1rWF95BqyeRf6K5N7QavXoI0neUy42r2y-W2wE6zuZc29FANc-8VWX5L1ax-J7skOrtBMLDDfROq4cu5U5SZsjXQaywpzJp03k6JCtgBs1l3Vgu-HBD8X4_jn8T2dgJmVhfAjF/s320/DSCF3915.JPG" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">An jedem Band stehen ohnehin immer zwei Sortiererinnen – eine auf jeder Seite und leicht versetzt – damit die hintere sich allein auf die Details konzentrieren kann. Meine Partnerin ist eine etwa 60-jährige Maori und heißt Kura, was in ihrer Muttersprache „Schule“ bedeutet. John und Sharon haben ein Maori-Wörterbuch, in dem ich – neugierig gemacht durch viele Einheimische, die meinten mein Name klinge vertraut - auch das Wort „kira“ gefunden habe und laut dem ich anscheinend nach der Hauptschwungfeder eines Vogelflügels benannt wurde.</span></div>
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<span lang="DE">Schnell werden Kura und ich ein eingespieltes Team und amüsieren uns prächtig über die stupide Arbeit. </span></div>
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<span lang="DE">Es gibt insgesamt sieben dieser Sortierbänder, die alle parallel stehen. Am Letzten kommen zusätzlich noch die zurückgeschickten Früchte hinzu, die den Verpackern nicht ganz koscher vorkommen und einen zweiten Blick benötigen.</span></div>
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<span lang="DE">Als ich am Abend dieses ersten Arbeitstages die Augen schließe, um zu schlafen, sehe ich noch für eine ganze Weile Kiwis hinter meinen Lidern rollen.</span></div>
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<span lang="DE">Wie Sintija und ich bereits in Te Puke erfahren haben, hat die Kiwisaison dieses Jahr einige Probleme, um richtig anzulaufen. Vermutlich liegt es an dem sehr trockenen, heißen Sommer, unter dem Neuseeland gelitten hat und den ich, aufgrund meiner Abwesenheit nicht mitbekommen habe. Es hat nicht genug geregnet und noch immer sind die Nächte einfach nicht frostig genug, um den Zuckergehalt der Früchte zu steigern.</span></div>
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<span lang="DE">Daher arbeiten wir in der ersten Woche nur vier, in den darauf folgenden sogar nur zwei Tage am Stück.</span></div>
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<span lang="DE">Mir ist das ganz recht und ich genieße die Tatsache einen unterschriebenen Vertrag und dennoch so viel Freizeit in einem warmen Sonnenmonat zu haben. Ich wollte hauptsächlich eine Tätigkeit als Pflücker oder im Packhaus, weil das unter „Erntetätigkeit“ (horticulture) fällt und ich drei Monate – volle 90 Tage in diesem Bereich gearbeitet haben muss, um mein working holiday visa um ein Vierteljahr verlängern zu können. Fast einen Monat der Forderung habe ich bereits durch die Arbeit in Warkworth abgedeckt. </span></div>
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<span lang="DE">Eine bewilligte Verlängerung würde bedeuten, dass ich bis zum 4. Dezember in Neuseeland bleiben und somit den Frühling und Frühsommer hier genießen könnte – und damit auch eine Chance hätte, im Kakapo-Schutzprojekt mithelfen zu können, das erst mit Beginn der Brutsaison im November startet. Natürlich habe ich keine Garantie, dass dieses Projekt tatsächlich zustande kommt - mal davon abgesehen, dass ich mich für einen der raren Plätze erst qualifizieren müsste – denn diese Vögel brüten nur etwa alle fünf Jahre, abhängig von der Häufigkeit der Rimu-Beere, mit denen die Küken gefüttert werden. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Da der letzte Sommer jedoch so heiß und trocken war, gab es kaum welche davon, weshalb es auch keinen Kakaponachwuchs gab. Ich hatte mich bereits im September beworben, bevor ich zurück nach Deutschland musste und zuhause die ganze Zeit gehofft, dass ich nicht gerade jetzt eine Zusage erhalten würde – das wäre wirklich eine Ironie des Schicksals gewesen. Wie jedoch bereits erwähnt, gab es im Sommer 2012 keine Vogelbabys, jedenfalls nicht genug, um Volontäre im Rahmen eines Projektes zu finden. </span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0g0BzXEPihXBETfGtVDAg7RJAYTXEjUeCzYnfTYVdSv5md9Lhyg1_o0tJJzIlB9l18YnaqaxP1oFE-KCMHsafrZhxOZX0D27Xm0Z3N_I052T_RVJspAL47EqZic3IWdyxpdCwRYelZsYu/s1600/DSCF3923_2.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0g0BzXEPihXBETfGtVDAg7RJAYTXEjUeCzYnfTYVdSv5md9Lhyg1_o0tJJzIlB9l18YnaqaxP1oFE-KCMHsafrZhxOZX0D27Xm0Z3N_I052T_RVJspAL47EqZic3IWdyxpdCwRYelZsYu/s320/DSCF3923_2.JPG" width="209" /></a><span lang="DE">Also machen Sintija und ich das Beste aus unseren Teilurlaub, denn schon früh genug würde unsere Situation ins Gegenteil umschlagen – mit einer Menge Nachtschichten und sieben-Tage-Wochen, die uns nur so um einen freien Tag betteln lassen würden. Das wurde uns jedenfalls so prophezeit...</span></div>
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<span lang="DE"><br />Fast jeden Tag laufen wir ins Dorf, auch wenn wir nur einen Joghurt oder frisches Obst brauchen, finden nach kurzer Zeit den schnellsten Weg zum Strand und genießen es, oft stundenlang im Sand in der Sonne zu liegen, dort zu lesen oder - was ausschließlich mich betrifft - ein Bad im noch immer recht warmen Meer zu nehmen. Das Schönste daran ist, dass er fast immer menschenleer ist. Wir haben den Strand ganz für uns alleine. Warum niemand von den Einwohnern ihn nutzt ist mir ein Rätsel, liegt aber vermutlich daran, dass er immer da und somit selbstverständlich ist. Von hier aus kann man manchmal „White Island“ bestaunen, eine aktive Vulkaninsel, von der fast immer dicker weißer Rauch aufsteigt. </span></div>
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<span lang="DE"><br />Haben wir mal keine Lust auf die 1,5 Stunden Fußmarsch dorthin oder ist das Wetter ausnahmsweise zu schlecht, ist auch unsere Villenunterkunft ein herrlicher Ort zum Entspannen. Besonders mit dem schattigen, parkartigen Garten, in dem verschiedene Obstbäume - Persimmon, Feige, Fijoa - mit reifen Früchten stehen.</span></div>
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<span lang="DE">Manchmal entzünden wir alle zusammen ein Lagerfeuer vorm Haus, rösten Marshmallows, trinken Bier und unterhalten uns bis spät in die Nacht. Oft setzt sich auch John zu uns und gibt eine Runde aus.</span></div>
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<span lang="DE"><br />Während dieser „Schonzeit“ lerne ich auch Keith, eine Lastwagenfahrer kennen, der mich einmal auf halben Weg vom Dorf zur Villa mitnimmt. Ich bin eigentlich nur eingestiegen, weil ich schon immer mal in einem Lastwagen als Anhalter mitfahren wollte, auch wenn er von selbst gehalten hat und mein ablehnendes „nein, danke, ich laufe gerne“ als Beleidigung angesehen hätte.<br />Es stellt sich heraus, dass auch er ein Maori ist und beantwortet mir bereitwillig alle meine Fragen, die sich in meiner kurzen Zeit in diesem Land angesammelt haben. Viel zu bald erreichen wir Johns Haus und da er merkt, dass ich mich noch gerne weiter unterhalten würde, bietet er mich an, mir seinen „Arbeitsplatz“ zu zeigen. Vielmehr ist es ein Steinbruch, von dem aus er Steine, Kies und Dreck irgendwo an die Küste transportiert, wo daraus Zement hergestellt wird. </span></div>
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<span lang="DE">Er bietet mir an, dass er mich nach seiner Arbeit abholen und mir ein bisschen die Gegend zeigen und mich in die Kultur und die Geschichte der Maori einweisen könnte. Natürlich sage ich ja, was für eine Gelegenheit! Nett und harmlos scheint er auch zu sein und ich tue gut daran, ihm zu vertrauen, denn er zeigt und erklärt mir in den nächsten drei Abenden sehr viel. Dinge, die ich wohl in keinem meiner Reiseführer hätte nachlesen oder lernen können. </span></div>
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<span lang="DE">Wie zum Beispiel die Besichtigung von Taketakerau – dem uralten Begräbnisbaum des lokalen Maoristammes, der durch einen Blitzschlag entweiht wurde; die Legende wie der Ort seinen Namen den Delfinen Opo und Tiki verdankt, die den ersten Stammeshäuptling „Te Arawa“ hierher brachten; die wahre Geschichte von den sieben Kanus (wakas), in denen die sieben ersten Stämme und deren Häuptlinge ankamen – insbesondere dem Kanu Mataatua, in dem Te Arawa und sein Whakatohea-Stamm in Opotiki landete; die Geschichte von den letzten Stammeskriegen, in denen sich einige mit den weißen Siedlern verbündeten und viele Maori entlang der Ostküste töteten; die Geschichte vom heiligen Berg Makio, der über Opotiki wacht und auf dessen Spitze sich die Krieger auf die Kämpfe vorzubereiten pflegten; oder die etwas bekanntere Geschichte des englischen Pfarrers, der eine Maorifrau heiratete und somit den tödlichen Zorn ihres Stammes auf sich lenkte – und dessen junge Gebeine noch immer unter der kleinen Kirche begraben liegen…<br />Das und vieles mehr lerne ich über Neuseelands erste Völker, als ich die Abende im Gespräch mit Keith verbringe. Leider habe ich keine Chance mich dafür zu revanchieren, da es die letzten freien Tage sind, die ich in Opotiki haben würde.</span></div>
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<span lang="DE">Anfang der zweiten Maiwoche geht es dann nämlich endlich so richtig mit der Arbeit los und ich und Sintija haben Probleme, die Zeit für unsere wöchentlichen Lebensmitteleinkäufe zu finden. Das geht sogar so weit, dass wir tatsächlich die Angebote annehmen, wenn uns jemand fragt, ob wir mit im Auto ins Dorf fahren wollen, da es nach Arbeitsende bereits dunkel ist und wir uns nicht mehr trauen, entlang der schnell befahrenen Hauptstraße zu laufen.</span></div>
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<span lang="DE">Nach etwa sieben Tagen Arbeit am Stück leidet jeder unter dem Kiwistaub, der sich überall, besonders aber auf den vertikalen Flächen hinter der Bürstenmaschine, zentimeterdick niederlässt und hinterhältig in die Atemwege eindringt. Putzt man sich in der Pause die Nase, ist das Taschentuch hinterher braunschwarz gefärbt und Sam bekommt sogar regelmäßig Nasenbluten davon. Einweg-Atemmasken werden angeboten, die vor allem die Frauen dankbar annehmen. Doch selbst diese helfen nur bedingt, denn man hat das Gefühl, weniger Sauerstoff zu inhalieren und ich muss sie von Zeit zu Zeit beiseite schieben, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Bald arbeitet sich der Staub erst in die Nebenhöhlen, dann sogar in die Lunge vor und entwickelt sich zu einem scheußlichen Reizhusten, der nachts besonders intensiv wird. Bald greifen selbst die hartgesottenen Männer zu den Masken und wenn ich mich nun in der Halle umschaue, bekomme ich den Eindruck in der Seuchenstation eines Krankenhauses zu arbeiten.</span></div>
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<span lang="DE">So ganz falsch ist das nicht. Bereits in Te Puke haben wir von einem Erreger gehört, der die Kiwiplantagen befällt. Betroffen sind vor allem die teuren Goldkiwis, weshalb auch der ganze Aufwand mit dem Desinfizieren der Stiefel betrieben wurde. Dieser Erreger – PSE genannt – lässt die Blätter absterben und tötet langsam die gesamte Pflanze. Hunderte von Plantagenbesitzern sind aufgrund dessen in den letzten zwei Jahren, seit der Erreger das erste Mal auftrat, bankrott gegangen. Diese verzweifelte Lage hat einige sogar in den Suizid getrieben.<br />Als ich etwas skeptisch frage, ob das auch für Menschen und Tiere schädlich sei, bekomme ich nur die Antwort, dass man das noch nicht wüsste, da die PSE-Forschung noch nicht besonders weit fortgeschritten sei. Seitdem nehme ich die Maske, auch wenn sie nur geringen Schutz bietet, nicht mehr ab. </span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiL4Xy_9qqLeRu38XpMJGdaXfqS4yhyphenhyphenT_CZwmUXoOA7ZiSNSK9MdF6BzbE9JVE4F-4bnrB47yBUnGTa-ilE4GfVAtDQFpRIY25D7xjiPLdE7X_ZDHKQ5HseE4xY77zy0V-jk0gaWHwcUHge/s1600/Riverlock+packhouse.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiL4Xy_9qqLeRu38XpMJGdaXfqS4yhyphenhyphenT_CZwmUXoOA7ZiSNSK9MdF6BzbE9JVE4F-4bnrB47yBUnGTa-ilE4GfVAtDQFpRIY25D7xjiPLdE7X_ZDHKQ5HseE4xY77zy0V-jk0gaWHwcUHge/s640/Riverlock+packhouse.jpg" width="640" /></a></div>
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<span lang="DE">Die meiste Zeit ist die Arbeit monoton und ich habe schnell gelernt, in diesen zehn Stunden einfach mein Gehirn auszuschalten und leise vor mich hinzusingen. Das Radio im Büro ist zwar auf volle Pulle gedreht, aber gegen die Geräuschkulisse der aus den Kisten kollernden Kiwis, gebrüllter Konversationen, der Bürstenmaschine und sämtlichen Förderbänder kommt es in unserer Ecke des Packhauses einfach nicht an. Laut der Packer, die in vorderster Reihe stehen, verpassen wir aber ohnehin nichts, da sich die Musik ständig wiederholt und die Werbung nervtötend ist.<br />Hin und wieder gibt es jedoch auch einen Lacher. Zum Beispiel wenn von hinten gebrüllt wird: „Soft ones coming through!“ und man in den nächsten Minuten Ausschau nach zerquetschten oder matschigen Kiwis halten und diese dann so schnell wie möglich vom Förderband kratzen und alle von Fruchtsaft durchnässten ebenfalls in den Mülleimer befördern muss. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Oder wenn selbige Mülleimer sporadisch von den Aufsehern nach erst- oder zweitklassigen Kiwis durchsucht wird und ich das widersprüchliche Lob „Ich mag deinen Abfall, er ist sehr gut – alles nur schlechte Kiwis“ bekomme.</span></div>
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<span lang="DE">Oder wenn wir nach ein paar Tagen die ganze Ladung zweitklassiger Kiwis nachsortieren und den übersehenen Kiwimüll herausfischen müssen und Kura trocken kommentiert: „Für mich sieht das alles irgendwie nach Müll aus.“ </span></div>
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<span lang="DE">Diese „schlechten“ Kiwis, die außer äußerlichen Makeln innerlich komplett in Ordnung sind (bis auf die zerquetschten, matschigen und verschimmelten vielleicht) werden übrigens in großen Holzkisten gesammelt und hin und wieder in den Hof gestellt. Dann dürfen sich alle Mitarbeiter daraus bedienen und umsonst mitnehmen, soviel sie wollen. Besonders der Goldkiwimüll ist nach nur wenigen Stunden in großen Plastiktüten in den Taschen der Sortierer, Packer oder Stapler verschwunden. Aber auch zwischendurch darf man einzelne, zu weiche Früchte beiseite legen und in der Pause essen, nachdem sie von den Aufsehern als minderwertig abgesegnet wurden. Da alle Backpacker von Natur aus nicht sehr wohlhabend sind, besteht unsere Diät von nun an hauptsächlich aus, von der Oberschicht (zu der wir ironischerweise selbst gehören) verschmähten Kiwis, was die gesündeste Ernährung ist, die ich seit meiner Ankunft in Neuseeland habe.</span></div>
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<span lang="DE">Es ist die einzige Möglichkeit, ein bisschen Bewegung an der<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>frischen Luft und in der Sonne zu bekommen, die es absolut wert ist, eine halbe Stunde früher aufzustehen. </span></div>
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<span lang="DE">An regenreichen Tagen sind wir allerdings froh, dass Nico ein eigenes Fahrzeug hat, doch er ist eine solche Schlafmütze, das wir jedes Mal Sorge haben, ob wir es rechtzeitig vor Arbeitsbeginn zum Packhaus schaffen…</span></div>
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<span lang="DE">Einer der aufregendsten Tage ist der, an dem ich Blutalarm auslösen muss – eine Katastrophe in einem Lebensmittelbetrieb. Gefangen in meiner Monotonie, nur auf die bekannten Makel konzentriert und auf so etwas überhaupt nicht vorbereitet, kostet es mich einige Sekunden, um die ungewöhnlichen roten Flecken auf den Früchten als „nicht gut“ einzuordnen. Dann aber alarmiere ich augenblicklich Kura und Terry, meine Lieblingsaufseherin, die seit kurzem zu einem unerträglichen Kontrollfreak mutiert ist und versuche, halb auf dem Förderband liegend, alle rotgesprenkelten Kiwis zu erwischen. Auch andere Sortiererinnen haben inzwischen welche entdeckt. Die Farbe ist so intensiv, dass mein Magen rebelliert und ich versuche mir lieber nicht vorzustellen, wie oder wem das passiert sein mag. Definitiv nicht hier im Packhaus, denn vor uns sind nur die Kistenauskipper und von denen hatte keiner einen Unfall. (Verwundet man sich bei der Arbeit an etwas, muss man dies sofort melden, wird zum Büro geschickt und bekommt dort ein unpraktisches, knallblaues Plastikpflaster, unter dem man schwitzt und das dem vielen Händewaschen und Desinfizieren, das zwischen Toilette, Kaffe- und Mittagspausen erforderlich ist, nicht einmal für einen halben Tag Stand hält.) <br />Als wir unser Sandwich essen, diskutieren wir, was passiert sein mag, bis uns allen fast der Appetit vergeht. </span></div>
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<span lang="DE">Ich frage später Jan danach, aber sie hat überhaupt nichts davon mitbekommen, was ich sehr merkwürdig finde. Anscheinend hat Terry es nicht ordnungsgemäß weitergegeben, weil sich in der Zwischenzeit herausgestellt hat, dass es sich nur um Beerensaft handelt. Sie bekommt trotzdem einen Rüffel, was unser schwieriges Verhältnis nicht gerade verbessert. </span></div>
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<span lang="DE">In der letzten Maiwoche ertrage ich die Nörgeleien von Terry einfach nicht mehr und bitte Jan um Versetzung in einen anderen Bereich des Packhauses. Hin und wieder musste jeder von uns mal woanders aushelfen und das Vorbereiten der Boxen, Umpacken oder Verpacken ist vielleicht ab und zu etwas stressiger, aber ansonsten nicht besser oder schlechter als das Aussortieren. Zum Glück werde ich nur zwei Tage später zum Packer ernannt und von einer der Aufseherinnen dort – einer massigen, immer gutgelaunten, laut lachenden Maorifrau – mit einem rauen Schulterschlag und einem fröhlichen: „welcome on the cool side of Riverlock“ begrüßt.</span><span lang="DE"></span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVmaiT2TaOLcreQKuPJ-3VS-UN8LJfbt1E0pf-0fLXq3n93bt1bDUkgbijCtN3z8LuztNezsnkWrCar9ARyCxQwEna5OWh6HaMIXToxaYfuaTTpoZ2UNayifqxPG7OX_iu0vannQBVr9XU/s1600/Riverlock+packhouse6.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVmaiT2TaOLcreQKuPJ-3VS-UN8LJfbt1E0pf-0fLXq3n93bt1bDUkgbijCtN3z8LuztNezsnkWrCar9ARyCxQwEna5OWh6HaMIXToxaYfuaTTpoZ2UNayifqxPG7OX_iu0vannQBVr9XU/s640/Riverlock+packhouse6.jpg" width="640" /></a></div>
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Von da an wendet sich meine Lage schlagartig zum Besseren, auch wenn ich Kura, Sintija und die Sortiererwitze vermisse. Das Packen fordert weitaus mehr Aufmerksamkeit und Schnelligkeit als das Aussortieren. Manchmal füllen sich die Boxen in einem solchen Tempo – besonders bei den zweitklassigen Familienkartons – dass ich nicht einmal Zeit habe, die Klarsichtfolie über den Kiwis zusammenzufalten und den Deckel zu schließen. In diesen Stoßzeiten arbeiten wir aber glücklicherweise meistens zu zweit in einer Reihe. <br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqrj2EqGZrPeA2HtT4O6hcnqnkbFt0UZ1Fo3GxjglNtVqgrU1oD7x8ALoUsXJRNqlvoImq6laGh6w7z_BxGySHtWatEVxMnU1ZjpGgdMJZPTUpqV2wJOi9rrgraWwcqT4OC6HTnrpzWvTW/s1600/DSCF4037.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" jsa="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqrj2EqGZrPeA2HtT4O6hcnqnkbFt0UZ1Fo3GxjglNtVqgrU1oD7x8ALoUsXJRNqlvoImq6laGh6w7z_BxGySHtWatEVxMnU1ZjpGgdMJZPTUpqV2wJOi9rrgraWwcqT4OC6HTnrpzWvTW/s320/DSCF4037.JPG" width="180" /></a><span lang="DE">Es gibt zwei verschiedene Arten von Boxen. Die Einlagigen (single layer), die für Kiwis erster Klasse gedacht sind und bei denen die regelmäßigen kiwiförmigen Dellen in den weißen Plastikeinlagen an jedem Packband eine andere Größe haben – bis zu fünf verschiedene – von Jumbo bis Normal. (Jumbokiwis sind selten und teuer und fallen so langsam in ihre Kisten, das man jeder davon einen Namen geben könnte) Die kleinen Früchte sind dagegen zweitklassig und werden, wie alle anderen zweitklassigen Kiwis in den großen Familienboxen gesammelt, die über 100 Stück enthalten können. Es gibt noch Minikleine, aber die sind wiederum Abfall und landen in den Müllboxen am Ende. <br />Ich frage, wie die Maschine wissen kann, bei welcher Reihe sie die Kiwis auswerfen muss, wenn jede Reihe eine andere Größe verpackt. Das ist einfach. Die Früchte liegen einzeln auf bunten Plastikschalen und fahren an jeder Reihe vorbei. Diese Schalen sind auf Gewicht programmiert und die Maschine lässt sie somit in den Trichter der Reihe fallen, die für dieses Gewicht bestimmt wurde. Bei den Reihen, die die Jumbofrüchte verpackt, kommt es daher auch oft vor, das zwei Minifrüchte aus der Öffnung purzeln – was passiert, wenn versehentlich mehr als eine Kiwi auf der Schale liegen.</span></div>
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<span lang="DE">Als sich abzuzeichnen beginnt, dass nicht mehr viele Kiwis in den Plantagen von Riverlock hängen, fangen wir alle langsam an, uns Gedanken zu machen, was wir nach Ende der Packsaison machen wollen. Max, Kerstin und Sam wechseln zu einem der größeren Packhäuser, die mit mehr Plantagenbesitzern Verträge haben, Nico, der genug Geld hat, wird seine restlichen Wochen in Neuseeland ruhig ausklingen lassen, Sarah hat einen Roadtrip um die Südinsel geplant, Sol fliegt zurück nach Argentinien, Shenna ist längst wieder in China und Sintija und Andi sind überraschenderweise zu einem Pärchen geworden und wollen erstmal ein paar Wochen Urlaub zusammen machen. Und ich? Ich hatte eigentlich geplant mit Sintija zurück nach Rotorua zu fahren, da sich das nun aber schwierig gestaltet und ich nicht das fünfte Rad am Wagen sein will, plane ich wieder für mich alleine – was ich, um ehrlich zu sein, genieße. <br />Ich möchte irgendwo als Volontär arbeiten und wieso eigentlich nicht in Rotorua? Ich habe einige meiner Packhauskollegen nach Möglichkeiten dort gefragt und mir wurde dafür ‚Wingspan’ (eine Adlerwarte) oder ‚Rainbow Springs’ (ein Kiwi-Erlebnispark) vorgeschlagen. Da Wingspan einen langen Bewerbungsbogen erfordert, versuche ich mein Glück erstmal beim Kiwipark. Über diese Vögel wollte ich ohnehin mehr lernen.<br />Ich habe Erfolg. Es dauert ein paar Tage, weil das Kiwi Encounter Team momentan sehr beschäftigt ist, aber ich bekomme die Zusage, am 17. Juni dort anfangen zu können und mindestens zwei Wochen aushelfen zu dürfen. <br /><br />Über Couchsurfing finde ich auch einen Schlafplatz für die ersten paar Nächte (wenn nicht gar länger, wenn wir uns gut verstehen) und so steht meinem nächsten Abenteuer nichts mehr im Wege.</span></div>
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<span lang="DE"><br />Ich bringe es glücklicherweise noch zustande ein Abschiedsessen zusammenzuwürfeln, bevor ich abreise und es ist einer der seltenen Abende, and dem wirklich alle gemeinsam am Tisch sitzen. Wir trinken Bier und Wein, essen und lassen die vergangenen Wochen Revue passieren, bevor wir uns am nächsten Morgen in alle vier Winde zerstreuen werden…</span></div>
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<span lang="DE">Auch wenn ich vorerst keine Kiwis mehr sehen kann und das alles nur wegen der Visaverlängerung angefangen habe, gehört die Zeit, die ich hier verbracht habe, bisher zu meinen schönsten Erlebnissen in Neuseeland!</span></div>
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Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-37423524067424272542013-08-02T15:41:00.001-07:002013-08-02T15:49:13.446-07:00Pflücken und pflücken lassen<div style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none;">
<span lang="DE">In Te Puke angekommen, warte ich an der Busstation auf meinen neuen Arbeitgeber, der netterweise angeboten hat, mich abzuholen. Doch niemand kommt. Im Regen mache ich mich auf den Weg zur Hauptstrasse, um mich zum Hostel durchzufragen. In meinem blinden Vertrauen habe mir den Namen leider nicht aufgeschrieben, aber anscheinend gibt es ohnehin nur zwei Backpacker-Unterkünfte dieser Art im Ort. Beide entlang der Hauptstraße, das eine zwei, das andere fünf Kilometer entfernt. Ich versuche mich wieder einmal als Anhalter und muss nicht lange warten, bis ein Kleinlaster links stoppt. Dennoch bin ich bereits klatschnass, </span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">als ich einsteige. Unkomfortabel quetsche ich mich zu diversen elektronischen Geräten und Werkzeugkästen. Mein Fahrer ist offensichtlich Mechaniker. </span></div>
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<span lang="DE">Er setzt mich bei der weiter entfernten Herberge ab und ich erkundige mich nach „Tracy“, meinem E-Mail-Kontakt. Der Name sagt keinem etwas. Als selbst der Manager erscheint und keine Ahnung hat, von wem ich spreche, fange ich bereits an zu vermuten, dass ich am falschen Ort gelandet bin und äußere meine Zweifel. Er fragt mich, was ich hier in Te Puke eigentlich will. Als ich motiviert von dem kürzlich errungenen Job als Kiwipflücker erzähle, brechen alle in schallendes Gelächter aus. </span></div>
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<span lang="DE">Was bitte ist daran so komisch? Der Manager erklärt darauf grinsend und gnadenlos ehrlich: „Da hat dich wohl jemand auf den Arm genommen. Die Backpacker in meinem Hostel warten alle noch immer auf den Start der Saison, weil die Kiwis noch nicht reif sind. Die Nächte waren dafür noch nicht frostig genug und der Zuckergehalt der Früchte ist noch zu niedrig.“ </span></div>
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<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Ich ahnte nicht, dass mir dieses Wort „sugar level“ bald zum Hals heraushängen würde.</span></div>
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<span lang="DE">Recht ernüchtert höre ich mir diese neuen Nachrichten an. Immerhin war ich gerade ein paar hundert Kilometer mit dem Bus gefahren, um nun durchnässt und belogen im falschen Hostel zu stehen.</span></div>
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<span lang="DE">Als er meinen enttäuschten Gesichtsausdruck bemerkt, tut ihm das Gesagte wohl leid. Jedenfalls fügt er daraufhin hinzu, dass er die besagte Unterkunft und seine merkwürdige Art der Jobvermittlung kennt, aber dennoch hin und wieder ein paar seiner Backpacker dorthin überwechseln, da es ihnen dort offensichtlich besser gefällt. (Jedenfalls darf man dort Alkohol trinken, was bei ihm verboten ist – nicht gerade eines meiner wichtigsten Auswahlkriteria auf der Suche nach einer Unterkunft.) Er könne mich dort absetzen und würde warten, bis ich herausgefunden hätte, ob es dort tatsächlich eine „Tracy“ gäbe. Wenn nicht, würde er mich wieder mitnehmen und ich könnte die Nacht in seiner Herberge verbringen. <br />Das hörte sich nach einem vernünftigen Plan an und so hatte ich nichts dagegen einzuwenden.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Wie sich herausstellt, arbeitet mein gesuchter Kontakt tatsächlich dort. Ich bedanke mich bei dem netten Manager, aber bevor er davonbraust, gibt er mir noch seine Telefonnummer mit der Aufforderung, ihn bei Problemen unbedingt zu kontaktieren und warnt mich davor, meine Visakarten-Informationen weiterzugeben. Diese Warnung kommt etwas zu spät, da ich das Formular dafür ja schon übereifrig ausgefüllt und per E-Mail an das Hostel geschickt hatte.</span></div>
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<div class="MsoNormal" style="border-bottom: medium none; border-left: medium none; border-right: medium none; border-top: medium none; margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span lang="DE">Tracy macht auf mich einen sehr netten und ehrlichen Eindruck und mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie definitiv nicht der Typ ist, der mittellose Backpacker gnadenlos ausnimmt. Ich finde heraus, dass tatsächlich die meisten der jungen Leute hier als Kiwipflücker arbeiten. Tracy hat Kontakt mit vielen der Plantagenbesitzer, den so genannten „Contractors“. Diese melden sich dann bei den Pflückern, die bei ihnen unter Vertrag stehen, sobald neue Früchte reif sind und so kommt die Arbeit zu Stande. Wieviel man verdient, hängt davon ab, wie schnell man erntet, da pro Kiste („bin“) bezahlt wird. Denn je mehr Kisten man füllt, desto mehr Geld bekommt man logischerweise. Mit wachsender Erfahrung kann man sein individuelles Tempo steigern. Gepflückt wird immer in einem Team von 10 – 12 Personen und das einzige Problem für mich besteht nun darin, ein eigenes Team zu finden. Die bereits bestehenden brauchen keinen „Neuling“, der das Gruppentempo senken würde. (Zu Recht würden sie das Gefühl haben, für mich mitzupflücken und natürlich wäre es unfair, wenn ich am Ende des Tages das Gleiche ausgezahlt bekäme, wie die erfahrenen Pflücker.) Also muss ich warten, bis sich eine komplett neue Gruppe zusammenfindet.<br />Es gibt jedoch auch einen Haken: Sobald man über die Kontakte des Hostels einen Contractor findet und einen Vertrag mit diesem unterzeichnet, verpflichtet man sich zugleich für die komplette Saison – will heißen, drei Monate! Will man nun jedoch früher mit dem Erntejob aufhören, hat man dennoch die Unterkunftskosten im Hostel für die kompletten drei Monate zu bezahlen und da man seine Visakarten-Informationen beim Einchecken angeben musste, wird das Geld gnadenlos von dort abgebucht, oder aber per Anwalt eingetrieben. Ich lerne einige Backpacker kennen, die unwissend in diese Falle getappt sind und nun hier aufgrund mangelnder finanzieller Mittel ausharren müssen, ob sie wollen oder nicht.</span></div>
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<span lang="DE">Da im Hostel momentan keine Betten mehr zur Verfügung stehen, verbringe ich die erste (recht kühle) Nacht im Zelt. Tracy verspricht mir, dass ich das erste bekomme, das frei wird. Tatsächlich checkt am nächsten Morgen jemand aus, und ich ziehe in ein 4-Personen-Zimmer um. Damit habe ich sogar ziemlichen Dusel gehabt, denn es gibt auch Zimmer für acht und mehr Personen. Da die meisten Backpacker hier unter zwanzig und jeden Abend auf Party aus sind, stelle ich mir das Zusammenwohnen in einer so großen Gruppe sehr anstrengend vor. Jeden Morgen findet man im Aufenthaltsraum massenhaft leere Bierflaschen und unter dem Tisch, an dem ich mein Frühstück zu mir nehmen versuche, hin und wieder sogar die ein oder andere unappetitlichere Hinterlassenschaft, die mich ahnen lässt, das dessen Verursacher die letzte Flasche besser nicht hätte leeren sollen. </span></div>
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<span lang="DE">Leider grenzt die Wand, an der mein Bett steht, an jene des Aufenthaltsraums, an die der Fernseher montiert ist und in der Regel bis in die frühen Morgenstunden hinein, auf volle Lautstärke gedreht, läuft.</span></div>
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<span lang="DE">In den folgenden Tagen treffen einige neue Leute ein, die Arbeit suchen, aber sobald sie herausfinden, dass sie nicht sofort anfangen können, fahren sie wieder ab. Hätten sie nur die Zeit, ein bis zwei Tage abzuwarten, dann wäre ein neues Team bereits zustande gekommen. Das Problem liegt nämlich darin, genug Backpacker mit Auto in der Gruppe zu haben, die die ganze Gesellschaft (natürlich gegen Benzinkostenbeteiligung) zu den Obstgärten kutschieren könnten.</span></div>
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<span lang="DE">Kurz darauf lerne ich Sintija kennen, ein nettes Mädchen aus Lettland, die auch auf der Suche nach einem Team ist. Wir freunden uns an und versuchen – nun zusammen – andere potentielle Pflücker zu motivieren, nicht gleich wieder abzufahren.</span></div>
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<span lang="DE">Nach einigem Hin und Her bildet sich langsam eine kleine Gruppe – darunter zwei Jungs aus Japan mit eigenem Transportmittel. Doch bis wir zur Tat schreiten können, ist es noch ein langer Weg. Der Zuckergehalt der Kiwis ist noch immer zu niedrig und es dauert ein paar Tage, bis wir eine positive Rückmeldung von unserem Contractor John erhalten. </span></div>
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<span lang="DE">Als es endlich so weit ist, schließen sich spontan ein paar Pflücker aus anderen Teams an, die an diesem Tag keine Betätigung haben und plötzlich stehen wir morgens zu zehnt vor dem Hostel und warten auf John. Er entpuppt sich als ein Inder, trägt dem Klischee gerecht werdend einen weißen Turban und erklärt uns in abgehakten Englisch die Regeln. Dann fahren wir gemeinsam zur Kiwiplantage, in der heute geerntet werden soll. Jeder bekommt einen schwarzen Pflückkorb mit weichen Trageriemen, den man sich vor den Bauch zu schnallen hat. Er hat keinen Boden, läuft dafür aber in einer Art breitem Stoffschlauch aus, dessen Ende man an die Vorderfront des Kobes einhaken kann und somit das Herausfallen der Früchte verhindert. Jeder muss seine Schuhsolen desinfizieren, um das Übertragen von Pflanzenkrankheiten zu verhindern und dann werden wir durch das Labyrinth der Plantagenreihen bis zu unserem heutigen Arbeitsplatz geführt. Jede Reihe ist ungefähr 300 Meter lang.</span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjBMK6FWkDkDeFz1aVAihlwpaPd7jRBc2JkKj1siw8p7PIoo-eTIkOP-yk0NVF45H14jTHCrd2S7845SxYjxywFwBZrXmpdXX2oulBbVDocBoIsPXNvUDD-qfv1t7LihF3nFcQVT8x0qbyD/s1600/DSCF3950.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; cssfloat: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" dba="true" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjBMK6FWkDkDeFz1aVAihlwpaPd7jRBc2JkKj1siw8p7PIoo-eTIkOP-yk0NVF45H14jTHCrd2S7845SxYjxywFwBZrXmpdXX2oulBbVDocBoIsPXNvUDD-qfv1t7LihF3nFcQVT8x0qbyD/s320/DSCF3950.JPG" width="179" /></a><span lang="DE">Die Kiwibäume sind nicht sehr hoch und erinnern sehr stark an Weinreben, denn sie schließen sich über den Köpfen der Pflücker zu einem niedrigen Baldachin zusammen, was einem das Gefühl gibt, in einer endlos langen schattigen Laube zu stehen. In jeder dieser Reihen können 3 – 4 Leute nebeneinander ernten, somit kann man mit einem zehnköpfigen Team drei Reihen auf einmal abdecken. Mindestens einer sollte dabei stets hinter den anderen herlaufen, um die Früchte, die übersehen wurden einzusammeln. Da es niedrigere und höhere Stellen gibt, an denen die Kiwis hängen, bietet es sich natürlich an, die kleineren Pflücker vorzuschicken, die alle tief hängenden abernten, während die großen an den Seiten arbeiten, wo die Früchte höher hängen. Idealerweise pflückt man vier Kiwis auf einmal – zwei in jeder Hand und behält ein stetiges Tempo bei. Eine der Regeln lautete jedoch, dass man 10 Minuten am Rand untätig stehen muss, wenn man mehr als 3 Kiwis pro Reihe fallen lässt. Gar nicht so einfach, wenn man von dem Contractor kontinuierlich mit „pick fast, pick fast“ angetrieben wird, der Korb immer schwerer wird, den Nacken nach unten zieht und man vom ständigen Strecken Krämpfe in den Schultern bekommt… Auch das Ausleeren muss gelernt sein. Hier muss man sich natürlich auch beeilen, aber darf zugleich die Kiwis nicht zerquetschen. Da die Ränder der Holzkisten für mich auf Brusthöhe lagen, musste ich den ohnehin schon schweren Korb jedes Mal hochstemmen, ihn auf der anderen Seite der Kiste langsam wieder absenken, den Schlauchverschluss öffnen und die Früchte durch diesen vorsichtig in die Kiste purzeln lassen. Hat man Zweige und Blätter in der Ladung, bekommt man einen missbilligenden Blick des Contractors, da besonders die kleinen Ästchen die Schalen durchstechen und die Kiwis beschädigen können.</span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgA-kjbUEMT5jx7_xHGX1yd5pyqDK6JEx7dVCasmL-n6kJpIpbOL2xTRve7hzyWpSRtq4NKjeCPiq_xsuW2dVC3bdpB7GoJUNAPiOhvQW4-HSzjuaBVAk2H2rokdF4ELzVQdsNVESGtC8im/s1600/DSCF3956.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" dba="true" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgA-kjbUEMT5jx7_xHGX1yd5pyqDK6JEx7dVCasmL-n6kJpIpbOL2xTRve7hzyWpSRtq4NKjeCPiq_xsuW2dVC3bdpB7GoJUNAPiOhvQW4-HSzjuaBVAk2H2rokdF4ELzVQdsNVESGtC8im/s640/DSCF3956.JPG" width="640" /></a></div>
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<span lang="DE">An diesem ersten Tag arbeiten wir von 11:00 Uhr morgens bis 17:30 abends, beernten sechs Reihen und schaffen es, 63 Holzkisten zu füllen, was weit verbesserungsfähig ist.</span></div>
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<span lang="DE">Am folgenden Tag können wir nur drei Stunden arbeiten, schaffen aber immerhin 23 Holzkisten.</span></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGTMNPkKKKRhWFN9WwRR3QfwtF0_0Sse01vRExJMDAlo6noO2NCGt_ngDC_c98vkD_fzWWEZD0J1GM941oVilCNyDm7cj2ibLdmhUlNo4-sCfiFVxrkJfL_O9VkBZMYibsNwq_eNuendxv/s1600/DSCF3942.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; cssfloat: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" dba="true" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGTMNPkKKKRhWFN9WwRR3QfwtF0_0Sse01vRExJMDAlo6noO2NCGt_ngDC_c98vkD_fzWWEZD0J1GM941oVilCNyDm7cj2ibLdmhUlNo4-sCfiFVxrkJfL_O9VkBZMYibsNwq_eNuendxv/s320/DSCF3942.JPG" width="180" /></a><span lang="DE">Danach sieht es erst einmal wieder flau mit Arbeit aus. Jedenfalls macht uns unser Contractor keine allzu großen Hoffnungen für die kommenden Tage und unser Team verweht wieder im Winde. Auch muss ich zugeben, dass mich diese Tätigkeit mehr als schlaucht. Trotz heißer Duschen lassen sich die Verspannungen nicht mildern und ich kann mir nicht vorstellen, das mehrere Tage am Stück durchzustehen. Geschweige denn drei Monate. Glücklicherweise habe ich noch keinen Vertrag unterzeichnet und somit die Möglichkeit, die Sache noch einmal zu überdenken. </span></div>
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<span lang="DE">Am Nachmittag kommt Sintija aufgeregt in mein Zimmer und teilt mir mit, dass sie einen Job in einem der Packhäuser bekommen hat, bei denen sie sich beworben hat. Es liegt in Opotiki, sie kann schon morgen anfangen und für eine Unterkunft ist auch gesorgt. Etwas ernüchtert, dass sie mich nun alleine hier in Te Puke sitzen lässt, bitte ich sie zu fragen, ob dort noch ein weiteres Paar Hände gebraucht wird. Packhausarbeit kommt mir, verglichen mit der Pflückerei im Augenblick wie der Himmel auf Erden vor.</span></div>
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<span lang="DE"><br />Wieder einmal habe ich unverschämtes Glück. Keine zwei Stunden später meldet sich die Packhausleiterin Jan mit der Nachricht, dass soeben jemand abgesprungen sei und ich deren Platz haben könnte, sofern ich mich sofort entscheide und ebenfalls morgen früh kommen kann. Ohne lange zu überlegen sage ich zu. Adrenalin und Glücksgefühle durchströmen mich. Fort, fort aus Te Puke!<br />Ich muss lachen, als mir einfällt, dass „to puke“ auf Deutsch „sich übergeben“ bedeutet.</span></div>
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<span lang="DE">Doch wie soll ich das mit dem Auschecken noch rechtzeitig hinbekommen? Es ist bereits Abend und der Schalter wohl nicht mehr besetzt. Sogleich machen ich und Sintija uns auf den </span></div>
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<span lang="DE">Weg und erwischen Tracy gerade noch, als sie bereits dabei ist, die Tür zum Office abzuschließen. Erfreut ist sie natürlich nicht über unseren plötzlichen Sinneswandel, jedoch kann sie uns nichts vorschreiben, da wir ja noch keinen Vertrag unterschrieben haben. Nachdem auch das erledigt ist und wir alle Sachen abgegeben haben, buchen wir online unsere Busfahrkarten nach Opotiki. Mit wachsender Freude packe ich meine Sachen. Ich bin sehr aufgeregt, was mich dort erwarten wird.</span></div>
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<span lang="DE">Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil wir unsere verbliebenen drei Teammitglieder (die beiden Japaner Taku und Hiro, sowie Hunter, ein netter Junge aus Amerika) so im Stich lassen, also lade ich alle in den Irish Pub zu einem Abschiedsbier ein. Wir versprechen einander, uns auf der Südinsel in Queenstown wieder zu treffen, wo sich die Wege aller Backpacker aus Neuseeland früher oder später kreuzen.</span></div>
Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-74698708201277538862013-06-13T22:50:00.003-07:002013-06-14T01:55:51.999-07:00Im hohen Norden - Weinanbau in WarkworthWie immer genoß ich die Fahrt zu meinem neuen Arbeitsplatz. Besonders, wenn ich, wie heute, mit dem Bus unterwegs war. Ich war schon gespannt, wie es auf dem Weingut in Warkworth, "Bricks Bay" genannt, zugehen würde.<br />
<br />
Langsam änderte sich die Landschaft. Während in Stadtnähe noch gepflegte Gärten mit englischem Rasen, ordentlichen Blumenbeeten und gestutzen Hecken zu bewundern gewesen waren, konnte man nun die ursprüngliche, wilde Seite des Landes erahnen. Es waren noch keine wirklichen Wälder - eher hoch gewachsenes Unterholz, aber zumindest bakam man ein Gefühl dafür, welche Mühe es die ersten Siedler gekostet haben musste, diese Wildnis zu zähmem (und in diesem Zustand zu halten).<br />
Nicht, dass ich Mitleid mit ihnen hatte. Wie konnte man in nur zwei Jahrhunderten das Gesicht eines kompletten Landes so zum Negativen ändern? Ich zumindest, habe Neuseeland noch nie mit Urwäldern in Verbindung gebracht. Aber genau so sah es ursprüngwohl einst aus, als nur Maori hier lebten, auch wenn man jetzt an die Bilder von Schafen auf gestutzem Rasen und Hobbits in sonnenbeschienenen Grashügelhäusern gewohnt ist.<br />
<br />
Nach etwa einer Stunde - an beide Seiten der Straße grenzten nun nur noch Bäume und Dickicht - sah ich endlich mein erstes "Vorsicht, Kiwis" Warnschild. Natürlich war die Gafahr, einen dieser Vögel zu überfahren, um diese Uhrzeit mehr als unwahrscheinlich, da sie nachtaktiv und äußerst selten geworden sind. Aber es versetzte mich in gute Stimmung nun in ihrer "Nachbarschaft" zu wohnen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_AOwxOFwRgVDIZVXo0bC_wfV3e4N9k55kBOrGRPUKd7WFqpXNdBzn_HyQmqmdrHSG0Jv5OwqYpgGDK6ZczrLnIdzgCzNeqfjdwuOx20MfIuWZMq82J0nqoL8SeIgfJ3NZYw_QL2FItEhV/s1600/DSCF3881.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="112" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_AOwxOFwRgVDIZVXo0bC_wfV3e4N9k55kBOrGRPUKd7WFqpXNdBzn_HyQmqmdrHSG0Jv5OwqYpgGDK6ZczrLnIdzgCzNeqfjdwuOx20MfIuWZMq82J0nqoL8SeIgfJ3NZYw_QL2FItEhV/s200/DSCF3881.JPG" width="200" /></a></div>
Ich traf mich mit Brian, meinem neuen Arbeitgeber, vor einem großen Einkaufszentrum, direkt gegenüber der Busstation, nachdem ich mich für die nächsten paar Tage noch mit Lebensmitteln eingedeckt hatte.<br />
Da ich die Konditionen nicht kannte, unter den ich nun für ein paar Wochen leben würde, beschränkte ich mich auf haltbare Nahrung (wie Obst, Brot und Käse), die ich zur Not auch ungekühlt würde lagern können. Nur eine Packung Milch für mein Müsli und die tägliche Tasse Earl Grey nahm ich wagemutig mit.<br />
Brian hatte mir nämlich am Telefon gesagt, dass bereits ein Backpackerpaar aus der Slowakai, eine Taiwanesin, drei Kiwis (Neuseeländer) und seine Freundin (eine Deutsche) auf Bricks Bay arbeiteten. Wer weiß wie viel Platz im Kühlschrank ich also zugestanden bekommen würde?<br />
<br />
Ich wurde mit einem dieser kleinen weißen Laster, die nur zwei Vordersitze und eine Ladefläche besitzen, abgeholt. Was ich auf Letzterer für eine angekettete Ziege hielt, entpuppte sich als großer Hund, der auf den Namen "Bloyd" hörte. Jedenfalls glaube ich, dass man ihn so schreibt. Der Hund gehörte Brians Freundin Annett, die seit ein paar Jahren in Neuseeland lebte. Obwohl sie Deutsche war, unterhielten wir uns nur auf Englisch - zum Einen aus Höflichkeit sollte jemand zuhören, aber auch, weil es nervig war, ständig die Sprache zu wechseln. Schließlich war ich nicht hier, um mich in meiner Muttersprache zu üben.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_-eVM5LlMljn1BTbZU9OTf8ZgvdJA5W8dBqpRUI0sDWW3VdWyFAzOyP0mNZb51TmV99eHQpBaq-EGsUbPQ4JlSA9-_p1au3y0R3VwMkQ5QpJgy0aIlm5v03G0B9KD7Y9glz9jTXaeLZeK/s1600/DSCF3673.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_-eVM5LlMljn1BTbZU9OTf8ZgvdJA5W8dBqpRUI0sDWW3VdWyFAzOyP0mNZb51TmV99eHQpBaq-EGsUbPQ4JlSA9-_p1au3y0R3VwMkQ5QpJgy0aIlm5v03G0B9KD7Y9glz9jTXaeLZeK/s640/DSCF3673.JPG" width="640" /></a></div>
<br />
Einen ersten Überblick über das Weingut bot sich mir, als wir durch das Tor fuhren. Die Straße lag etwas höher, als mein zukünftiger Arbeitsplatz und so konnte ich einen raschen Blick auf das Meer, sowie die grünen Hügelchen erhaschen, auf denen sich die Weinreben ordentlich aneinanderreihten. Am Fuße eines Hügels fläzte sogar ein kleiner See, in dessen Mitte, brückengleich, ein langes Glasgebäude errichtet worden war. Es erinnerte an ein Gewächshaus, war aber tatsächlich ein Café. Unmittelbar daneben war eine große Fläche geebnet und zubetoniert worden und diente nun als Parkplatz. <br />
An all dem fuhren wir vorbei, weiteren Hügel hinauf und hinunter, hin und wieder über einige Metallgitter (welche die Schafweiden effektiver als eine Mauer einzugrenzen, da die Tiere das Gitter nicht überqueren konnten), bis wir schließlich eine kleine Gebäudegruppe hinter einem der letzten Hügel erreichten. Dort trafen wir das gesamte Team bei ihrer ersten "smoko" an. (Als "smoko" werden hier die zehnminütigen Pausen bezeichnet, in denen die Arbeiter eine Zigarette rauchen und einen Kaffee trinken können. Es gibt zwei bis drei dieser Pausen - je nach Länge des Arbeitstages. Normalerweise gegen 10:00 Uhr morgens und 3:00 Uhr mittags.)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiCyLMbtwqFRq0KMHEqjbTVSRdBrYa0IDHbUVDP6lP2l4Gi5zE5R4ZZMt6OQCLxhUXBxYZhWSOWT7mV0o-OVPAV2qD7JboQpPw2PPKDFKb8-I3TTbHkyhkTrlBSko8hfpg9rIMWsLvBCYeW/s1600/DSCF3671.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="179" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiCyLMbtwqFRq0KMHEqjbTVSRdBrYa0IDHbUVDP6lP2l4Gi5zE5R4ZZMt6OQCLxhUXBxYZhWSOWT7mV0o-OVPAV2qD7JboQpPw2PPKDFKb8-I3TTbHkyhkTrlBSko8hfpg9rIMWsLvBCYeW/s320/DSCF3671.JPG" width="320" /></a>Wie sich herausstellte, befand sich mehr als genug Platz im Kühlschrank für meine Einkäufe, da in der unmittelbaren Umgebung der Küche und des Gemeinschaftsraumes, nur das Slowakische Pärchen, und die Taiwanesin wohnten. Jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer in verschiedenen Holzbaracken, auch wenn in jedem davon bis zu drei Betten standen. In der Hochsaison war dieser Ort wohl für einen Haufen Helfer vorgesehen.<br />
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Brian und Annett lebten in einem hübschen Haus, etwa fünf Minuten entfernt auf einem anderen Hügel (mit Meerblick) und die drei Kiwis im Dorf, bzw. einem ausgebauten Autobus.<br />
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Es gab ein paar Gehege mit Nutztieren, wie Enten, Hühnern und ein Mutterschwein mit drei Ferkeln. Sie alle würden über kurz oder lang im Kochtopf enden. Immerhin gab es dank der Hühner jeden Morgen ein frisch gelegtes Frühstücksei.<br />
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Das Meer war nicht weit entfernt und ich nahm mir vor, an meinem nächsten freien Tag eine kleine Wanderung dorthin zu machen. (Dies verschob sich jedoch auf meine letzte Woche)<br />
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Die Trauben, der Wein und das Glascafé waren die Haupteinnahmequellen.<br />
Eine andere Attraktion, die vor allem die Leute bewegen sollten, sich hierherzubegeben, war der Künstlerpfad.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-yj2RYpnzMvsVWCfSyw_Q6f4s3XGzLnWLMqla82Fbetub_920OcHX-OHB1bSrsux4LLdNTUjD6u71SfP-yhsU5GnRNGalb8NaHFwzz_yzXgZitb5NVJ5D1DX4c2pgaMYMfOJrzTP5VmTP/s1600/DSCF3868.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-yj2RYpnzMvsVWCfSyw_Q6f4s3XGzLnWLMqla82Fbetub_920OcHX-OHB1bSrsux4LLdNTUjD6u71SfP-yhsU5GnRNGalb8NaHFwzz_yzXgZitb5NVJ5D1DX4c2pgaMYMfOJrzTP5VmTP/s200/DSCF3868.JPG" width="112" /></a></div>
Ich hatte gehofft, hier viel über den Weinanbau und das Keltern von Wein zu lernen, aber leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Wir arbeiteten sechs Tage pro Woche, aber an mindestens fünf davon, wurde unsere Hilfe nur für das Jäten der Blumenbeete, der Gartenanlagen oder der Grünflächen benötigt. Uns wurde anhand der Größe der unerwünschten Pflanzen klar, dass diese Unkrautbeseitigung nur einmal im Jahr durchgeführt wurde - und dann alles auf einmal von Anfang an - anstatt sie in diesem Zustand zu halten (was meiner Ansicht nach weitaus einfacher gewesen wäre). Andererseits wurde unsere Hilfe, dafür, dass wir nur Diesteln ausrissen, überaus großzügig bezahlt. Daher hielten wir lieber den Mund.<br />
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Natürlich nur von denen, die keine Trauben mehr hatten, da die Netze als Vogelschutz dienten.<br />
(In meinen Augen waren sie aber eher gemeine Fallen, den wir fanden mehrere tote Tiere, die sich in den Maschen verstrickt hatten. Ein Huhn und ein Pekaküken konnten wir allerdings - wenn auch etwas zerrupft - daraus befreien)<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Wir fingen früh am Tage an, wenn die Wiesen noch feucht von Morgentau waren, ausgerüstet mit je einem Plastikeimer, Seitenschneider und Handschuhen. Damit arbeiteten wir uns Reihe um Reihe voran und knipsten die, durch die Sonne zu einem satten dunkelviolett gereiften Weinreben ab. Jene, die von Insekten und Vögeln angefressen, oder von der Sonne ausgedörrt worden waren, ließen wir einfach zu Boden fallen, wo sie entweder verrotteten, oder von Bloyd dankbar verspeist wurden. (An diesem Tag wurden die Tretminen, die er legte, gefährlicher als sonst.) Während unserer ersten smoko fuhren wir alle zum Glascafé und wurden dort mit Muffins, Kuchen und Kaffee bewirtet. Ein Grund mehr, warum ich die Erntetage so genoß.<br />
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Ich verbrachte fast einen Monat auf Bricks Bay, aber da wir fast nur jäteten, gibt es leider nicht sehr viel anderes über diese Zeit zu berichten. An unserem freien Tag erledigten wir meistens nur unsere Einkäufe für die kommende Woche, kochten etwas Leckeres oder lagen einfach nur auf der faulen Haut.<br />
Eines Abends wurden wir zu Brian und Annett eingeladen. Wir tranken Bier und unterhielten uns, aber ich machte mich recht bald vom Acker, weil alle anderen dazu tendierten, sehr viel zu Rauchen - besonders ein spezielles unangenehm riechendes Kraut.<br />
An einem anderen Tag gingen wir nach Feierabend alle zusammen zum Strand, sonnten uns und nahmen ein kurzes Bad im kalten Wasser. Und einmal fuhr ich mit Annett alleine ins nächste Dorf und wir sahen uns im Kino "der Zauberer von Oz" an.<br />
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Allerdings gab es ein langes Wochenende vom 29. März bis 1. April, aufgrund von Karfreitag und Ostermontag. Und da ich keine Ahnung hatte, ob sie eine solche Chance noch einmal bieten würde, beschloss ich, an diesem Wochenende den Norden zu erkunden. Den Freitag brachte ich mit Planen und Erholen zu: Ich buchte meinen Bus nach Whangarei und zurück, rief beim lokalen Shuttleunternehmen an (um mich in Bricks Bay aufzulesen und nach Warkworth zur Haltestelle zu fahren) und meldete mich für eine Schnorcheltour zu den "Poor Knights Islands" (Arme-Ritter-Inseln) - inklusive Shuttletransport zum Tutukaka-Campingplatz am Sonntag und einen Fallschirmsprung über den "Whangarei Heads" am Montag an.<br />
Am Samstag stand ich in aller Frühe auf, packte die notwendigen Sachen, wie Badeanzug, Windjacke und Zelt zusammen und machte mich auf zur Hauptstraße, wo mich der Shuttlebus auflesen und für nur 2 Dollar in die Stadt bringen würde. Allerdings ging dieser Teil des Plans nach hinten los - hauptsächlich durch meine eigene Schuld, da ich nicht wusste, welche der beide Straßenspuren nach Warkworth führten. Somit hatte ich auch keine Ahnung, auf welcher Seite ich nach dem Bus Ausschau halten musste. Einer fuhr an mir vorbei, hielt aber trotz Winken nicht an. Die Uhr tickte und es war schon fast eine Halbe Stunde nach der vereinbarten Zeit, als ein Auto neben mir hielt. Ein altes Ehepaar mit Hund erkundigte sich, warum ich hier im Regen stand (ja es regnete und ich sah aus wie ein begossener Pudel - habe ich vergessen zu erwähnen).<br />
Ich erklärte ihnen meine Misere und obwohl sie gerade aus der Stadt kamen, hatten sie soviel Mitleid mit mir, dass sie umkehrten, mich einluden und bis zur Busstation brachten!<br />
Ab hier ging alles mehr oder weniger glatt. Ich kam pünktlich in Whangarei an, aber auch mein Shuttlebus zum Campingplatz verspätete sich um fast drei Stunden. Glücklicherweise hatte ich nichts Weiter für diesen Tag geplant und so wartete ich mehr oder weniger geduldig. Endlich im Holiday Park von Tutukaka angekommen, baute ich mein kleines Zelt auf und ging zum Tauchclub um meine Ausrüstung zu mieten und den Ausflug zu bezahlen. Leider durfte ich nicht Tauchen, weil ich dazu die Einverständniserklärung meines Arztes benötigt hätte und ich zu ehrlich war, um die Tumoroperation zu verschweigen. Aber mir wurde versichert, dass es auch ohne Sauerstoffflasche ein tolles Erlebnis werden würde.<br />
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Die Schnorcheltour war wirklich wunderschön. Wir fuhren mit einem großen, zweistöckigen, yachtartigen Motorboot hinaus zu den Poor Knights Island. Keiner wusste bestimmt, warum sie so hießen. Aber es gibt Vermutungen. Einige sind der Meinung, die Inselgruppe sähe von Weitem so aus, wie die Silhouette eines liegenden Mannes in Rüstung mit Schild, die anderen glauben, sie erinnern eher an die Süßspeise "Armer Ritter". Aber entscheidet selbst:<br />
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Mich faszinierte eher die Tatsache, dass das Betreten der Inseln (aufgrund der steilen Küsten ohnehin fast unmöglich) verboten war. Sie sind ein Naturreservat, inklusive des Riffs, denn viele Vögel, eine Ureidechsenart und tropische Fische leben dort. Früher siedelten Maori dort, aber sie kamen fast alle bei einem Massaker mit einem anderen Stamm um.<br />
Endlich ging es ins Wasser und wir zogen unsere Neoprenanzüge an. Das war etwas unangenehm, denn sie waren vom letzten Tauchgang noch klatschnass, und das Hineinschlüpfen gestaltete sich als sehr schwierig. (In etwa, als wolle man einen nassen Schlafsack in seine Hülle zwängen.) Der Anzug bestand aus zwei Teilen - Latzhose und einer Art Babybody mit Reißverschluss, den man geschmackvoll über der Hose trug. Meine Gänsehaut hatte zudem die Wirkung von Radiergummi und ich war schweißgebadet, als ich es endlich geschafft hatte. Steif richtete ich mich auf. Meine Arme standen zur Seite ab und ich fühlte mich 30 Kilo schwerer. Aber im Wasser wurde es glücklicherweise besser. Es war sehr kalt und ich war froh, die Anstrengung in Kauf genommen zu haben. Tatsächlich sah man auch als Schnorchler sehr viel. Ich schwamm durch Algenwälder und begegnete vielen bunten Fischschwärmen. Als ich mich später in der Mittagspause mit den Tauchern ausstauschte, bekam ich sogar den Eindruck, die bessere Wahl getroffen zu haben. Sie hatten nicht besonders viel Außergewöhnliches gesehen und zudem 150 Dollar mehr bezahlt als ich.<br />
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<br />
<br />
Die Nacht im Zelt war sehr mückenreich. Ich weiß nicht, durch welche Löcher sie schlüpften, aber während ich versuchte, im Schein meiner Stirnlampe zu lesen, erlegte ich vier davon.<br />
Am Sonntag rief ich bei der Skydive-Organisation an, um mich nach dem Wetter und den Chancen zu erkundigen, dass es heute möglich war. Tatsächlich hatte ich Glück und so packte ich zusammen und nahm den Shuttlebus zum Flughafen von Whangarei.<br />
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Es war ein winziger Flughafen - nur für nationale Transporte. In der Nähe der Landebahn befand sich das kleine, orangene Gebäude der Organisation. Ich musste warten, da das kleine Flugzeug gerade Gäste nach oben beförderte. Auch hier musste ich eine Einverständniserklärung unterschreiben und mich für die Höhe entscheiden (8.000, 10.000 oder 12.000 Meter) Ich wählte die goldene Mitte, was mich 300 Dollar kostete und harrte, nun schon etwas aufgeregt aus. Von unten beobachteten wir, wie über uns nach und nach kleine farbige Punkte am blauen Himmel erschienen. Die Fallschirme hatten sich geöffnet. Es sah toll aus, wie sie zwischen den großen, flauschigen Wolken gen Erde schwebten und ich wurde immer ungeduldiger.<br />
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Endlich landete das kleine Flugzeug, mir wurde der Tragegurt umgeschnallt und ich bekam eine Fliegermütze und Schutzbrille. Dann kletterten ich, mein Tandempartner (der den Fallschirm öffnen und lenken würde), ein qualifizierter Alleinspringer und der Pilot in die winzige Kabine. Innen befand sich nur der Sitz für den Piloten, alle anderen waren herausgenommen und die Wände vertrauenserweckend mit blauem Klebeband versehen worden. Der Flug war unruhig aber spannend. Auf 8.000 Meter wurde die kleine Tür aufgerissen, ein starker Luftzug fegte durch die Kabine und der Alleinspringer stürzte sich in die Tiefe, während sich das Flugzeug immer weiter hinaufschraubte. Nach wenigen Minuten war es endlich soweit, mein Tandempartner (der sehr stark nach Zigaretten und Kaffee roch) hakte meinen Gurt vor den seinigen befestigte einige Gurte zwischen uns und ich bekam derweil meine Instruktionen zugebrüllt. Füße fest auf das Trittbrett! Nach hinten lehnen! Beine anwinkeln! Fallen lassen! Party (Spaß haben)!<br />
Schon das erste war kaum umzusetzen, da der Wind derartig stark an meinen Beinen riss, dass ich sie kaum auf dem Trittbrett halten konnte. Zum Glück saß mein Partner noch hinter mir in der Kabine, sonst wären wir wohl fortgeweht worden. Ich hielt mich trotzdem am Flugzeugträger fest. Es wurde noch irgendetwas zurechtgeruckelt und dann befanden wir uns auch schon kopfüber im freien Fall. Mein Partner drehte uns um 180° und animierte mich dazu, Freudenjuchzer auszustoßen. Er zeigte nach unten und schrie mir irgendetwas über die Landschaft ins Ohr, das ich nur halb verstand. Ich wollte vor allem das Gefühl der Erdanziehung und der Geschwindigkeit genießen und nickte geistesabwesend. Leider war es viel zu schnell vorbei und nach 40 Sekunden öffnete er den Fallschirm. Es gab einen gewaltigen Ruck und wir wurden nach oben gezogen. Danach schwebten wir fast acht Minuten lang sanft zu Boden, der Wind brauste um meine Ohren und ich finde einfach keine Worte um dieses Gefühl zu beschreiben, nichts unter den Füßen zu haben, aber dennoch komplettes Vertrauen in die Tatsache, heil unten anzukommen.<br />
Die Euphorie dieses Erlebnisses hielt noch auf der ganzen Busfahrt zurück nach Warkworth an.<br />
<br />
Brian hatte mir nicht gesagt, wie lange ich für ihn würde arbeiten können. Daher dachte ich zunächst, es sei ein Scherz, als er mir nach etwa drei Wochen während unserer Smoko mitteilte, dass er mich nur noch drei Tage brauchen würde. Hier hatten alle einen ausgesprochen sarkastischen Humor, deshalb nahm ich es nicht ernst und lachte nur. Nun jedoch interessiert, fragte ich ihn nun, wie lange er mich (ernsthaft) zu beschäftigen gedenke. So erfuhr ich, dass es tatsächlich nur noch drei Tage sein würden, was mich etwas ernüchterte. Es wäre doch höflich gewesen, mich ein bisschen eher zu informieren, damit ich mir einen neuen Job würde suchen können. Allerdings meinte Brian, ich könne so lange auf Bricks Bay wohnen bleiben, bis ich etwas gefunden hätte.<br />
<br />
So machte ich mich noch am selben Abend auf die Suche und klapperte die schwarzen Bretter im Internet ab.<br />
<br />
Ich brauchte noch mindestens zwei weitere Monate im Gartenbau, um mein Visa verlängern zu können und deshalb schränkte ich meine Suche auf Erntehilfe und Packhausarbeit ein. Leider gab es nicht viel Auswahl. Viele hatten ihr Team schon zusammen.<br />
<br />
Letztendlich bekam ich aber doch noch eine positive Antwort aus Te Puke, einem Kiwianbaugebiet an der unteren Ostküste. Es wurden dringend Leute für die Ernte gesucht.<br />
Mich verwunderte nur etwas der Arbeitgeber. Es war kein Plantagenbesitzer, sondern ein Backpackerhostel. Dieses hatte wohl Kontakt mit einigen Kiwibauern und die Bedingugen verursachten mir einige Magenschmerzen. Zum Beispiel, dass man nach erfolgreichem Vertragsabschluss dazu verdammt... ich meine natürlich, sich dazu bereit erklärte, in ebenjenem Hostel wohnen zu bleiben - denn andernfalls würde die Miete für die komplette Saison von der Kreditkarte abgebucht werden, deren Daten praktischerweise schon zuvor eingeholt worden waren!<br />
Doch vielleicht war das hier ja so üblich und ich brauchte mir keine Sorgen zu machen. Ich versuchte also, nicht weiter darüber nachzugrübeln und der Angelegenheit zu vertrauen. Immerhin war das die einzige Zusage, die ich bisher bekommen hatte. (Später meldete sich zwar noch ein anderer Weingartenbesitzer, der Erntehilfen suchte, aber dieses Jobangebot war auf nur eine Woche begrenzt und ich wollte etwas Neues ausprobieren.)<br />
<br />
Ich packte am Wochenende also wieder einmal meine Sachen und buchte mein Busticket nach Te Puke.<br />
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<br />
P.S.: Ich würde mich über ein paar Kommentare freuen, wenn ihr meinen Blog noch immer regelmäßig verfolgt. Ich weiß nicht, wer das überhaupt noch tut. Aber Anregungen für die nächsten Berichte, Kritiken, Wünsche oder Fragen sind immer willkommen. Es würde mich auf jeden Fall motivieren, diese Seite auf dem Laufenden zu halten. Ohne Feedback ist das ein bisschen, als würde ich mit mir selber reden... Danke. :)Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-17051379866264034082013-05-21T20:46:00.003-07:002013-05-21T20:48:38.502-07:00Zurück ans andere Ende der Welt<!--[if gte mso 9]><xml>
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<br />
Unwirklich.<br />
Das war das Erste, was mir durch den Kopf ging, als ich den Flughafen in
Auckland verließ und im Shuttlebus zum Hostel saß. Ich starrte aus dem Fenster
und sah die nun schon vertraute Landschaft vorbeifliegen. <br />
Vor einigen Stunden war ich noch in Korea bei meinem Freund gewesen und nun,
ohne Rücksicht auf meine Hormone, die gar nicht wussten wie ihnen geschah,
bereits weiterkatapultiert in eine komplett andere Kultur, die zugleich fremder
und doch näher verwandt mit meiner eigenen war, als die Ostasiatische. Nach
einer Woche 24/7 mit ihm musste ich mich erst wieder daran gewöhnen, allein zu
sein. Dennoch dauerte es ein paar Wochen, bis mir das gelang und ich ihn nicht
mehr allzu schmerzhaft vermisste...<br />
<br />
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begann und ich hätte nun eigentlich euphorisch sein sollen. Wie oft hatte ich
mir vorgestellt, wie es sein würde hierher zurückzukommen, um abzuschließen,
was ich vor einem halben Jahr begonnen hatte. Gefühle des Triuphes waren stets
ein Teil dieser Vorstellung gewesen, doch wie so oft sah die Realität ganz
anders aus.<br />
Diese Erkenntnis schockierte mich etwas. Hatte ich diese Gefühle nicht
eigentlich verdient, nach allem, was ich daran setzte, um schnellstmöglich
wieder in Neuseeland zu sein? Doch meine Stimmung änderte sich einfach nicht,
egal wie oft ich mir vor Augen hielt, dass ich tatsächlich wieder HIER war. <br />
<br />
Natürlich war ich froh, dankbar und auch ein bisschen stolz, dass sich alles zum
Guten gewendet hatte. Auckland! Vor sechs Monaten hatte ich versucht mich damit
abzufinden, dass dieser Ort das erste und einzige war, dass ich je von
Neuseeland zu Gesicht bekommen würde. Zumindest in den nächsten zehn Jahren.
Immerhin gab es noch andere Länder die mich ebenso reizten, wenn nicht gar
mehr.<br />
Dennoch war mir klar gewesen, dass ich nur mit diesem Ziel erreichen konnte,
was ich wollte: Eine schnellstmögliche und komplette Genesung. Und es schien
geholfen zu haben. Immerhin war ich nach nur zwei Monaten nach der Operation
wieder unterwegs! :)<br />
<br />
Nun doch erheblich beschwingter betrat ich das Hostel, in dem ich die Wochen
vor meiner überstürzten Abreise verbracht hatte und meldete mich zurück. Der
Verwalter, mit dem ich während der ganzen Zeit meiner Abwesenheit Kontakt
gehalten hatte, empfing mich wie eine verschollene Verwandte und auch die
Besitzerin Yaping begrüßte mich herzlich. Noch bevor ich mein Gepäck aufs
Zimmer bringen konnte, wurde mir ein Job angeboten. Drei Stunden Arbeit am Tag
im Austausch für die Miete. Dankbar nahm ich an. Das würde mir ein erstes
Erfolgsgefühl geben und zugleich meine Ersparnisse schonen, bis ich einen
Vollzeitjob gefunden hätte.<br />
Drei Tage lang verrichtete ich also Dinge im Haushalt: Ich schrubbte die alten,
vergammelten Kühlschränke, bis sie wieder wie neu aussahen, saugte die Flure
und ordnete Bücherregale.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjEndWsJRg7sLmFl9GdNI0_siMR5S22ydFS_QDNVMqPSx8tfA9G_Swl6ESx7xGxYzpLSj_zJ01uVdCEDacG7xTFh-9sNwXWR6nxhcupf-dWeLUzPh8T5cRxJuesbpve159ngbVixwrKg7Nj/s1600/Korea+und+Neuseeland+293.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjEndWsJRg7sLmFl9GdNI0_siMR5S22ydFS_QDNVMqPSx8tfA9G_Swl6ESx7xGxYzpLSj_zJ01uVdCEDacG7xTFh-9sNwXWR6nxhcupf-dWeLUzPh8T5cRxJuesbpve159ngbVixwrKg7Nj/s640/Korea+und+Neuseeland+293.jpg" width="640" /></a></div>
<br />
<br />
Während dieser Zeit erledigte ich auch die Dinge, zu denen ich vor dem
Abflug nicht mehr gekommen war: Ich änderte das PIN-Problem meines
Mobiltelefons, bewarb mich bei verschiedenen Arbeitgebern auf
"backpackerboard.co.nz" und besorgte mir endlich meine IRD-Nummer.<br />
Letzteres ging überraschend glatt. Nach der Arbeit fuhr ich mit dem Bus ins 30
Minuten entfernte Manukau City Center und stellte mich an den Schalter.
Telefonisch war dies leider nicht möglich gewesen, da die Leitung ständig
besetzt oder Mittagspause war.<br />
Doch ich bekam von der netten Dame am Empfang nicht nur einen Termin,
sondern diesen auch noch unverzüglich! Nach Durchsicht meiner Unterlagen
überreichte mir eine andere Angestellte nach wenigen Minuten eine Visitenkarte
mit einer Zahlenkombination, die ich ihr laut vorlesen musste. Erst auf meinen
verwirrten Gesichtsausdruck hin erklärte sie dazu, dass ebenjene bereits meine
ersehnte IRD-Nummer sei.<br />
Ich hatte keine Ahnung, dass dies so schnell möglich war. Die Erfahrungen
meiner Bekanntschaften hatten mich auf eine Wartezeit vorbereitet. Sie alle
hatten bis zu zwei Wochen ausharren müssen, bis die Nummer erstellt worden war.
Doch vermutlich erhielten Backpacker, die die Mühe nicht scheuten und
persönlich vorbeikamen eine Sonderbehandlung. Grinsend fuhr ich nach Mt. Eden
zurück.<br />
<br />
Am nächsten Morgen, während ich im Garten die Rosenbeete jätete, erhielt ich
einen Anruf aus Warkworth. Dort hatte ich mich um einen Job bei der
Traubenernte beworben und bekam nun die Zusage dafür. Natürlich nahm ich sofort
an und versprach, gleich den Bus am folgenden Tag gen Norden zu nehmen.<br />
(Meine halbjährige Abwesenheit galt leider nicht für mein Working Holiday
Visa, das weitergelaufen war, als hätte ich Neuseeland nie verlassen. Somit
waren fünfeinhalb Monate meiner Aufenthaltserlaubnis verloren, die ich nicht
zurückbekommen würde. Von der Botschaft hatte ich jedoch auf Nachfrage die
Information erhalten, dass ich das Visum um ein Vierteljahr verlängern könne,
wenn ich drei Monate im Gartenbau (horticulture) tätig war. Dazu zählte also
natürlich auch Erntehilfe.)<br />
<br />
Glücklicherweise war es kein Problem den Job im Hostel bereits nach drei
Tagen an den Nagel zu hängen. Sie hatten ihn mir ohnehin nur angeboten, um mir
zu helfen und den Stress zu reduzieren. Eigentlich brauchten sie nicht
unbedingt Hilfe. Also organisierte ich mir ein Busticket und packte meine
Sachen...Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-4376495046780414262013-02-28T10:21:00.002-08:002013-02-28T10:21:17.019-08:00Tschüss Deutschland - Hallo Koreasodele...<br />
<br />
Morgen ist es endlich so weit - ich bin wieder unterwegs...<br />
<br />
Zunächst geht es für eine Woche nach Seoul, Korea zu meinem Freund, am 09.03.13 dann weiter nach Auckland, Neuseeland, wo ich am 10. ankomme.<br />
<br />Geschafft, Juchuuuu :D<br /><br />Ich drück euch alle!<br />KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-20230752105592388752013-02-06T07:37:00.005-08:002013-02-11T08:06:41.563-08:00Tumor ade...Die Wochen vor der Tumor-OP schleppten sich dahin. Glücklicherweise konnte ich die ganze Zeit arbeiten und hatte somit immerhin eine sinnvolle Aufgabe, die mich ablenkte.<br />
<br />
Endlich war es soweit. Am Morgen des 10. Januars fuhr mein Vater mich zur Uniklinik Tübingen. Wie versprochen kam er nicht mit rein, sondern setzte mich nur vor dem Krankenhaus ab und fuhr dann zur Arbeit. Ich hatte in den letzten Tagen meine Familie schon darauf vorbereitet, dass ich die Angelegenheit lieber alleine hinter mich bringen würde. Immerhin war ich dafür extra nach Deutschland zurückgekommen, Händchen halten war wirklich nicht nötig.<br />
<br />
Insgeheim hatte ich gehofft, dass die Operation noch am selben Abend stattfinden würde. Aber zu meiner Enttäuschung kam ich erst am nächsten Tag unters Messer. Dafür wurden noch einige MRT-Aufnahmen gemacht, um den Tumor genau zu lokalisieren, ich musste die Einverständniserklärungen unterschreiben und wurde über die OP belehrt. Hier fragte ich jedoch lieber nicht so genau nach und wollte auch nicht hören, was exakt gemacht werden würde. Manchmal ist es besser, nicht alles zu wissen und den Chirurgen zu vertrauen.<br />
<br />
Es ist merkwürdig, sich in einem Krankenhaus zu befinden ohne krank zu sein, einen Kranken zu besuchen oder dort zu arbeiten. Wer legt sich schon am hellichten Tage ins Bett, wenn es ihm gut geht? (Die Mittagsschläfer mal ausgenommen.)<br />
Sehr viele Möglichkeiten hat man aber leider auch nicht, sich anderweitig zu beschäftigen. Also holte ich mein Notebook hervor und schaute mir bis zur Dämmerung Dokumentationen an, die wir über die letzten Monate hinweg aufgenommen hatten und begann ein Hörbuch, das ich von einer Freundin für diesen Zweck geschenkt bekommen hatte. <br />
Glücklicherweise hatte ich eine nette Bettnachbarin, die sehr diskret und zurückhaltend war. Sie machte nachts keine lauten Geräusche und versuchte nicht, mich zwanghaft in irgendwelche Gespräche zu verwickeln.<br />
<br />
Wirklichen Hunger hat man auch nicht, wenn man sich nicht richtig bewegt - besonders dann nicht, wenn man von den letzten Monaten körperliche Arbeit gewohnt ist...<br />
Das fahle, ungewürzte Klinikessen trug auch nicht gerade dazu bei, meinen unvorhandenen Appetit anzuregen und so stocherte ich etwas lustlos darin herum und versuchte, zumindest etwas davon in meinen Magen zu befördern, denn ab Mitternacht musste ich nüchtern bleiben. Nicht einmal Wasser durfte ich dann noch trinken.<br />
<br />
Am nächsten Morgen bekam ich die Nachricht, dass es leider noch ein wenig dauern konnte, bis ich an der Reihe wäre. Vor mir waren noch zwei andere Patienten dran. Also beschäftigte ich mich weiter mit Hörbuch und Dokus. <br />
Gegen zwei Uhr Mittags kam endlich eine Schwester und brachte mir mein OP-Outfit, das aus einem Paar weißer Stützstrümpfe mit offener Zehenkuppe, einem luftigen Flügelhemd mit Viereckmuster und einer flotten Netzunterhose bestand. Ausserdem wurde mir eine Beruhigungstablette verabreicht. Ich sah ein letztes Mal in den Spiegel und sagte einem Teil meiner Haare Lebewohl, denn ich wusste nicht, wie viele davon ich würde einbüssen müssen...<br />
Um halb drei wurde ich dann in meinem Bett in den OP gefahren. Dort musste ich den fahrbaren Untersatz wechseln und auf eine schmalere Liege robben. Damit wurde ich in einen kleinen Raum geschoben, wo ich meine Narkose erhalten würde. Neue Venenkatheter wurden gelegt und ein Arzt erklärte mir den Vorgang.<br />
<br />
Am meisten hatte mich immer schockiert, wenn Patienten berichteten, dass die Narkose bei ihnen nicht gewirkt habe und sie die ganze Operation, inklusive Schmerzen miterlebt hatten, ohne in der Lage gewesen zu sein, auf sich aufmerksam zu machen. Also fragte ich, woran er merken würde, dass ich tatsächlich schlafe und er meinte, dass er davon ausgehen könnte, wenn ich nicht mehr auf seine Fragen antwortete. <br />
Der Eingriff würde mit etwas Glück ca. drei Stunden dauern.<br />
Er hielt mir eine Maske entgegen, aus dem das Gasgemisch strömte und ich glaube, es dauerte tatsächlich nur ein paar Sekunden, bis ich bewusstlos wurde.<br />
<br />
Als ich aufwachte (bzw. aufgeweckt wurde) war es bereits 10 Uhr abends. Mein Hals war wund und ich hatte einen schrecklichen Durst, also bat ich um Wasser, das mir jedoch verwehrt wurde. Es sei noch zu früh, erklärte mir ein Pfleger und brachte mir stattdessen einige Zitronenstäbchen als Mundbefeuchter. Sie waren immerhin eine willkommene Abwechslung und schmeckten wie Lemocin-Halstabletten, die ich als Kind so gerne gelutscht habe.<br />
Mein Kopf war mit einem gewaltigen Druckverband umwickelt, der ihm die Größe einer Melone gab und eine Seitenlage unmöglich machte. Außerdem hatte ich einen Blasenkatheter gelegt bekommen, der die Bewegungsfreiheit zusätzlich einschränkte, sowie einen Herzkatheter durch den stetig ein Schmerzmittel floß und über den ich im schlimmsten Falle intravenös ernährt hätte werden können.<br />
<br />
So dämmerte ich auf der Intensivstation einige Stunden vor mich hin und lauschte dem geschäftigen Treiben in den anderen, mit Vorhängen abgetrennten Bereichen. Bei dem Patienten neben mir wurde scheinbar in regelmäßigen Abständen irgendeine Flüssigkeit abgesaugt, aber ich versuchte mir nicht vorzustellen, worum es sich handelte, wenn wieder das schlürfende, gurgelnde Geräusch ertönte.<br />
Zweimal musste ich mich erbrechen. Ich träumte von einem riesigen See kribbelndem Sprite, in den ich mich stürzen und nach Herzenslust trinken konnte. Ich lechzte nach Flüssigkeit.<br />
Und endlich war es mir gestattet. Ich bekam eine Flasche Sprudel und eine Schnabeltasse. Die ersten Schlucke waren die köstlichsten, die ich je in meinem Leben getrunken habe. <br />
<br />
Meine Pfleger und Schwestern wechselten drei Mal, bis ich irgendwann am nächsten Tag aus der Intensivstation entlassen und zu einem erneuten MRT gebracht wurde, bei dem kontrolliert wurde, ob sich zu viel Blut in der Wunde sammelte. Bei dieser Gelegenheit wurde ich auch immerhin von dem Herzkatheter befreit. Er war mit zwei Stichen an meinem Hals angenäht, aber ich spürte es kaum, als sie gezogen wurden. Die Schwester bat mich, einmal kräftig zu husten und schon war ich das Ding los. Hätte ich es gesehen, bevor es mir gelegt worden wäre, hätte ich wohl ein wenig Muffensausen gehabt. Es bestand aus drei langen Schläuchen und davon sah eigentlich keiner so aus, als passe er durch eine Schlagader.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3P0tM5VGgnqnKfTX0FtflkRqSnjjv0tf8LGkdaHgypPE-wJYDLnUpjEWy5qJoqai8ThEt5RKneAKEm7sjPF79HT0kwTCWvxw5OyVPR3SuBD8trnoNNI5s-u_Y75oNee9Xidh_f8ITGVa5/s1600/Tumor+UKT_2.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj3P0tM5VGgnqnKfTX0FtflkRqSnjjv0tf8LGkdaHgypPE-wJYDLnUpjEWy5qJoqai8ThEt5RKneAKEm7sjPF79HT0kwTCWvxw5OyVPR3SuBD8trnoNNI5s-u_Y75oNee9Xidh_f8ITGVa5/s400/Tumor+UKT_2.jpg" width="400" /></a>Scheinbar war in meinem Kopf alles in Ordnung, denn danach kam ich wieder zurück in mein normales Zimmer. In der ersten Nacht bekam ich noch künstlich Sauerstoff durch einen Nasenschlauch.<br />
Ich verbrachte insgesamt nur sieben Tage stationär. Einmal besuchten mich meine Eltern und einmal Freunde. Dazwischen gaben sich die Ärzte die Klinke in die Hand. Zusammen mit meiner Therapeutin und einer anderen Patientin die exakt die gleiche OP hinter sich hatte, machte ich drei Tage nach dem Eingriff meine ersten Schritte, nachdem endlich auch der Blasenkatheter entfernt worden war. <br />
Kurz darauf musste ich auch den Druckverband nicht mehr tragen und bekam stattdessen einige Pflaster über die Naht geklebt. <br />
<br />
Ich hatte mir die Narbe zum einen etwas Eindrucksvoller vorgestellt, zum anderen gehofft, sie sähe weniger aus wie bei Chucky. Nüchtern gesehen, hatten die Chirurgen natürlich erstklassige Arbeit geleistet. Die Wunde war sauber, es gab keine hässlichen Verfärbungen durch innere Blutungen und sie war gut genäht. Aber dennoch war es ein ungewohnter Anblick, denn die Naht war ca. 15 cm lang und erstreckte sich entlang meines Haaransatzes auf der Stirn von meiner rechten Augenbraue, über die Schläfe bis hin zu meinem linken Ohr. Sie hatten mir ungefähr sechs Zentimeter meiner Haare abrasiert und extra so geschnitten, dass die nachwachsenden Haare die Narbe mit der Zeit vollständig überdecken würden. <br />
Schon in wenigen Monaten wird man sie wohl nur noch erfühlen können.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvffaD8Q0ufpQ-pzQ4Mxl8qsjFNicH2qUfSZrlMjLvitHRe-qJFBaekEd6tQu6WLeU851W56ZGsAzaaqgweiAuXdGDk2Aa_nHryOJIDR11hYDKgqRQXH_rRoTBnitqFBLtPGw9ToFcP7Zr/s1600/DSC_4272_ausschnitt.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="348" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvffaD8Q0ufpQ-pzQ4Mxl8qsjFNicH2qUfSZrlMjLvitHRe-qJFBaekEd6tQu6WLeU851W56ZGsAzaaqgweiAuXdGDk2Aa_nHryOJIDR11hYDKgqRQXH_rRoTBnitqFBLtPGw9ToFcP7Zr/s400/DSC_4272_ausschnitt.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<br />
Beim Aufstehen wurde es mir in den ersten Tagen noch leicht schwindelig und ich musste alles sehr ruhig angehen lassen. Ich lieh mir von meiner Bettnachbarin sogar den Rollator und tapste wie eine 90-jährige unbeholfen herum. Aber nach und nach wurde ich wieder sicherer auf den Beinen und mein Gleichgewichtssinn gewöhnte sich an die Situation. Ich musste jedoch noch eine ganze Weile darauf achten, beim Bücken den Kopf nicht nach unten hängen zu lassen, denn dann kam der Schwindel zurück.<br />
Meine Haare durfte ich leider erst zwölf Tage nach dem Ziehen der Fäden zum ersten Mal wieder waschen. Dabei stanken sie unangenehm nach dem Blut, das während der OP nach hinten gelaufen war und ihnen die Struktur von ungekochten Ringelnudeln gab.<br />
Das Entfernen der Fäden an sich war überhaupt nicht schmerzhaft, es zupfte nur ein wenig, da meine Kopfhaut auf und direkt hinter der Narbe noch taub war. (Das ist sie noch immer)<br />
<br />
Anmerkung:<br />
Inzwischen sind drei Wochen vergangen und die ersten Stoppel bereits
einen Zentimeter lang. Die Wunde ist im Großen und Ganzen wunderschön
verheilt, so dass nur noch ein rosa Strich zu sehen ist. An einigen
Stellen ist die Narbe jedoch wulstig und es gibt drei kleine Bereiche, die noch immer
verschorft sind. Zur Zeit wachsen direkt auf der Narbe noch keine Haare,
aber das wird schon noch. Bei meiner Platzwunde hat es auch eine ganze
Weile gedauert!<br />
Ich bin erstaunt, wie schnell ich wieder auf die Beine gekommen bin. Schwindelprobleme habe ich überhaupt nicht mehr und vertraue meinem Körper im Allgemeinen wieder. Mein Alltagsleben habe ich auch wieder aufgenommen, allerdings bin ich noch immer krank geschrieben und werde es wohl nicht schaffen, noch einen Job zu finden, bevor ich wieder fahre.<br />
<br />
Vorletzten Freitag habe ich nämlich meinen Rückflug nach Neuseeland gebucht! :)<br />
<br />
Am 1. März werde ich nach Seoul fliegen, um dort meinen Freund für eine Woche zu besuchen. Am 9. geht es dann ohne Zwischenstopp nach Auckland, wo ich hoffentlich planmäßig am 10. März eintreffen werde.<br />
<br />
Soweit hier in Deutschland nichts Weltbewegendes mehr passieren sollte, liest man sich dort wieder. ^^<br />
<br />
Bis dann<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-60632117322066014962013-01-09T02:06:00.002-08:002013-01-09T13:51:33.847-08:00Monatsrückblick September - Dezember 2012ups... gerade habe ich gesehen, dass ich schon seit der Sache in Argentinien nichts mehr geschrieben habe. <br />
Nicht einmal aus Neuseeland (ja, ich habe es tatsächlich noch dorthin geschafft!)<br />
<br />
Meine Familie und engsten Freunde wissen natürlich warum, aber ein kurzer Rückblick erscheint mir nun doch angebracht, jetzt wo sich die Wogen geglättet haben.<br />
Tatsächlich habe ich noch nicht einmal mein altmodisches Tagebuch weitergeführt - hoffentlich bringe ich alles zusammen.<br />
<br />
Nach meinem Zusammenbruch am Flughafen verbrachte ich das Wochenende in Buenos Aires, weil der nächste Flug nach Neuseeland erst wieder am Montag abheben würde. Die nette Stewardess, die mich auch schon im Krankenzimmer betreut hatte, versicherte mir, es gäbe keine Probleme einen Ersatzflug zu bekommen.<br />
Denkste.<br />
Das erste was ich am Montagmorgen hörte nachdem der Schalter endlich öffnete, war ein "Nein" mit mindestens zehn Ausrufezeichen. Jedenfalls kam es mir so vor. Zuvor hatte ich mir wirklich keine Sorgen darum gemacht - ja, nicht einmal die Organisation kontaktiert, über die ich das around-the-world-ticket gebucht hatte. Ob es Naivität war oder einfach Ausblendung, kann ich nicht sagen. Vermutlich beides. Ich weiß nur noch, dass ich keine Lust hatte darüber nachzudenken und mir die Konsequenzen gleichgültig waren. Ich betete nur darum, dass ich das Glück hätte, wieder von dem netten Mann eingecheckt zu werden, der mir schon am Freitag mit dem Transitvisum geholfen hatte. Das bereitete mir ehrliches Kopfzerbrechen.<br />
<br />
<br />
Doch zunächst musste ich überhaupt an einen neuen Flug kommen. Damit, dass er mir verweigert werden würde, hatte ich nicht gerechnet. Bei solchen Komplikationen werde ich schnell etwas Schwarzmalerisch und sehe, wie sich unsichtbare Türen mit einem hallenden Knall schließen. Schauspielkunst würde ich es jedenfalls nicht nennen, wenn aus mir auf einmal die Hilflose wird und sich Tränen in meine Augen schleichen. Ich bin nunmal sensibel.<br />
Aber es hat auch Vorteile. Denn meistens haben die Leute dann Mitleid und bemühen sich zumindest ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. (Berechtigtes Mitleid, will ich hier noch einmal anfügen, denn diese Situationen machen mich tatsächlich fertig)<br />
Also beschrieb ich der Dame am Schalter die nette Stewardess. Groß, hübsch, blonder Pferdeschwanz... und tatsächlich wusste sie, wen ich meinte. Ich musste nur ein wenig warten, bis ihre Schicht begann. Eine halbe Stunde verging unter Bangen und Hoffen meinerseits. Aber als sie dann tatsächlich kam, ging alles relativ schnell. Ich bekam meinen ersehnten Flug und konnte einchecken. Da mein Aufenthalt in Australien diesmal allerdings nur auf zwei Stunden begrenzt war, weil ich nicht über die Gold Coast zu fliegen brauchte, bekam ich auch kein Transitvisa. Obwohl ich fürs Bauchgefühl gern eins gehabt hätte.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcIFEmmEW7g7hwgc6i7iDxf9Xdy6If7S7R1j2PyR7iHhfSTVnHlXticomafc35fMV7aZL1UjMo1WOSANwAwWxhORLbF2WbwGDZ-vvr78Iv5pTUa0DhlxRkzpJ6q7OzjUqoO9yrZEqD6eMD/s1600/DSCF2927.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjcIFEmmEW7g7hwgc6i7iDxf9Xdy6If7S7R1j2PyR7iHhfSTVnHlXticomafc35fMV7aZL1UjMo1WOSANwAwWxhORLbF2WbwGDZ-vvr78Iv5pTUa0DhlxRkzpJ6q7OzjUqoO9yrZEqD6eMD/s640/DSCF2927.JPG" width="640" /></a> <br />
<br />
Der Rest ist in meiner Erinnerung ein wenig verschwommen, weil ich Unangenehmes gern schnell vergesse. Beziehungsweise entscheidet mein Gehirn für mich, dass es das nicht abspeichern will. Jedenfalls folgten nach einem wunderschönen Flug über die schneebedeckten Anden und das Meer einige grauenvollen Stunden in Australien.<br />
Anscheinend hatte man mein Ticket von Argentinien aus etwas schlampig gebucht und auch nicht bestätigen lassen. Ich war nicht auf der Passagierliste für den Weiterflug nach Neuseeland und musste in Sydney wohl oder übel auschecken. Auch mein Gepäck wurde dort ausgeworfen und es kostete mich allein eine Stunde diesen Prozess zu durchlaufen und meinen Rucksack zu finden. Und das ohne Transitvisa. Von da an schleppte ich mich wie ein Bettler von Schalter zu Schalter und wurde jedesmal woanders hingeschickt. Bis mir schließlich eine Telefonnummer ausgehändigt wurde und es hieß, ich müsse die Airline direkt kontaktieren.<br />
Also tauschte ich meine letzten Geldbestände aus Chile gegen Australische Münzen und versuchte mit meinem schlechten Spanisch irgendjemand telefonisch zu erreichen, der mir weiterhelfen konnte. Nur um gesagt zu bekommen, ich müsse das am Flughafenschalter tun. Und wieder irrte ich umher - inzwischen aufgrund der Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit wieder den Tränen nahe. <br />
Bis das Häuflein Elend in aller Verzweiflung ein zweites Mal zum Schalter der Argentinischen Airline kroch, mit der ich gekommen war. Und dort erbarmte sich endlich eine gutherzige Stewardess meiner und tätigte den lästigen Anruf nach Buenos Aires, erfuhr von der Fehlbuchung und korrigierte sie auf der Stelle... Und schon befand ich mich, noch immer ungläubig und kuhäugig, auf dem Weg zum Gate. So schnell kann aus Hölle Himmel werden. Ich bin immer wieder erstaunt wie schmal der Grat teilweise ist.<br />
<br />
In Auckland kam ich irgendwann nach Mitternacht des 5. Septembers an. In ziemlich zerschlagenem seelischen Zustand, wie man sich denken kann. Also gönnte ich mir einen Shuttlebus und lies mich zu dem nächstbesten Backpacker-Hotel kutschieren. Es war natürlich absolut überteuert, aber das war mir in dem Moment wirklich egal. Also buchte ich für eine Woche ein Bett in einem 8-Personen-Raum. Gemischt. Mit Fenster. (Ja, es gab tatsächlich auch Zimmer ohne Fenster, die waren billiger, aber ich war noch geistesgegenwärtig genug, um mir die Uhrzeit - oder besser Unzeit - zu vergegenwärtigen und zu bedenken, dass alle anderen in meinem Zimmer schon lange schlafen würden. Bei einem Zimmer ohne Fenster würde ich Licht machen müssen, um das Bett zu finden und ich bin eine rücksichtsvolle Reisende.) Ich fand ein freies Bett, machte mir weder die Mühe es zu beziehen, noch Zähne zu putzen oder mich zu waschen, ließ mich einfach in die herrliche Weichheit plumpsen und schlief sofort ein.<br />
<br />
Die folgenden Tage verbrachte ich äußerst effektiv. Ich besorgte mir eine Handykarte, ein Konto und sah mich nach einer billigeren Bleibe um, was sich als recht schwierig herausstellte. Freies Internet gab es glücklicherweise in der Bücherei ein paar Straßen weiter. Dort hielt ich mich die meiste Zeit auf. Ich brauchte so schnell wie möglich einen Job und durchforstete die schwarzen Bretter im Internet. Auch das war schwieriger als gedacht. Ich war der Meinung, da Neuseeland ein wahres Backpackerparadies ist, würden einem die Jobs nur so nachgeschmissen werden. Falsch. Da es ein Backpackerparadies ist, ist es leider voll von Backpackern, die alle Arbeit suchen. <br />
Immerhin fand ich nach etwa einer Woche ein sehr günstiges Gasthaus, dessen Namen ich hier nicht erwähnen will, weil es "unter der Hand" läuft. Dort traf ich David, den Vermieter. Eine Seele von Mensch. Und obwohl er an Multiple Sklerose leidet und mit knapp fünfzig kaum noch gehen kann, war er stets freundlich und zuvorkommend.<br />
Einige Tage und viele nette Bekanntschaften später hatte ich auch mit dem Job Erfolg und fand Arbeit auf einer Kuhfarm in der Nähe von Christchurch (auf der Südinsel). Ich würde dort sogar Motorrad fahren lernen, weil man das zur Überbrückung der großen Entfernungen von Weide zu Weide braucht. Ich war so aufgeregt. Jetzt konnte ich endlich auch meine IRD (die Steuernummer) beantragen.<br />
<br />
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<br />
Es ist der 12. September. Und es soll alles anders kommen als geplant.<br />
<br />
Eine der vier Chinesinnen, mit denen ich mir das Zimmer teile, hat die gleiche Intension wie ich und so machen wir uns gemeinsam auf den Weg zur nächsten Post.<br />
Wir stehen in der Schlange als es passiert. Ich selbst bekomme nichts mit. In einem Moment stehe ich noch dort und sehe meiner Freundin über die Schulter, als sie das Formular ausfüllt, im nächsten liege ich auf dem Boden, zugedeckt mit einer karierten Wolldecke. Verwirrt setze ich mich auf und betrachte die Decke. Eine Frau kommt auf mich zu. Dann nichts mehr.<br />
<br />
Das nächste woran ich mich zu erinnern meine, ist Bewegung. Ich liege in einem Wagen und bekomme am Rande mit, dass wir wohl vor dem Gasthaus halten und meinen Rucksack einladen. Verwunderung. Dann wieder ein Schnitt.<br />
Eine heller Raum, eine Liege. Krankenhausgeruch. Ich schlage die Augen auf und sehe die kleine Chinesin. Sie sitzt auf einem Stuhl mir gegenüber und sieht verstört aus. Ich setze mich auf, diesmal bleibe ich in der Gegenwart. Ich erfahre was passiert ist. Eine Reihe von epileptischen Anfällen hat mich überrollt. Was der Grund ist, weiß keiner. Sie vermuten Stress und Schlafmangel. In einer Post? Nach über einer Woche Quasi-Urlaub? Na, da bin ich aber Schlimmeres gewohnt.<br />
Der Arzt kommt ins Zimmer und drückt mir die Preisliste des Krankenhauses in die Hand. Ich lese die oberste Zeile mit dem geringsten Betrag. "Clinical Assessment - Treatment under 3 hours: 409,40 NZ$". Ich weiß das so genau, weil ich die Liste noch besitze.<br />
Mein einziger Gedanke ist, das ich mir das gerade noch leisten könnte und bitte den Arzt, der schon im Begriff ist zu gehen, doch zu versuchen, die Behandlung unter 3 Stunden zu halten. Er verspricht es und geht.<br />
<br />
Dann schicke ich die arme Chinesin nach Hause. Ich habe leider ihren Namen vergessen. Wie so vieles, was in der Zeit passiert ist. Es ist wie ausradiert. Hinzu kommt, dass ich noch nie gut im Merken von Namen war. Sie geht - dann wieder nichts.<br />
<br />
Wieder wache ich auf. Das Einzige woran ich mich immer ganz klar erinnere ist das Aufwachen.<br />
Ich liege in einem freundlichem Krankenhauszimmer in einem Bett mit türkiser Bettwäsche. Sehr hübsch - ein bisschen wie in "Scrubs - die Anfänger", dieser Fernsehserie. Meine Haare sind hochgebunden und mein Kopf mit etwas Weichem bedeckt. Bei genauerem Erfühlen bemerke ich, dass es wohl mal ein Verband war, nun aber seine ursprüngliche Funktion nicht mehr zuverlässig erfüllt, sondern wie ein Häubchen auf meinem Haar sitzt. Ich sehe sicher albern aus, lasse den Bandagenhaufen aber dort, wo er ist. Die Kopfhaut pulsiert und mein Kopfkissen hat einen großen, dunklen Fleck. So langsam ahne ich, was passiert ist. <br />
Eine Schwester kommt und bestätigt meine Befürchtungen. Ich hatte einen vierten Anfall und bin von der Liege auf den Boden gefallen. Die Folge: Eine großflächige Platzwunde. <br />
Immerhin werde ich noch von dem Bandagenhäubchen befreit, bevor sie wieder geht. Ich fühle die Wunde. Sie wird mit ca. 10 Tackernadeln zusammengehalten. Gott sei dank war ich bewusstlos, als das gemacht wurde.<br />
Irgendwann zwischen Wachen und Dämmern werde ich in einen Rollstuhl gesetzt und zum MRT-Raum gebracht, wo in der Röhre Aufnahmen von meinem Gehirn gemacht werden. Zurück in meinem Zimmer dämmere ich weiter vor mich hin. Ein angenehmer Zustand. Ich könnte ewig hier liegen.<br />
<br />
Nachts werde ich dann von zwei Ärzten geweckt. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Die Ärzte sagen etwas von einem Gehirntumor und dass ich auf die Operationsliste gesetzt werde. Ich höre mit halbem Ohr zu, aber mein Körper schreit noch immer nach Schlaf. Der Tumor kann auch noch warten, jetzt wo er schonmal da ist.<br />
Es ist nicht so, dass ich besonders abgebrüht wäre oder so, aber es hat mich in dem Moment einfach nicht interessiert. <br />
<br />
Als ich wieder aufwache weiß ich, dass der 13. September ist. Warum? Keine Ahnung. Und obwohl ich es sonst nicht so mit Geburtstagen habe, weiß ich genau, dass mein Freund heute 31 wird. Ich muss ihm gratulieren. Ich brauche Internet. Und, ach ja, die Reisekrankenversicherung sollte ich vielleicht auch so langsam mal informieren... <br />
Ein netter Pfleger fährt mich in einem Rollstuhl zu einem Kiosk, wo zwischen den Regalen ein Computer steht. Der Pfleger blättert in einer Zeitschrift, während ich meinem Freund und meiner Familie schreibe. Oder haben ich meinen Vater angerufen? Ich weiß es nicht mehr. <br />
Dann fülle ich das Formular für die Versicherung aus. Eine Schwester scannt es für mich und verschickt es per Mail. Wie gut, dass sie meinen Rucksack mitgenommen haben, sonst hätte ich meine ganzen Papiere nicht zur Hand gehabt.<br />
<br />
Ich bekomme auch meine Sachen zurück, die ich am Tag der Einlieferung getragen habe. Ein blutdurchtränktes Kleidebündel. Mein T-Shirt und die Unterwäsche sind zerschnitten und fliegen gleich in den Müll.<br />
Zum ersten Mal gehe ich ins Bad und sehe in den Spiegel. Meine dunkelblonden Haare haben die Farbe von Tomatensoße. Sehr hübsch. Die Schwester fragt, ob ich sie waschen will... blöde Frage. <br />
<br />
Die Versicherung kontaktiert mich. Sie wollen mich zurück nach Deutschland transportieren, damit ich die OP dort in meinem "sozialen Umfeld" machen lassen kann, wie sie es nennen. Mir ist es eigentlich egal, wo es gemacht wird, aber meiner Familie bestimmt nicht. Daher stimme ich dem Krankenrücktransport zu. Wird ja hoffentlich nicht allzu lange dauern, bis ich wieder zurückkommen kann... Wenn ich gewusst hätte.<br />
<br />
Am 14.09. werde ich entlassen. "Auf die Straße gesetzt" trifft es aber eher. Ehe ich mich versehe, stehe ich vor den Toren und suche nach einem Taxi, das mich zum Gasthaus zurückfährt.<br />
<br />
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Die letzten Tage vor meinem Rückflug am 24. vergingen zum Teil schleppend und gleichzeitig wie im Flug. Ich habe Antiepileptika verschrieben bekommen und versuchte noch ein paar letzte Ausflüge zu machen. In meiner Herberge lernte ich Lone und Peter kennen - zwei irre liebe Menschen, die sich sehr um mich kümmerten und ablenkten. Mit ihnen machte ich bereits einen Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus einen wunderschönen Tagestrip bei großartigem Wetter nach Weiheke Island nur um zu spüren, dass ich doch noch sehr schwach war. Bei den kleinsten Hügeln gerate ich außer Atem und muss mich ein paar Minuten setzen, während die beiden im Umkreis herumstreunen und Fotos schießen.<br />
Nachdem ich wieder Vertrauen in meinen Körper habe, wage ich auch Alleingänge. Einmal nach Tiritiri Island (ein Vogelschutzreservat) und - mein langgehegter Traum - eine whale watching tour. Statistiken versprachen die Chance von 90% bei Delfinen und 70% bei Walen. Ich sah beides. Zwei Delfinschwärme und sechs Wale beim Jagen. Dazwischen ein Haufen Seevögel. Toll!<br />
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Es gab auch Enttäuschungen. Zum Beispiel den Anruf bei der Botschaft mit der Bitte um Verlängerung meines Visas. Die Dame am anderen Ende der Leitung sagte nur kaltherzig, das nichts zu machen wäre. In dem Moment war ich ziemlich am Boden zerstört. Die schönsten Sommermonate würden mir durch die Lappen gehen. Die besten Chancen auf Arbeit...<br />
Ja die Arbeit - das war der zweite Punkt, der meine Stimmung trübte. Den hart erkämpften Job auf der Kuhfarm musste ich leider auch absagen. <br />
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Am 22.09. kam der Arzt in Auckland an, der mich nach Deutschland zurückbegleiten würde. Und zwei Tage später waren wir schon fort.<br />
Ich muss sagen. Allzu schlimm war es nicht. Klar schmerzte der unerwartete Abbruch meiner Reise, aber wir flogen in der Business Class und das machte es erträglicher. Gut war auch, dass mein Arzt bereits Erfahrung in dieser Art zu reisen hatte und mir alles zeigte, was es zu genießen gab. So konnte ich den Luxus voll auskosten!<br />
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In Deutschland angekommen, verbrachte ich nochmal ein paar Tage im Krankenhaus, aber dort wurde mir nur gesagt, es sei kein bösartiger Tumor und ich könne eigentlich gleich wieder nach Neuseeland zurück. Will man sowas hören? Ich entschied mich also dafür, weitere Meinungen einzuholen und heute, drei Monate später sitze ich noch immer in Stuttgart. Zwischenzeitlich habe ich auch wieder gearbeitet und mir das Geld für den Rückflug verdient. Und jetzt ist auch klar, dass ich doch am Besten fahre, wenn ich den Tumor entfernen lasse, weil ich sonst zeitlebens Antieplieptika nehmen und halbjährlich zum Kontroll-MRT erscheinen muss. Nee danke!<br />
Morgen findet endlich meine Operation statt und die Ärzte meinen, dass ich nach etwa vier bis sechs Wochen wieder reisefähig sein werde, wenn alles gut geht.<br />
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Und heute meldete sich auch noch meine Reiseversicherung mit der guten Nachricht, mein Vertrag sei noch aktiv, weil ich vergessen hatte ihn zu kündigen - bis zum 01.10.2014! :) <br />Eigentlich steht mir nun nichts mehr im Wege. Sobald die OP vorbei und positiv verlaufen ist, buche ich meinen Rückflug über Korea nach Neuseeland.<br />
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Bis die Tage ^^<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-4864723757569793932012-08-31T09:46:00.002-07:002012-08-31T09:46:37.576-07:00Unverhofft kommt oft...Ich bin leider bisher nicht weiter als bis Buenos Aires, Argentinien gekommen.<br />
Der Flug dorthin verlief ohne Probleme, auch wenn ich einige Stunden nagender Ungewissheit durchlitt, ob ich überhaupt berechtigt sei nach Australien einzureisen. Ich muss dort nämlich den Flughafen wechseln und sobald man dies tut, bzw. sich länger als acht Stunden im Land aufhört, braucht man ein Transitvisa. Das hatte ich natürlich nicht, weil ich es nicht wusste.<br />
Als ich gegen vier Uhr an diesem Morgen endlich einchecken konnte, half mir ein netter Mann und beantragte das Visum innerhalb von nur fünf Minuten online. Ist das Internet nicht grossartig?<br />
<br />Seit halb neun würde ich nun eigentlich im Flugzeug nach Sydney sitzen...<br />
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... wenn ich nicht einfach so eine Stunde vor Boarding an meinem Gate das Bewusstsein verloren hätte. Ich wachte erst im Krankenzimmer des Flughafens wieder auf und konnte mich zunächst an kaum etwas erinnern. Ein merkwürdiges Gefühl. Wahrscheinlich waren körperliche Erschöpfung und Schlafmangel (die letzten drei Wochen hatte ich nicht mehr richtig durchgeschlafen) die Ursache. Ich hatte auch nicht wirklich zu Abend gegessen. Trotzdem kam ich mir wie ein Schwächling vor, weil mir das passiert ist.<br />
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Zum Glück kann ich einen anderen Flug nehmen, allerdings geht dieser erst am Montagmorgen. Bis dahin sitze ich also noch hier in Buenos Aires fest. Aber ich habe ein sehr günstiges Hostel in Downtown gefunden, wo man unter anderem auch sehr billig essen kann. Somit werde ich hoffentlich nicht allzu viele Ausgaben haben. (Die Bank wollte mir nicht mehr als 300 Pesos - etwa 60 Dollar - geben, aber ich hoffe doch sehr, dass das nur ein Tageslimit ist und ich morgen an etwas mehr komme. Ansonsten muss ich wieder am Flughafen übernachten, was aber auch nicht tragisch wäre.)<br />
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Ich kann mich bisher jedenfalls nicht über Langeweise auf meiner Reise beschweren. :)<br />
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saludos<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-37952313666495038542012-08-29T11:10:00.003-07:002012-08-29T14:21:44.387-07:00Chile - Im Reich der letzten Chinchillas<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Nach einer etwas unruhigen Nacht in Santiago (in der ich von einem netten Chilenen zum Abendessen eingeladen worden war, der mich dann aber leider nicht mehr in Ruhe liess, so dass ich mich auf meinem Hotelzimmer verbarrikadieren und taub stellen musste) nahm ich am fruehen Morgen - um besagtem Chilenen zu entgehen - den Bus nach Illapel.<br />
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Dort hatte ich mich fuer Mittags mit Amy verabredet. Ich hatte mir zuvor schon ausgemalt, wie sie sein mochte und meine Vorstellung kam dem Original ziemlich nahe. Nur ein bestimmter Schlag Mensch zieht allein in eine Bergwueste, um dort unter harten Bedingungen eine bedrohte Tierart zu retten - und ganz nebenbei, wie ich erst jetzt erfuhr, auch noch seine drei Kinder alleine grosszuziehen sowie einen Teilzeitjob als Englischlehrerin auszuueben, um sich ueber Wasser zu halten.<br />
Amy war mittelgross, trug alte Jeans und ein Kapuzenshirt, das etwas zu gross fuer sie war, hatte einen rastlosen Character und war sehr herzlich. Man bekam das Gefuehl sie wolle am liebsten alle Informationen auf einmal loswerden, denn sie sprang in einer Geschwindigkeit von Thema zu Thema, die mir Anfangs etwas zu schaffen machte, bis ich mich an ihren Akzent und die Art gewoehnt hatte. Dann aber fand ich sie einfach nur fantastisch. Ich hatte noch nie einen Menschen mit einer solchen Energie getroffen. Die braucht man wohl auch fuer dieses Projekt, denn wie ich spaeter noch erfahren sollte, kaempfte sie nicht nur um das Ueberleben der Chinchillas, sondern auch gegen die Dummheit der Menschen.<br />
Zunaechst jedoch zeigte sie mir schnell den Supermarkt und half mir, meine Lebensmittel fuer die kommende Woche zusammenzustellen. Ich wuerde jedes Wochenende die Chance haben, in die Stadt zu trampen und sie aufzufrischen, daher musste ich mich zum Glueck nicht fuer die kompletten drei Wochen eindecken. Danach wurde ich mit meinen Fressalien in ein Taxi gesetzt und Amy verschwand mit einem kurzen Gruss wieder Richtung Schule. Gluecklicherweise arbeiteten zur Zeit noch drei andere Voluntaere in der kleinen Station in den Bergen, zu der auch ich nun gebracht wurde, denn Amy wuerde erst am Freitag zu uns stossen, weil sie mit ihren Kindern unter der Woche in der Stadt wohnte.<br />
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Die Landschaft war huegelich, staubig und sehr karg. Es reihte sich Kaktus an Kaktus und dazwischen standen duerre Buesche mit nur wenigen Blaettern. Wie konnte hier ueberhaupt etwas wachsen und leben? Mir wurde versichert, dass ausser den Chinchillas auch Pumas und Degus (eine Art Maus mit Pinselschwanz) hier beheimatet waren. Condore gaebe es ebenfalls und ich hoffte sehr, dass mir das Glueck hold sein und ich endlich einen zu Gesicht bekommen wuerde. Das erstreckte sich allerdings nicht auf die Pumas - zumindest nicht wenn ich alleine irgendwo herumstiefeln sollte. Vor Skorpionen, giftigen Spinnen und einem Kaefer namens "Vinchuca" musste man ebenfalls auf der Hut sein. Darwin wurde angeblich von letzterem gebissen und litt danach lebenslang unter dessen Auswirkungen. Nicht der Biss an sich ist gefaehrlich, sondern die Ausscheidungen, die der kleine Kerl auf der Haut hinterlaesst und die man durch achtloses Kratzen in die Wunde bringt. Die Krankheit "Chagas" bricht allerdings erst ein paar Jahre spaeter aus.<br />
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Das Reservat an sich bestand aus einer kleinen Holzhuette mit Stockbett und Gasherd, dem Spielhaus der Kinder, das aber zur Zeit von einem Helferpaerchen als Schlafstatt benutzt wurde und einem Erdloch ueber das eine Klobrille gelegt worden und welches auf einfache Weise von vier windschiefen Wellblechen umgeben war. Ein Dach hatte es nicht. Das ermoeglichte eine schoene Aussicht auf die Berge, waehrend man sein Geschaeft verrichtete und bei Nacht spannte sich der atemberaubender Suedamerikanische Sternenhimmel ueber den Hockenden. Nur in Galapagos war es mir einmal vergoennt, die Milchstrasse so klar zu sehen. Es fiel schwer, die Augen wieder abzuwenden, selbst wenn die kalten Temperaturen den Koerper in die Huette an den kleinen Gasofen zuruecktrieben.<br />
Strom gab es hier natuerlich keinen.Wir hatten aber ein paar kleine Solarlampen, die wir ueber den Tag hinweg aufluden und einen Kerzenleuchter fuer warmes, kraeftigeres Licht.<br />
Unsere Wasserzufuhr war durch einen duennen schwarzen Plastikschlauch gesichert, der von einem wenig vertrauensvoll aussehenden Schlammloch bis zu uns fuehrte. Im besagten Loch gediehen Algen praechtig, es tummelten sich kleine rote Wuermchen und natuerlich loeschten dort auch andere Tiere ihren Durst. Daher mussten wir das Wasser vorher filtern und anschliessend gut abkochen, bevor wir es fuer Zwecke gebrauchten, die mit der Nahrungsaufnahme zu tun hatten.<br />
Kurz nachdem ich angekommen war, wies James in Richtung Spueltisch, zu dem der Schlauch momentan fuehrte (je nach Bedarf wurde er immer umgelegt) und sagte, ich solle mir ein Pferd und eine alte Socke nehmen, wenn ich Wasser holen wollte.<br />
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Ein Pferd? Musste ich zum Wasserloch reiten, um den Topf zu fuellen? Es kam doch dort direkt aus dem Schlauch! Und ueberhaupt gab es hier gar keinen Stall, geschweige denn einen Mustang. Und was sollte der Quatsch mit der alten Socke? Doch was Letzteres betraf, konnte kein Zweifel bestehen, denn James hielt sie mir bereits unter die Nase - eine vergilbte nasse alte Wollsocke mit Rippmuster.<br />
Ich sah ihn kritisch an und wiederholte, nur um sicher zu gehen: "A horse?"<br />
"Yes", meinte er daraufhin und deutete auf den Schlauch. "Take just this hose here."<br />
Endlich fiel der Groschen. "Hose" (ausgesprochen: <i>house</i>) war offensichtlich die Englische Bezeichnung fuer "Schlauch". Ein Wort, das bis eben einfach noch nicht in meinem Wortschatz existiert hatte. Aber was ich mit der ollen Socke sollte, kapierte ich immer noch nicht.<br />
Gluecklicherweise kam mir in diesem Moment Yvonna, seine Freundin zur Hilfe, die das nasse Ding kurzerhand um die Oeffnung des Schlauches wickelte und mir demonstrierte, wie ich das Wasser durch das Gewebe rinnen lassen sollte, um es zu filtern. Ich begann diesen Ort aufrichtig zu lieben, allein fuer seine kreative Art mit Alltagssituationen umzugehen!<br />
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Das Projekt "salve las Chinchillas" gibt es schon seit ueber 17 Jahren. Seitdem ist zumindest Amy mit von der Partie und ich glaube, erst als sie die Sache in Angriff nahm, passierte auch tatsaechlich etwas. Immerhin gibt es nun gut zehn verschiedene Regionen, die offiziell als Nationalpark unter Schutz stehen und in denen die letzten wildlebenden Langschwanz-Chinchillas hausen. Leider war sie vor zwei Jahren dazu gezwungen in die USA zurueckzukehren und uebergab derweil das Projekt an jemand anderen. Dieser Jemand wurde mit 2.000 Dollar dafuer bezahlt, dass er auf der Station leben und die Pflanzen bewachen konnte, die dort mit viel Muehe gezogen worden waren. Jedoch fand er es in der Stadt wohl angenehmer, benutzte das Reservat nur als Party-Location fuer Alkohol-Exzesse, verwuestete die ganze Anlage mit Bergen von Muell, liess zu, dass ein Ziegenfarmer sein Haus und Gehege mitten auf den kleinen Weg zur Anlage baute, die Zaeune zur Baumschule einriss, um seine Tiere dort alles abweiden zu lassen, einen Grossteil des Wassers fuer seine eigenen Zwecke abzweigte und schlussendlich gegen Schmiergeld noch immer regelmaessig Jaeger und Holzfaeller in das Schutzgebiet laesst. Ueber soviel Dummheit, bzw. so wenig Verstand konnte man doch nur den Kopf schuetteln.<br />
Als Amy dann vor fuenf Monaten aus den Staaten zurueckkehrte, konnte sie gerade noch einmal ganz von vorne anfangen! Es muss ein Schock gewesen sein, als sie ihr liebevoll hochgezogenes Reservat in einem Zustand antraf, der fern von Gut und Boese lag. Dennoch fand sie wohl irgendwie die Kraft fuer einen Neustart - den Chinchillas zuliebe. <br />
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Nach ein paar Tagen reisten die anderen drei freiwilligen Helfer ab und ich war fuer die restliche Zeit alleine in der kleinen Holzhuette. Nur der Ziegenfarmer, mit dem wir aber logischerweise nicht auf gutem Huf standen, wohnte ein paar Kilometer entfernt - ansonsten niemand! Und Illapel lag gute 45 Autominuten entfernt.<br />
Das war ein merkwuerdiges Gefuehl. So ganz ohne Kontaktmoeglichkeit zur Aussenwelt. An manchen Tagen war ich gluecklich ueber meine Freiheit, an anderen Tagen haette ich alles fuer ein wenig menschliche Gesellschaft gegeben. Besonders Nachts mit all den fremden Geraeuschen.<br />
Hinzu kommt noch, dass man alleine laengst nicht so viel erledigt bekommt, wie zusammen mit anderen. Alles dauert viel laenger und man muss sich staendig selbst ermahnen und motivieren. Dennoch schaffte ich einiges: Ich verlegte meterweise Schlaeuche, um die einzelnen frisch geflanzten Setzlinge zu bewaessern, flickte Zaeune, reparierte Werkzeug, baute Stufen fuer die kleine Huette um bequemer ins Innere zu gelangen, sammelte Muell ein und begann zu guter Letzt, durch Zusammenharken von Steinen und Kieseln, einen riesigen Chinchilla auf dem Boden der Baumschule zu erstellen - natuerlich nur die Aussenlinien. Von der Idee her ganz aehnlich den Geoglyphen von Nazca (Atacama), nur im Negativ. Mit Amys Hilfe am Wochenende konnten wir dieses grosse Projekt auch tatsaechlich so gut wie beenden, bevor meine Zeit in Illapel zuende war. Es soll spaeter als Labyrinth dienen, um Besuchern die einzelnen Pflanzen auf spielerische Weise naeher zu bringen. Und da das Gelaende ein wenig abfiel, konnte man den Riesenchinchilla sogar ein wenig von der Strasse aus erkennen!<br />
In meiner letzten Woche bereitete mir unser Wasserschlauch zudem grosse Sorgen. Am Sonntag, bevor Amy und die Kinder zurueck in die Stadt trampten, war der sonst recht kraeftige Strahl zu einem kleinen Rinnsal geschrumpft, das nur traurig heraustroepfelte. Also bat ich Amy mir zu zeigen, wo das Wasserloch lag und wie man das Problem beheben konnte. Wir stiefelten also alle durch die Huegel, duckten uns unter Gestraeuch hindurch, passierten meterhohe Kakteen, und schlitterten Abhaenge hinunter, bis wir endlich zur gesuchten Stelle kamen. Dort wurde mir gezeigt, wie ich mit einem Stock die Algen aus dem Wasser fischen sollte, die den Wasserfluss blockierten und die Filter-Plastikflasche zu reinigen hatte. Angeblich sollte es nach etwa einem Tag wieder funktionieren. Ich verabschiedete also die kleine Familie und wartete guter Hoffnung auf den naechsten Morgen.<br />
Er kam und ging aber das Wasser blieb aus. Zeitweise kam nicht einmal mehr das kleine Rinnsal, was mich etwas verzweifelt in den Schlauch pusten und an selbigen saugen liess, um dem Druck etwas nachzuhelfen. Ich dachte lieber gar nicht erst an all das Zeug, das sich im Hohlraum befinden koennte. Ich war auf die verdammte Fluessigkeit schliesslich angewiesen. Und nicht nur ich. Der Hund, die Chinchillas und die Pflanzen ebenfalls. Wenn ich kochen wollte, musste ich mittlerweile mindestens eine Stunde vorher eine Schuessel unter den Schlauch stellen um die wenigen Tropfen zu sammeln. Und bis Donnerstag aenderte sich an meiner Situation wenig.<br />
Obwohl Regenzeit war und zudem derzeit Winter auf diesem Teil der Erde, waren die letzten Tage wolkenlos, warm und sonnig gewesen. Ich schaetzte die Temperaturen auf 26 - 30 Grad, konnte herrlich frei im T-Shirt arbeiten und genoss die Hitze sehr. Doch fuer die zarten Saetzlinge war dieses Wetter gar nicht gut. Sie begannen sich braun zu verfaerben und ihre wenigen Blaettchen zu verlieren...<br />
Aber dann rettete mich die Jahreszeit doch noch: Am Donnerstag Nachmittag fing es endlich an, wie aus Kuebeln zu schuetten. Das Unwetter hielt die ganze Nacht an und wusch meine Sorgen um die Pflanzen ebenfalls davon. Und am Freitagmittag funktionierte sogar unsere Wasserversorgung wieder!<br />
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Leider waren die drei Wochen viel zu schnell vorbei - gerade, als ich mich an all die Umstaende gewoehnt und zu Amy und ihren drei kleinen Maedchen eine enge Beziehung aufgebaut hatte. Ich wurde fast wie eine grosse Schwester behandelt, ganz als ob ich zur Familie gehoerte. Das tat so gut...<br />
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Und an meinem allerletzten Tag im Reservat ging sogar noch mein grosser Wunsch in Erfuellung. Ich sah meinen Condor! Und nicht nur einen - insgesamt kreisten vier der riesigen Voegel so hoch ueber uns, dass sie schon wieder winzig erschienen. (Amy war zum Glueck auch da um meine Zweifel zu zerstreuen, es koenne sich um gewoehnliche Raubvoegel handeln. Sie ist Vogelexpertin, deshalb glaubte ich ihr natuerlich gerne und genoss den Anblick doppelt.)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZM2jUHxpK0wC6uFFkTK5RooV9f6pVk2q1R2bjbNmd-mrWmypSFPYyI2NqVKTFfnyd03wa_GJ4d6uvH5GK8fKUXSY0qkEwcmYVpXsQWl6WQ1MaKAMSTgbboreLXmbwcvRqQluA4DagdXGS/s1600/DSCF2903.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZM2jUHxpK0wC6uFFkTK5RooV9f6pVk2q1R2bjbNmd-mrWmypSFPYyI2NqVKTFfnyd03wa_GJ4d6uvH5GK8fKUXSY0qkEwcmYVpXsQWl6WQ1MaKAMSTgbboreLXmbwcvRqQluA4DagdXGS/s640/DSCF2903.JPG" width="640" /></a></div>
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Waehrend ich dies schreibe sitze ich bereits wieder in einer Herberge in Santiago (weil ich mich im Datum geirrt und einen Tag zu frueh abgereist bin) und werde morgen in meinen Flieger gen Neuseeland steigen, wo ich nach einer langen Anreise ueber Argentinien und Australien am 2. September endlich ankommen werde.<br />
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Hasta luego :)<br />
Kira<br />
<br />Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-52110727680060384702012-08-27T12:10:00.001-07:002013-02-06T07:50:25.576-08:00Zanja Arajuna - zwei Wochen Regenwald<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlyBtLY6x1ObSma9mse2MS1sDDMOwZqgIX-Nr-5DjVIY0lx3Cw94yQXuVaZTOEmm-oDlX6wgIfMIuQcCArSIrgv1GmqFJrV69wyQuc1360XdJYBofDyWPPxcDNEt9YD_QSEONeTbTV6y9F/s1600/DSCF2268.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhlyBtLY6x1ObSma9mse2MS1sDDMOwZqgIX-Nr-5DjVIY0lx3Cw94yQXuVaZTOEmm-oDlX6wgIfMIuQcCArSIrgv1GmqFJrV69wyQuc1360XdJYBofDyWPPxcDNEt9YD_QSEONeTbTV6y9F/s640/DSCF2268.JPG" width="640" /></a></div>
<span lang="DE">Nach einer weiteren Nacht in Quito, die ich zu meinem grossen Glueck bei meiner lieben Projektmanagerin Elli und ihrer Familie verbringen durfte, nahm ich gleich am naechsten Morgen den Bus nach Riobamba – dem Sitz der Organisation (Eco Volunteers) meines naechsten Projektes: 14 Tage Tierauffangstation im Regenwald in der Naehe von Puyo.<br />Ueber die Organisation selbst wuerde ich am liebsten den Mantel des Schweigens breiten, da ich nicht gerne laestere, es waere aber schade zu verschweigen, auf welche Weise man sein Geld zum Fester hinauswerfen kann. Meine Instruktionen lauteten, vom Busbahnhof aus das Buero aufzusuchen, in dem ich eine Mitarbeiterin antreffen wuerde, die mich zum Gasthaus der Organisation begleiten sollte, in dem ich die Nacht zum Montag verbringen konnte. Die Wegbeschreibung war recht vage und kombiniert mit meinem miesen Orientierungssinn passierte, was passieren musste: Ich verirrte mich komplett. Zwar kam ich auf meiner Odysee an einem kleinen Geschaeft vorbei, dessen Schild „Eco Volunteers" verkuendete, jedoch war es ohne Zweifel geschlossen, weil ein grosser Rolladen die gesamte Vorderfront verdeckte. Also nahm ich ein Taxi und lies mich zur genannten Adresse fahren. <br />Ironischerweise setzte es mich genau dort ab, wo ich zuvor gezweifelt hatte: dem kleinen geschlossenen Geschaeft. Ich rief also bei der Managerin an und erzaehlte von dem Irrtum. „Oh, das habe ich wohl vergessen Ihnen zu schreiben", meinte sie daraufhin nur und fing an mir die Adresse des Gasthauses zu diktieren, zu dem ich mich stattdessen fahren lassen solle. Ich hasse das Englische Alphabeth! Ich kann mir nie den Unterschied zwischen der Betonung von A, E und I sowie U und V merken und kam heftig in Verlegenheit. Noch dazu stand ich an einer viel befahrenen Strasse und verstand die gute Frau akustisch nur sporadisch. Irgendwann hatte ich jedoch die Information einigermassen zu Papier gebracht (bis auf die Hausnummer, von der mir versichert wurde, ich braeuchte sie nicht, weil ich an der Strasse abgeholt wuerde) und fand nach einiger Zeit sogar ein freies Taxi. Dort gab es das naechste Problem: Die genannte Adresse existierte zweimal – einmal im Norden und einmal im Sueden. Bisher schien wohl niemand ein Problem damit gehabt zu haben, sonst haette man das am Rande ja hinzufuegen koennen. Mir blieb also nichts anderes uebrig, als die Dame ein weiteres Mal zu kontaktieren. Ich gab ihr lieber gleich den Taxifahrer, um weitere Missverstaendnisse oder Uebertragungsfehler durch meine Person auszuschliessen. Ich wurde also zur genannten Strasse gebracht und abgesetzt. Weit und breit natuerlich niemand, der mich abholen kam. Ich wartete etwa 15 Minuten und rief dann den Leiter direkt an, der mich hier in Empfang haette nehmen sollen. Ich haette noch lange warten koennen, denn er beschwerte sich bei mir, ich haette ihn geweckt und warum zum Teufel ich nicht direkt zum Haus gekommen waere. Ich versuchte es ihm hoeflich zu erklaeren, doch er war sehr ungeduldig und sagte nur, ich solle zu der Ecke kommen, wo sich zwei bestimmte Strassen kreuzten. Nur doof, dass nirgendwo Strassennamen angebracht waren! Ich lief also ein bisschen die Strasse entlang, sah aber nichts. Da rief mich der Leiter wieder an und fragte wo zur Hoelle ich bliebe. Ich solle mich gefaelligst umdrehen und die Strasse runterlaufen. „In welche Richtung hinunter?", wagte ich zu fragen, beschrieb ihm einige Anhaltspunkte und bekam prompt die erwartete uebelgelaunte Antwort: „Umdrehen, du sollst dich umdrehen!" Ich drehte mich um meine eigene Achse und spaehte in alle Himmelsrichtungen und dann, ein paar Meter entfernt schien ein Mann an der Mauer zu lehnen und mir zuzuwinken. Da dies die einzige Moeglichkeit war, die ich momentan hatte, ging ich auf ihn zu und tatsaechlich, er war es. Mit einer baerbeissigen Mine begruesste er mich knapp und dass er nicht fragte, aus welcher Anstalt ich entlaufen war, war noch das freundlichste was ich zu hoeren bekam. Ich fragte ihn, warum niemand im Buero gewesen sei, wo ich doch gestern erst gefragt hatte, wohin ich kommen solle. <br />„Weißt du, an Sonntagen arbeiten wir in der Regel nicht so gern", erklaerte er mir mit Sendung-mit-der Maus-Stimme. <br />„Aha, und warum hat man mir dann nicht gleich die Adresse des Gasthauses gegeben?" <br />„Dafuer bin ich nicht zustaendig." War die knappe Antwort.<br />Ich fragte mich wofuer er ueberhaupt zustaendig war… <br />Immerhin zeigte er mir einen kleinen Eck-Kiosk in dem ich Essen kaufen konnte und wo ich die Haustuerschluessel finden konnten. Dann wies er mich in mein Zimmer und sagte: „Bis morgen, ich gehe schlafen." Ich linste auf meine Armbanduhr; es war gerade mal zwei Uhr Nachmittags. Ich wurde also mir selbst ueberlassen und verbrachte den Tag Chips essend und im Internet surfend (etwas anderes Essbares gab es in dem Kiosk nicht wirklich, jedenfalls nichts, was keiner Zubereitung bedurft haette, denn die Kueche war durch ein Babygitter abgetrennt und wurde von zwei rattengrossen Hunden bewacht, die mich nicht zu moegen schienen und jedes Mal, wenn ich vorbeizugehen wagte, ein Klaeffkonzert veranstalteten, was meinen armen Leiter bestimmt nicht gut schlafen liess. Daher ging ich ein bisschen oefter als notwendig dort vorbei...</span><br />
<span lang="DE"><br />Das Gasthaus war uebrigens vielmehr das Privathaus des Leiters und dessen hochschwangerer Frau. Ueberall standen die scheusslichsten Staubfaenger in einer Fuelle auf Kommoden und Tischen, die in normalen oeffentlichen Schlafplaetzen (gluecklicherweise) nur geizig platziert werden.<br />Irgendwann wurde es Abend und Hester, eine andere Voluntaerin wurde, auf aehnliche Weise abgefertigt, zu mir ins Zimmer gesteckt. Nun konnten wir den Aufenthalt zumindest in voller Ironie geniessen. Sie stammte aus England und hatte einen koestlichen Humor, der sehr gut mit meinen harmonierte. <br />
<br />Der naechste Morgen verlief aehnlich irritierend. Wir wurden gebeten um acht Uhr aufzustehen. Also machten wir uns fertig und gingen in den Wohnraum hinunter, wo beide schon damit beschaeftigt waren, Schlafsaecke, Zelte und andere Campingausruestung zusammenzustellen. Wir sahen uns an. Wir schauten auf die Ausruestung. Wir sahen uns wieder an und konnten einen Ausdruck des Terrors nicht von unseren Gesichtern loeschen. <br />Sollten wir etwa zwei Wochen im Regenwald zelten? Und der viele Regen? Und die ganzen Insekten? Und die (vielleicht) dort lebenden Raubtiere? <br />Ich habe ja nichts gegen das Zelten. Ich liebe es sogar. Die Unannehmlichkeiten machen mir normalerweise nichts aus, aber nun mal nicht in jeder Gegend! Ausserdem war uns in der kaerglichen Beschreibung etwas ganz anderes versprochen worden… Wir versuchten also mit unserem Schicksal fertig zu werden, wuenschten einen guten Morgen und fragten, ob wir helfen koennten. „Na, eure Rucksaecke holen", war unser Morgengruss, der uns zurueck in unser Zimmer trieb. Wir halfen, auch die restliche Ausruestung ins Auto zu laden und fuhren dann gemeinsam zum uns schon bekannten Buero. Hester hatte zum Glueck die gleiche Geschichte mit der falschen Adresse durchgemacht, so dass ich mich nicht mehr allzu doof fuehlte. Jedoch noch immer doof genug, dafuer sorgte ja staendig unser liebenswerter Leiter.<br />Im Buero angekommen trafen wir auf die Managerin, die ich ja schon aus den Mails und Telefongespraechen kannte. Und mit einem Mal war der Leiter wie ausgewechselt: Unsagbar hoeflich und freundlich und er laechelte uns sogar an. Wir verstanden die Welt nicht mehr.<br />Nach ein paar weiteren Instruktionen bezueglich dem Aufenthalt dort, der Verpflegung die wir selbst zu besorgen und zuzubereiten haetten und dem Ausfuellen des Formulars, dass falls wir stuerben, das nur unsere Schuld sei, wurden noch die 200,- Dollar Gebuehr fuer zwei Wochen gefordert (von denen nur 60,- Dollar das tatsaechliche Projekt erreichen) und wir zum Busbahnhof gebracht. <br />Endlich verliessen wir Riobamba, die furchtbare Organisation und wuerden hoffentlich in Puyo eine etwas freundlichere Umgebung antreffen. Dort wuerden wir abgeholt, wurde uns mal wieder versichert, was wir diesmal aber nicht unter Vorbehalt glauben wollten. <br />
Doch diesmal stimmte es tatsaechlich. Dank eines unglaublichen Aufwandes des Bueros (der die 140,- Dollar einbehaltener Gebuehr wahrlich rechtfertigte) war es ihnen wohl gelungen, einen Telefonhoerer in die Hand zu nehmen, in Puyo anzurufen und Balu abzukommandieren, uns am Nachmittag am Busbahnhof zu erwarten. Die Leute in Puyo schienen auf alle Faelle schon einmal zuverlaessiger zu sein, was ich sehr beruhigend fand.<br />Balu ist der Ehemann von Luciero, der Leiterin vor Ort und Vater des gemeinsamen Sohnes David. Diese kleine Familie lebt in der Abgeschiedenheit des Regenwaldes und versorgt die dort gehaltenen Tiere, die entweder nicht mehr alleine in freier Wildbahn ueberleben koennten, oder in die Hoffnungen zwecks Zuechtung und Auswilderung gesetzt werden.</span><br />
<span lang="DE"><br />Bevor wir jedoch dorthin chauffiert wurden, setzte uns Balu noch kurz beim Supermarkt ab, wo wir uns mit Lebensmitteln fuer die kommenden Wochen eindecken konnten. Unsere Einkaeufe bestanden hauptsaechlich aus Cornflakes, Toast, Pasta und Tomaten. Ich war noch nie eine gute Koechin, warum also jetzt gerade damit anfangen – noch dazu unter erschwerten Bedingungen? Hester ging es uebrigens nicht anders, daher hatten wir auch beschlossen unsere Einkaeufe zusammenzulegen um nicht alles doppelt mitzuschleppen.<br />Wir luden alle Kisten ins Auto und nach etwas 45 Minuten holperiger Fahrt durch zunaechst noch kleine Wohnsidlungen, dann einzelne Wellblechhuetten und zuletzt Regenwald, erreichten wir ein kleines Holzhaeuschen mit Veranda, das schuechtern zwischen einigen Baeumen hervorlugte und an dem ein Schild den Namen des Projektes „Zanja Arajuno" verkuendete. </span><br />
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<span lang="DE">Fuer ein angemessenes Empfangskommitee war ebenfalls gesorgt: Ueber uns turnten mindestens zwanzig kleine Totenkopfaeffchen in den Zweigen herum, kreischten uns ihre unverstaendlichen Willkommensgruesse zu und spaehten abschaetzend auf uns herab. Auf der Veranda erwarteten uns etwas wuerdevoller zwei zahme Papageien, Loca und Abuelo. (Letzteren tauften wir selbst so, weil wir uns den richtigen Namen nicht merken konnten und er wie ein grummeliger alter Grossvater die Aeffchen anfauchte, wenn sie zu frech wurden, aber niemals erste Absichten hegte, sie zu verletzen)<br />Von diesem ersten, paradiesischem Eindruck voellig hingerissen, betraten wir die Huette und wurden zuletzt noch von sechs maennlichen Exemplaren der Gattung Homo sapiens sapiens voluntarius knapp begruesst; Darunter ein etwa gleichaltriger Junge aus Tschechien und fuenf Schueler aus Quito.<br /><br />Natuerlich war ich scharf darauf die anderen Tiere zu sehen. Diese Gelegenheit ergab sich bereits wenige Stunden spaeter, nachdem wir unsere Lebensmittel verstaut und unser Zimmer bezogen hatten. Die Tiere werden zwei Mal taeglich gefuettert: Morgens um acht und Mittags um vier. Diese mittaegliche Fuetterung stand nun an. Um den Bewohnern der Gehege einen regelmaessigen Tagesablauf zu verschaffen, verlaufen sie auch immer nach der gleichen Struktur.</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDHU-bq7ZUbK-6-JT_MjyNEYkhOvSFbkyFI6akIlLkUYtnYngcRtLuB58a_DRgj5_jNOww09qF1hGYKnCcCc_H5eA-Kkcp25aI2o0tp83pVz2kFY3AIsxEaDVZXT6STSe5646vJjeivMhi/s1600/DSCF2616.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDHU-bq7ZUbK-6-JT_MjyNEYkhOvSFbkyFI6akIlLkUYtnYngcRtLuB58a_DRgj5_jNOww09qF1hGYKnCcCc_H5eA-Kkcp25aI2o0tp83pVz2kFY3AIsxEaDVZXT6STSe5646vJjeivMhi/s400/DSCF2616.JPG" width="225" /></a><span lang="DE">Zunaechst werden die Totenkopfaeffchen zufrieden gestellt, da sie uns sonst ueberall hin folgen und den anderen Tieren ihre Mahlzeit streitig machen wuerden. Dazu verschanzen wir uns zunaechst in der kleinen Huette, die als Lagerstatt fuer die Bananen- und Maisvorraete dient. (Praktischerweise leben hier alle Tiere von diesen zwei Nahrungsmitteln - und ich kam mir mit meinen 5 kg Pasta im Schrank nicht mehr ganz so einseitig vor) Dort schaelten wir insgesamt sechs Bananen und stuerzten uns dann nach einem kurzen "fertig?"-Blickkontakt ins Getuemmel. Augenblicklich hatte man das Gefuehl, in einen ausserordentlich starken Platzregen gekommen zu sein, mit dem Unterschied, dass einem keine schweren Wassertropfen, sondern Aeffchen auf Kopf, Schultern und manchmal auch ins Gesicht klatschten. Sie waren derart gierig auf die Bananen, dass sie fast die Finger mitabbissen, wenn man das Obst nicht schnell genug in kleine Stuecke zerbrach und hinhielt. Am forderndsten war "Jeffe" (Chef), der Leitaffe. Groesser und staerker als die anderen, forderte er auch dreimal so viel wie diese. Ich haette nicht geglaubt, dass diese niedlichen Kreaturen zu einem fiesen Gesichtsausdruck faehig waeren. Jeffe meisterte ihn allerdings mit Proffession und sah sein Recht somit auch stets erfuellt, weil er somit ebenfalls im Stande zu sein schien, seine Drohung wahr zu machen und sich zu holen was ihm zustand - notfalls mit Gewalt! <br />
Einige werden an dieser Stelle lachen. Was koenne einem ein winziges Aeffchen schon antun? Nun, ich machte einmal den Fehler, Jeffe vom Eingang des Futterhauses zu vertreiben und erhielt daraufhin einen gezielt kraeftigen Warnbiss in meine linke Schulter, der erst drei Wochen spaeter verschwunden war.</span><br />
<span lang="DE">https://www.facebook.com/photo.php?v=272330812879328 <= das ist ein Video von mir bei der Fütterung, das ich auf Facebook hochgeladen habe. Wer dort mit mir befreundet ist, kann es sich anschauen.<br /> </span><br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvAU2jdWFS_WN-ikYuDoeveET0UzSaD4YPTrul7Oa25kjLIGVNEyDivEZ3y_i6bJKt0aZtx4pzbaXSKkPEW32YyyvH6mwUeQes12lsNkzZUpe6B8St6NJyjYaO64zbGBhN6LtUGApuGokP/s1600/DSCF2306.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvAU2jdWFS_WN-ikYuDoeveET0UzSaD4YPTrul7Oa25kjLIGVNEyDivEZ3y_i6bJKt0aZtx4pzbaXSKkPEW32YyyvH6mwUeQes12lsNkzZUpe6B8St6NJyjYaO64zbGBhN6LtUGApuGokP/s200/DSCF2306.JPG" width="112" /></a><span lang="DE">Wenn man den Affenschauer ueberlebt hatte, ging es weiter mit den Papageien. Davon gab es neben Loca und Abuelo noch drei weitere gruene Exemplare, sowie Albertito und Patrizio. Albertito war klein, zahm und musste nur deshalb in einem Kaefig sitzen, weil die Aeffchen ihm sonst stark zusetzen wuerden. Er trug noch immer die Spuren vergangener Konfrontationen, als sie sich einen Spass daraus machten, ihm die Federn auszureissen. Albertito hatte die niedliche Eigenschaft zur Begruessung die verbliebenen Schwanzfedern in die Luft zu strecken und zu balzen, sobald man mit ihm sprach. Am liebsten sass er auf den Schultern der Voluntaere und war nur dann in den Kaefig zurueckzubekommen, wenn die Affen mal wieder anrueckten.</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNA-jHnKYwDk9MrwZiJbS1aGb9amg9RnNC8TReHWFSClLXyCpRBUg2QPg5iZf7j1xF5DjXx4dWd3cw6ZqQ2wSQnraWmWrInXfXRtDzkVroIzgcJjZcs680U52NBvNBWiXDTuHTuOUwIb_1/s1600/DSCF2602.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjNA-jHnKYwDk9MrwZiJbS1aGb9amg9RnNC8TReHWFSClLXyCpRBUg2QPg5iZf7j1xF5DjXx4dWd3cw6ZqQ2wSQnraWmWrInXfXRtDzkVroIzgcJjZcs680U52NBvNBWiXDTuHTuOUwIb_1/s400/DSCF2602.JPG" width="225" /></a><span lang="DE">Von Patrizio, dem alten fluegellahmen Ara dagegen koennte man meinen, er wuesste sich zu wehren, da er von missgelaunter Natur und beinahe zehnmal so gross war wie Albertito. Es ist ein Vogel mit tragischer Vergangenheit: Er und seine Gefaehrtin - damals noch in Freiheit - wurden mit ein paar gut gezielten Schuessen von Jaegern vom Himmel geholt. Die Kugeln durchloecherten Patrizios Brust, seinen Fluegel und toeteten seine Gefaehrtin. Wie durch ein Wunder blieb er jedoch am Leben, auch wenn er seither watschelnd und kletternd statt Fluegel schwingend sein neues Revier behaupten muss. Ferner bedeutet fuer ihn "hola" (zu Deutsch "hallo") dass es etwas zu essen gibt. Wenn er Menschen erspaehte, warf er also erstmal ein fragendes "hola" in den Raum, bevor er sich die Muehe machte und von seinem Baum herunterkletterte. Wurde es mit einem "hola" beantwortet, machte er sich jedoch unverzueglich auf den Abstieg.<br />
Gelegentlich stiftete das natuerlich Verwirrung, wenn zum Beispiel Touristen die Anlage besichtigten und mit ihm redeten, ohne Bananen dabei zu haben.<br />
Doch auch ihm machten die Aeffchen das Papageienleben schwer, sie schienen keinen Respekt vor seinem kraeftigen Schnabel und grantigem Charakter zu haben und stahlen ihm seine Ration regelmaessig direkt aus den Krallen.<br />
(Wiederstrebend liessen sich die kleinen Kerlchen aber manchmal mit Maiskoernern ablenken, auf denen sie dann etwas trotzig herumkauten. Auch wenn sie manchmal biestig erschienen, so war es doch entzueckend, wenn einem eine winzige Affenhand das Korn aus den Fingern klaubte oder sich einem duerre Aermchen flehend nach mehr entgegenstreckten.)</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio31UcUL1imjW4XoJXNp21hUjmIm0NidarNb2EBUB5lD9gIL07_V2cZzsRQ94jKWCQNkjvSXC3T6ikJRpwpjAX8g8pvDB45VQ4ghVtfTK4RZjEcq19tFsrkrig5Jnl7OxIhMUnwN9X6R9u/s1600/DSCF2634.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="112" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio31UcUL1imjW4XoJXNp21hUjmIm0NidarNb2EBUB5lD9gIL07_V2cZzsRQ94jKWCQNkjvSXC3T6ikJRpwpjAX8g8pvDB45VQ4ghVtfTK4RZjEcq19tFsrkrig5Jnl7OxIhMUnwN9X6R9u/s200/DSCF2634.JPG" width="200" /></a></div>
<span lang="DE">Nach den Papageien waren die Icuantusse an der Reihe. (Fragt mich bitte nicht, was die deutsche Bezeichnung ist. Ich bin mir nichtmal sicher, ob die Spanische Schreibweise richtig ist. Wenn ihr dieses Tier also nicht bei Google findet, ist das meine Schuld.) Man bekommt aber ein recht gutes Bild, wenn man sich eine Mischung aus Biber und Ratte vorstellt und den Schwanz (gleich welchen) wegdenkt. Ehrlich gesagt, fand ich sie im Vergleich zu den anderen Tieren etwas langweilig, was wohl auch meine mangelden Bemuehungen bezueglich genauerer Recherchen ueber deren korrekten Namen erklaert. Die meiste Zeit verkrochen sie sich in ihren Roehren oder Hoehlen. Zur Verteidigung des Icuantus sollte ich jedoch auch hinzufuegen, dass es in ihrem Kaefig reichlich wenig andere Moeglichkeiten gab, sich die Stunden bis zur naechsten Mahlzeit totzuschlagen... (Ich konnte dasselbe zuhause an unseren Meerschweinchen beobachten. Oder eben nicht beobachten, da es nichts zu sehen gab, falls man ihnen vorher nichts Interessantes zu Fressen hineingeworfen hatte, um das sie sich dann haetten streiten koennen.)<br />
Wenn die Icuantusse sich mit ihrer Beute zurueck in die Sicherheit ihres Unterschlupfs begeben hatten, ging es - nach einem kurzen Halt bei Abuelo (der ebenfalls nicht fliegen konnte, da er von seinem Vorbesitzer in einem Kaefig gehalten wurde, der nur wenig groesser war als das arme Tier selbst) ging es im zweiten Bereich der Tierauffangstation weiter. Der erste lag direkt an der unbefestigten Strasse, um unsere Huette herum. Der andere befand sich auf der anderen Strassenseite. Kleine Pfade fuehrten durch den dichten Wald einen Hang hinauf, wo eine weitere Huette mit Betten fuer Voluntaere stand und ebenfalls umgeben von Kaefigen und Gehegen. Davon befanden sich zwei grosse noch im Bau.<br />
In einen dieser grossen Kaefige soll spaeter mal Anastasia, eine Art Marder oder Iltis umgesiedelt werden. Sie war eine unserer naechsten Kundinnen, doch bevor wir oben ankamen, mussten wir durch den Waldabschnitt, in dem die Chirongos lebten...</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9EB1Dnu8QRcfnymUizfSzSU_aVfh1AV-KQq2ak-d2PexKLXiFehrlTNyDmSAS-LQjlzK_0QnH-0j_f4sGr9hBNG069JyU7s6TuU58LGx0GXhfMTi2ukeaC9CrxG76klJeWCS5g-LjpiP5/s1600/DSCF2340.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9EB1Dnu8QRcfnymUizfSzSU_aVfh1AV-KQq2ak-d2PexKLXiFehrlTNyDmSAS-LQjlzK_0QnH-0j_f4sGr9hBNG069JyU7s6TuU58LGx0GXhfMTi2ukeaC9CrxG76klJeWCS5g-LjpiP5/s400/DSCF2340.JPG" width="225" /></a><span lang="DE">Das waren recht grosse Affen, bereits auf dem guten Wege der vollstaendigen Auswilderung. Auf ihre taegliche Banane konnten sie jedoch noch nicht verzichten. Bei ihnen musste man sehr auf der Hut sein, denn das Leittier "Simon" war erst zum zweiten Mal Vater und sehr darauf bedacht, seine Jungen zu schuetzen. Luciero hatte er einmal ins Auge gebissen, als eins seiner Kinder anfing zu schreien, weil eine Voluntaerin ihm zu nahe gekommen war. Die Narbe hat sie noch heute.<br />
Seit wir diese Geschichte erzaehlt bekamen, empfanden wir gesunden Respekt und versuchten ihnen, wenn moeglich, aus dem Wege zu gehen, was uns leider nicht immer gelang. Wir hatten mehrere hautnahe Erfahrungen mit Simon und seiner Familie, auf die wir lieber verzichtet haetten. Einmal kam er uns aufrecht gehend entgegen und liess uns komplett den Eimer mit den Bananen auf dem Weg vergessen, aus dem er sich dann selbst bediente, waehrend wir uns hinter einigen Bueschen verschanzten. Auf zwei Beinen ging er uns locker bis zum Bauch und mit all den Muskeln und seinem kraeftigen Gebiss wollten wir lieber keine Bekanntschaft machen.<br />
Der Weg zum zweiten Haus war also immer mit einigen Adrenalinschueben verbunden, sobald wir die Chirongos ueber uns durch die Baeume brechen hoerten. <br />
Endlich oben angekommen, warteten nur noch ein Wildschwein, eine mir unbekannte Art Grossnager namens Amelia und Anastasia auf ihr Futter. Ausserdem gab es noch einige Schildkroeten und zwei Kaimane in einem kleinen umzaeunten See, die aber nur einmal in der Woche Bananenabfaelle bekamen.</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNWPidFqN3oIOTnzKSRs3hYGCIp3UXLJG1cZoqi-TwSFf3DTpn45MbtTbLXKUMV-l4u-tFo0S_8anr8kVb0_wjzi7BYnP56FbaxVhnKmsZ9cgX-6KquAQZg0CaUSwfr7J_jtDvEVIRuBGb/s1600/DSCF2652.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgNWPidFqN3oIOTnzKSRs3hYGCIp3UXLJG1cZoqi-TwSFf3DTpn45MbtTbLXKUMV-l4u-tFo0S_8anr8kVb0_wjzi7BYnP56FbaxVhnKmsZ9cgX-6KquAQZg0CaUSwfr7J_jtDvEVIRuBGb/s320/DSCF2652.JPG" width="180" /></a><span lang="DE"></span><br />
<span lang="DE">Morgens wurden ausserdem noch die Kaefige gereinigt. Bei den "unteren" Tieren kein Problem! Aber Anastasia musste dazu jedes Mal in eine kleinere Box umgesiedelt werden. Fuer gewoehnlich half uns Luciero dabei, die sie von klein auf kannte, aber nach einer Woche feuhlte ich mich so weit, es auch einmal zu versuchen. Immerhin wollten wir ihr Arbeit abnehmen, so dass sie die Zeit anderweitig nutzen konnte.<br />
Um Anastasia einzufangen, packt man sie wie ein Kaninchen hinter den Ohren. Was ich aber nicht wusste war, dass man sie dabei wie ein Loewenjunges baumeln lassen muss und nicht mit der anderen Hand helfen darf ihr Gewicht zu tragen. Sonst passiert naemlich, was mir passierte: <br />Beim ersten Mal, vielleicht wegen Lucieros beruhigender Gegenwart, hatte ich Glueck und alles ging gut, aber als ich den Marder spaeter zuruecksetzen wollte, schaffte er es irgendwie, sich um meinen rechten Unterarm zu winden, sich festzukrallen und mir kraeftig in den Zeigefinger zu beissen. Fuer einige schreckliche Sekunden sah ich meine Fingerkuppe schon in ihrem Magen enden, denn diese Biester haben wahrhaft spitze Zaehne und erstaunlich kraeftige Kiefer! Erst vor ein paar Tagen hatten wir ihr einen lebendigen Fisch in einer Plastikflasche serviert, um ihr das Jagen wieder anzutrainieren, was sie zweifellos in diesem Moment auch an mir erfolgreich praktizierte. Mit einem gezielten Biss begleitet von einem scheusslichen Krachen und Knirschen hatte sie den Fisch ohne Weiteres halbiert. Ein Schicksal, dass mein Finger - wenn moeglich, nicht unbedingt teilen sollte! Sie hatte gerade hinter meinem Nagel eine vielversprechende Stelle gefunden, als ich es gluecklicherweise schaffte, sie mit der Gewalt der Panik davon abzuziehen, wobei ich zwar einige Haut einbuesste, aber den Finger behielt, der mir doch recht ans Herz gewachsen war.</span><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCLWKfq6Qde6_xKb-wVIUmd8TiKU8R_Aga2wBEV6TMcaGZps9dNwgt-tTVEITNPL5-Vd-wTaY6I0AXaL-nEzxO3m8jcTLYWovOHGL7EPXil82JUxCYgiF_895PRo3_i2QNCw7vm1Al3lml/s1600/DSCF2714.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="477" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCLWKfq6Qde6_xKb-wVIUmd8TiKU8R_Aga2wBEV6TMcaGZps9dNwgt-tTVEITNPL5-Vd-wTaY6I0AXaL-nEzxO3m8jcTLYWovOHGL7EPXil82JUxCYgiF_895PRo3_i2QNCw7vm1Al3lml/s640/DSCF2714.JPG" width="640" /></a></div>
<span lang="DE">Waehrend ich noch meine linke Hand inspizierte und bis auf ein Dutzend langer Kratzer und der Bisswunde nichts Ernsthaftes feststellen konnte, vergass ich fuer einen Augenblick, dass sich der Marder noch im Griff meiner rechten Hand wand, es schaffte, sich auch um diesen Arm zu klammern und das Gleiche gerade noch einmal passierte. Diesmal war ich zum Glueck beireits am Kaefig angekommen, schleuderte das bissige Tier ohne grosse Ruecksicht auf eine sanfte Landung in die Gehegemitte und schlug ihr die Tuer vor der Nase zu!<br />
Dann hatte ich endlich genug Ruhe, um mich am Anblick der erhaltenen Wunden zu weiden. Sie bluteten enttaeuschend wenig, dafuer, dass sie brannten wie Teufel und sich mein linker Zeigefingernagel bereits blau zu verfaerben begann. Es war nicht wirklich ein traumatisches Ereignis gewesen, dennoch sah ich dankend von weiteren Versuchen ab.<br />
Ein Gutes hatten meine Kriegsverletzungen immerhin: Sie dienten als abschreckendes Lehrmaterial. Denn zwei Tage spaeter kam eine grosse Gruppe Grundschueler und Luciero veranschaulichte ihnen anhand meiner geschundenen Arme sachlich, zu was ein Marder faehig sei, wenn man nicht vorsichtig war. Trotz den grossen Augen der Kinder kam ich mir dabei allerdings eher vor wie ein Schueler, der im Unterricht nicht richtig aufgepasst hatte und nun an der Tafel gescholten wird.</span><br />
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<span lang="DE">Ausser der Fuetterung und dem Reinigen der Kaefige hatten wir natuerlich noch andere Moeglichkeiten uns nuetzlich zu machen: Die Instandsetzung der kleinen Pfade, von denen Teile regelmaessig weggeschwemmt wurden, das Bauen und Konstruieren neuer Gehege und Schutzhaeuschen, das Bemalen neuer Holzbretter zur Ausschilderung der Anlage, das Reparieren von Umzaeunungen und das Auffaedeln alter Plastikflaschen auf lange Kabel, die zu den Waenden des Komposthauses umfunktioniert wurden - lassen Gerueche raus aber keine grossen Tiere rein...<br />
Es gab auch einen breiten, langen Fluss, der ganz in unserer Naehe sogar einen steinigen Strand bildete und wo man gut baden konnte. Eine Wohltat in der manchmal drueckenden, feuchten Luft des Regenwaldes. <br />
Am Samstag fuhren wir immer mit dem Bus nach Puyo, um Lebensmittel einzukaufen und im Internet zu surfen.<br />
Die zwei Wochen gingen dank all der Tiere rasend schnell vorbei. An meinem letzten Tag kehrte ich nach Puyo zurueck und nahm von dort aus dem Bus nach Quito. Am naechsten Tag wuerde ich nach Santiago de Chile fliegen und dort mein naechstes Projekt in Angriff nehmen: Drei Wochen Chinchilla-Nationalpark in Illapel. :)</span><br />
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<span lang="DE">Hasta pronto<br />
Kiri<br />
</span>Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-82072185833157087782012-07-21T16:17:00.003-07:002012-07-21T16:53:15.235-07:00Byebye Galápagos...<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhG7PZ8oaxUgyuTF-QPGIhiW0OqZ-RelSEcmnzFvasU1XyZ0E4HGioBQnHxIO7xevdUpvLVXa2iRTCibcL0uCgdYqzhTnITkU01mRT5Wc20JgBMIm0CGNseUQ88IWENqbGvuzxJMNexxuNn/s1600/DSCF2138.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhG7PZ8oaxUgyuTF-QPGIhiW0OqZ-RelSEcmnzFvasU1XyZ0E4HGioBQnHxIO7xevdUpvLVXa2iRTCibcL0uCgdYqzhTnITkU01mRT5Wc20JgBMIm0CGNseUQ88IWENqbGvuzxJMNexxuNn/s640/DSCF2138.JPG" width="640" /></a></div>
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Gestern war mein letzter Tag auf Galálapagos.<br />
Der Abschied fiel natuerlich erwartungsgemaess schwer. Die Leute waren einfach alle so lieb und ich fuehlte mich inzwischen so wohl dort... Auch wenn ich die Moskitos und den Regen nicht vermisse, aber wo ist es schon perfekt? :)<br />
Hier seht ihr mich zum Abschluss nochmal seelig mit einem Seeloewenbaby am Punta Carola - das Kind in mir jubelt!<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTQO_OL_w6b86XBy5rye-ulcvi8sCWZwA8zS2miZVLVf_5kyDmDCBuOzynf8AikXY-zL33REcdY08rCX0b3eGg-UC3EnqQXhiqdQEZ_D7xg3LUQ3ISReBsOxCOI1HwewCMa9nVpeCZaN2o/s1600/DSCF2166.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhTQO_OL_w6b86XBy5rye-ulcvi8sCWZwA8zS2miZVLVf_5kyDmDCBuOzynf8AikXY-zL33REcdY08rCX0b3eGg-UC3EnqQXhiqdQEZ_D7xg3LUQ3ISReBsOxCOI1HwewCMa9nVpeCZaN2o/s640/DSCF2166.JPG" width="640" /></a></div>
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Heute uebernachte ich noch einmal in Quito und fahre dann morgen frueh weiter nach Puyo - in den Dschungel, wo ich zwei Wochen in einem Tierschutzzentrum arbeite. Bin schon mal gespannt, was fuer Aufgaben mich erwarten. Ich hoffe viele, viele Tiere!<br />
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Tschuess Galápagos - danke fuer die schoene Zeit...<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiN009yIgxppLKBOBXG-jVVJX3CKEVHEIbwUHmMoC6GK6o10J41iTDPOUtgaVwgXwmqharPUk7bzUrZbXaMwbuhlqkNghTrmAyqI-REpHmIltz5y2QGaZxkqdZxSoYFl2KoBDqTaEYBy9lt/s1600/DSCF2231.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiN009yIgxppLKBOBXG-jVVJX3CKEVHEIbwUHmMoC6GK6o10J41iTDPOUtgaVwgXwmqharPUk7bzUrZbXaMwbuhlqkNghTrmAyqI-REpHmIltz5y2QGaZxkqdZxSoYFl2KoBDqTaEYBy9lt/s640/DSCF2231.JPG" width="640" /></a></div>
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hasta pronto<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-51203554077088280922012-07-21T16:04:00.000-07:002012-08-31T09:52:51.520-07:00los animales<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjKCWZwajOq-oRAbNzOB9pSEIIl28cOErm19eb5SuNDPY4GonH3AxxTsZcGDaPrASPNJgBBp3YyEfw6PVOV_6Ifhq2p2l42tsc3EUg69SqON-03ufZKypDJT0O48BcpL4Mm7NG0Wqu0rW_f/s1600/DSCF2193.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="360" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjKCWZwajOq-oRAbNzOB9pSEIIl28cOErm19eb5SuNDPY4GonH3AxxTsZcGDaPrASPNJgBBp3YyEfw6PVOV_6Ifhq2p2l42tsc3EUg69SqON-03ufZKypDJT0O48BcpL4Mm7NG0Wqu0rW_f/s640/DSCF2193.JPG" width="640" /></a></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5t8LfIVHzT1Y9sUH5SKRn4br-99AWtD1BO-egeMIM2EuO_2EnvgrRF8qffGlXUg6-c_jMnIF6F7fND-0-OoIw0YUFNZiKyEkdwenN7oX_4cnXQIStgUab3a-N6mCWDkH063blmN7vIqSn/s1600/DSCF2016.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5t8LfIVHzT1Y9sUH5SKRn4br-99AWtD1BO-egeMIM2EuO_2EnvgrRF8qffGlXUg6-c_jMnIF6F7fND-0-OoIw0YUFNZiKyEkdwenN7oX_4cnXQIStgUab3a-N6mCWDkH063blmN7vIqSn/s320/DSCF2016.JPG" width="240" /></a></div>
Das Schoenste an den Tieren hier ist, dass sie fast keine Angst haben und der Fluchtinstinkt daher kaum ausgebildet ist. Rueckt man ihnen zu sehr auf die Pelle und bewegt sich viel, hauen sie natuerlich ab, aber an diesen Blaufusstoelpel konnte ich mich bis auf einen Meter anpirschen.<br />
Weibchen bevorzugen uebrigens Maennchen mit besonders blauen Fuessen. Um diese zur Schau zu tragen, stapfen sie damit sehr grazioes auf den Felsen herum, was jedoch eher aussieht, als waere der Stein besonders heiss oder als muessten sie dringend ein Geschaeft erledigen und koennten die Toilette nicht finden.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJEjKVsYCcNX-U_TSz7FqVazuTkbpZD62s7XnZ5xzchCEg6xFCY4Ys7pTFu90jqbqYqjU2Cu7bfPynXyAjPYOOfEsdcyOTmU1bWKrIge9GlkXUemJ_IPA53IJ4N90quCXY53F1_nqnSsyk/s1600/DSCF1984.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJEjKVsYCcNX-U_TSz7FqVazuTkbpZD62s7XnZ5xzchCEg6xFCY4Ys7pTFu90jqbqYqjU2Cu7bfPynXyAjPYOOfEsdcyOTmU1bWKrIge9GlkXUemJ_IPA53IJ4N90quCXY53F1_nqnSsyk/s400/DSCF1984.JPG" width="400" /></a></div>
Die Seeloewen gehoeren neben den Iguanas (Leguanen) zu meinen Favouriten. Anfangs kann man es kaum glauben, dass man sich mit ihnen am selben Strand sonnt, ohne einen Zaun, der sie von den Touristen trennt. Schon nach zwei Wochen gehoerte das allerdings zum Alltag. Eigentlich schade.<br />
Beim Schwimmen kommen sie einem manchmal sehr nahe und stupsen einen hin und wieder sogar an, jedoch sollte das immer vom Seeloewen ausgehen. Sie haben naemlich respekteinfloessende Zaehne. Wenn sie in einem Pulk an den Strand auf einen zukommen ist es auch meisstens der Mensch, der zuerst das Feld raeumt. :)<br />
Es gibt auf der anderen Seite nichts Komischeres, als ihnen bei ihren Gespraechen zuzuhoeren. Die Laute, die sie ausstossen gleichen einer Mischung aus dem Bloeken eines Schafs und dem Husten und Roecheln eines alten Mannes mit Atemwegserkrankung.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9eNKyTal8ll19ltgtodyAxHq0qz-MbWfXzaNH9N8b4L5AkBTH1HfaVjKwoAQhDpbEeQc6LFQ1J_uHNBUQ5dzSZ_cxTxto5WtsiKpMkhD6lAtpvt0741QeHClLXnfdGUwn0V_6YpTQ8CYT/s1600/DSCF1852.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj9eNKyTal8ll19ltgtodyAxHq0qz-MbWfXzaNH9N8b4L5AkBTH1HfaVjKwoAQhDpbEeQc6LFQ1J_uHNBUQ5dzSZ_cxTxto5WtsiKpMkhD6lAtpvt0741QeHClLXnfdGUwn0V_6YpTQ8CYT/s640/DSCF1852.JPG" width="640" /></a></div>
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Auf Isabella konnte ich diese wilden Flamingos bewundern. Es ist ein meilenweiter Unterschied, sie in der Natur zu sehen, als im Zoo mit gestutzten Fluegeln, wo sie rote Paprika zugefuettert bekommen, um die Federfarbe zu verstaerken. Ich war sehr gluecklich, dass es uns vergoennt war, dieser Gruppe zu begegnen...<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXjnVj6pMvUDxOX_IO_d1EFfciTsWshPKZN2a24uZ_RocPYcjxxcZEXBG9g2eab3TdaBa1JCgbp8jExKGNbrdvMgjmZqs_kAeHNNpzr_ihLLb6e3uFT2pmWQR1oa2zdvEBljUX0KiL6kmk/s1600/DSCF1822.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXjnVj6pMvUDxOX_IO_d1EFfciTsWshPKZN2a24uZ_RocPYcjxxcZEXBG9g2eab3TdaBa1JCgbp8jExKGNbrdvMgjmZqs_kAeHNNpzr_ihLLb6e3uFT2pmWQR1oa2zdvEBljUX0KiL6kmk/s400/DSCF1822.JPG" width="400" /></a>Wie war das noch gleich mit dem Spatzen in der Hand? In diesem Fall ist es sogar einer der beruhmten Darwinfinken, der mir die Ehre erweist. :)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJYdSb9NpCw5y8J0lVf9LEyU-hlYxdZhtQMLUU1Nkr2KegADsnMAZghpe50Q0_NoaJ_KpHi-3D1tqmKfbJO2RsbemL1VbEbBrCTRd053wFuEpaaKno0sM5aEQlyK4ZQ78XUD5QFuw_ytbR/s1600/DSCF1937.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJYdSb9NpCw5y8J0lVf9LEyU-hlYxdZhtQMLUU1Nkr2KegADsnMAZghpe50Q0_NoaJ_KpHi-3D1tqmKfbJO2RsbemL1VbEbBrCTRd053wFuEpaaKno0sM5aEQlyK4ZQ78XUD5QFuw_ytbR/s640/DSCF1937.JPG" width="640" /></a></div>
Ein bedrohter Landleguan (Iguana) in der Darwinstation auf Santa Cruz. Die, die man zu tausenden am Strand bewundern kann, gehoeren zu einer anderen Rasse, ernaehren sich von Algen, sind schwarz, machen es sich aber ebenso am Strand gemuetlich. Man moechte sich am liebsten dazulegen...Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-39899936814205943192012-07-02T17:07:00.000-07:002013-02-06T07:47:48.144-08:00Gedenkminute fuer Lonesome George<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgoa2NfbxC7S3vMyxKG9SAtGHQUR0RByAyVhu-je6_u_5AzdHyjKdX2MAYSf_mnsjUHiiPAOKKQg-RKHfetrhn-U0Vp_StFA8e3ci0yt1rfwf7tsH0jSo-Ll3b7GKtAP-0gr1P7CLXgjDVZ/s1600/DSCF1608.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgoa2NfbxC7S3vMyxKG9SAtGHQUR0RByAyVhu-je6_u_5AzdHyjKdX2MAYSf_mnsjUHiiPAOKKQg-RKHfetrhn-U0Vp_StFA8e3ci0yt1rfwf7tsH0jSo-Ll3b7GKtAP-0gr1P7CLXgjDVZ/s640/DSCF1608.JPG" width="640" /></a></div>
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Am Flughafen nach Galapagos erfuhr ich uebrigens, dass Lonesome George am Tag zuvor gestorben ist... Ich hatte niemals die Moeglichkeit ihn zu sehen...<br />
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Aktualisierung, 22.11.2012:<br />Verwandte von Lonesome George gefunden...<br />
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/verwandte-von-lonesome-george-aufgetaucht-a-868622.html Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-25205598947758493352012-06-29T17:06:00.004-07:002012-06-29T17:08:55.005-07:00Galapagos - auf Darwins SpurenIch bin jetzt seit knapp einer Woche hier und komplett begeistert.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqcMMMyKV8xUZ9iEOUe4Oe_wJOeghar239LCKyvB8zOiCP829zpRnzJXQusHojBX9zQwSH-oJ7M0WWQs_oqWIWS10tLo5DtVRwxbXcH2lM3swbS37xeJYbPGyP4giQX-Q93W-KRz6ktxr4/s1600/DSCF1639.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgqcMMMyKV8xUZ9iEOUe4Oe_wJOeghar239LCKyvB8zOiCP829zpRnzJXQusHojBX9zQwSH-oJ7M0WWQs_oqWIWS10tLo5DtVRwxbXcH2lM3swbS37xeJYbPGyP4giQX-Q93W-KRz6ktxr4/s640/DSCF1639.JPG" width="640" /></a></div>
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Wir wohnen und arbeiten auf San Cristobal, der oestlichsten Insel von Galapagos, in der Biologischen Station namens Jatun Sacha. Sie liegt mitten im Regenwald der Insel und ist nur per Taxi in etwa 45 Minuten zu erreichen. Der Unterschied zwischen Inselinnerem und Kueste ist enorm: Am Hafen scheint meistens die Sonne - der hoeher gelegene Wald jedoch ist feucht und voller Muecken. Mindestens drei Mal am Tag gibt es ordentlichen Niederschlag. Und zwar einen von der Sorte, bei der das Wasser von allen Seiten mit einer Wucht kommt, die nichts trocken laesst! Diese Wassermassen locken natuerlich die Moskitos an, die zu einer echten Plage werden koennen, wenn man sich Abends nach einem anstrengenden Tag nur in die Haengematte legen und lesen will... Da hilft das beste Mueckenspray nichts - jeder von uns sieht normalerweise wie Streuselkuchen aus. Das gute an den Stichen ist, dass sie nicht lange jucken und bereits nach einem Tag abheilen. Neue gibt es jedoch immer genug. :) Diese Muecken kamen uebringens erst vor 20 Jahren - wahrscheinlich durch Fruechte nach Galapagos. Und sie ueberlebten auch nur hier auf San Cristobal im Regenwald, weil die anderen Inseln zu trocken sind.<br />
Die Betten sind natuerlich mit Moskitonetzen ausgestattet, die gluecklicherweise sehr gut helfen. Auch gegen groessere Tiere wie fleischige Jagdspinnen und Kakerlaken, mit denen wir unsere Raeumlichkeiten teilen. Abgeschlossene Zimmer gibt es naemlich nicht wirklich. Wir haben zwar vier Waende um drei bis vier Betten herum, oben sind diese jedoch offen und auch Fensterscheiben gibt es nicht, um Luftzirkulation zu erlauben, fuer die ich nachts auch wirklich dankbar bin.<br />
Das, woran ich mich nicht so recht gewoehnen kann, ist die staendige Feuchtigkeit. Nie ist etwas wirklich trocken - alles klamm und leicht salzig. Abends zieht man sich einen feuchten Schlafanzug an, krabbelt in seinen feuchten Schlafsack und bettet sein Haupt auf feuchte Kissen - morgens steigt man mit leicht gebleckten Zaehnen aus seinem feuchten aber warmen Schlafanzug und in die feuchte, kalte Arbeitskleidung... Schimmel ist da natuerlich nicht weit und ich fuehlte nach einer Woche buchstaeblich Pilze auf meiner Haut wachsen.<br />
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Die Arbeit bestand bisher vor allem aus dem Zurueckdraengen der Brombeerstraeucher, die hier vor 25 Jahren angepflanzt wurden und sich so schnell ausbreiteten, dass jede Gegenmassnahme zu spaet kam. Inzwischen wuchern sie alles zu und verdraengen die einheimischen Pflanzen. Wie auch die Moskitos, gibt es auch diese Brombeerstraeucher (hier "Mora" genannt) nur auf San Cristobal. Um der Plage Herr zu werden benutzen wir zunaechst Macheten und metzeln damit alles ueberhalb des Erdbodens nieder. Da jedoch die Wurzeln das eigentliche Problem sind, werden sie danach mit einem biologischem Gift komplett eliminiert. Das Gebiet um Jatun Sacha herum ist komplett Mora-frei!<br />
Unsere zweit Aufgabe ist das Befuellen von kleinen Plastiksaeckchen.mit Erde, in die anschliessend kleine Kaffeepflaenzchen gesetzt werden. Ein Fair-Trade-Projekt zur Hilfe der kleinen Kaffeebauern hier auf der Insel um ihnen eine andere attraktive Verdienstmoeglichkeit zu bieten als den Tourismus.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbhVfac4y_9L12sdqtC_mn-3qK6YcIoLoalMYx3HAdW_gmSy-5j5LHpx44i8MID33jXgM4v6GpSPIl6_8lUWVV79jBnYQN6Hzv1DIprsJ_APxBCiOjr_ZIjMy6ONkv4JYAMneTW026OoG4/s1600/DSCF1732.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a>Die Wochenenden verbringen die Voluntaere meistens im Hafen, um dort mit Seeloewen und Meeresschildkroeten zu schnorcheln, Wandertouren zu machen oder von dort aus andere Inseln zu erkunden. Ich werde fuer ein paar Tage nach Santa Cruz und Isabella fahren, in Gesellschaft von Dijego, einem anderen Voluntaer aus Quito.<br />
Heute war ich zum ersten mal Schnorcheln und ich hatte gleich das Glueck auf Seeloewen und Schildkroeten zu stossen, die sich in keiner Weise von mir stoeren liessen. Ein gigantisches Erlebnis. :)<br />
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Wir treffen uns leider gleich zum Abendessen, deshalb muss ich hier Schluss machen. Ich melde mich aber bald wieder.<br />
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Hasta Proto<br />
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Kira<br />
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<br />Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-63515121900234233012012-06-24T21:03:00.002-07:002012-06-24T21:03:54.584-07:00Cotopaxi - ein kurzes Vergnügen...<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5XpuJxO1YpsYCVkpRGzPQ8ZWt3JdbeN10M4adt_guDSFexWfwLZ8GQv6HwW7ihW30MBFTMygsdTiPmbTEk51VafX6NnEPUJN8x5N2Z705qUTf3nX5xEZpCdCX1JESXen2a55PrNg53hNk/s1600/DSCF1607.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg5XpuJxO1YpsYCVkpRGzPQ8ZWt3JdbeN10M4adt_guDSFexWfwLZ8GQv6HwW7ihW30MBFTMygsdTiPmbTEk51VafX6NnEPUJN8x5N2Z705qUTf3nX5xEZpCdCX1JESXen2a55PrNg53hNk/s320/DSCF1607.JPG" width="320" /></a></div>
Am Wochenende war es endlich soweit und die Cotopaxi-Tour fand statt.<br />
Zu unserer Gruppe gehörten neben den Führern Paoblo und Francisco die drei Kalifornier Magi, John und Alex.<br />
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Wir hätten es eigentlich schon wissen müssen, als wir gegen 9:00 Uhr Quito verließen und auf halber Strecke zum Vulkan in einen Regenguss gerieten. Doch noch siegte der Optimismus - immerhin waren es noch über 12 Stunden hin bis zum Aufstieg. In dieser Zeit kann sich das Wetter ja noch dreimal ändern... Ich sollte mich nicht täuschen.<br />
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Wir parkten das Auto auf einem Plateau, das ungefähr auf 4.500 Metern lag. Dort wurden wir von einem Bergfuchs begrüßt, der wohl auf Abfälle aus war. Immerhin etwas. Ich wollte ja eigentlich unbedingt einen Condor oder wenigstens ein Lama sehen, aber der Fuchs war auch eine nette Überraschung.<br />
Der Wind nahm zu und es war nun schwer sich aufrecht zu halten. Trotzdem verloren wir unsere gute Laune nicht und erklommen, wenn auch unter Schwierigkeiten die ersten 200 Höhenmeter bis zur Basisstation, wo wir übernachten würden.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-Vb2QxusFXkkeCvm36xCiSs3euZtrNQfDYC86ScUkbV-3qq8shWS0phDoNCjkPsmXx4CMfsr_rLiMUVRP04mvFzQ_NVd9nAJdJmDtuNYjbK1vpbIWf3WmFXoqPWlVGroIMUqQMyrHwlyd/s1600/DSCF1503.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-Vb2QxusFXkkeCvm36xCiSs3euZtrNQfDYC86ScUkbV-3qq8shWS0phDoNCjkPsmXx4CMfsr_rLiMUVRP04mvFzQ_NVd9nAJdJmDtuNYjbK1vpbIWf3WmFXoqPWlVGroIMUqQMyrHwlyd/s640/DSCF1503.JPG" width="640" /></a><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSJVSMVvCF8VTgmpOCNX_8ZcoCSoujkagmdOzhWKN0AFDlgKsEcC4WEPixo2vqjk_2fbNs73xBgiVkpNa9dQoScIGukuZ4Dm6RUG7wN2oIr4y_amlJgjLevAKAHzjz6LvQjV2_3aimZqbL/s1600/DSCF1569.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSJVSMVvCF8VTgmpOCNX_8ZcoCSoujkagmdOzhWKN0AFDlgKsEcC4WEPixo2vqjk_2fbNs73xBgiVkpNa9dQoScIGukuZ4Dm6RUG7wN2oIr4y_amlJgjLevAKAHzjz6LvQjV2_3aimZqbL/s640/DSCF1569.JPG" width="640" /></a></div>
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Oben angekommen empfing uns schon Francisco mit heißem Tee, Popcorn und Chips. Gegen sieben würden wir zu Abend essen und dann gleich schlafen gehen. Doch zuvor mussten wir noch üben, unsere Steigeisen anzulegen, damit wir es in der Nacht auf dem Gletscher einfacher hatten.<br />
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Leider fühlte sich Alex gar nicht gut. Die Höhenkrankheit hatte ihn erwischt und unser Führer befürchtete zu Recht dass er nicht in der Kondition für dieses Unterfangen war.<br />
<br />Wir versuchten zu schlafen. Einige schafften es tatsächlich - mir war nur schlecht und ich hatte Kopfweh. Aber ich hoffte das Beste für den nächsten Morgen. Allerdings lauschten wir alle dem Wind, der beständig versuchte unsere Hütte vom Berg zu pusten und das klang alles andere als ermunternd. Es war ziemlich kalt, aber dennoch musste ich irgendwann das stille Örtchen aufsuchen. Also schälte ich mich aus meinem kuscheligen Schlafsack und ging in das kleine Nebengebäude. Dazu musste ich einige Meter ungeschützt über den Hof laufen und ich wurde auch gleich von einem ordentlichen Schneesturm begrüßt. Die ganze weitere Nacht bangte ich um eine Verbesserung - aber vergebens...<br />
Dennoch weckte uns Paoblo Punkt 24:00 Uhr. Alex ließen wir schlafen. Frühstück brachte ich nicht herunter, mir war ziemlich übel und mein Kopfweh war auch noch da. Zum Glück bekam ich von einem der anderen Führer eine Tablette und danach war alles gut. Wir gähnten uns an, stiegen langsam in unsere Ausrüstung und machten uns gegen 01:10 Uhr an den Aufstieg. <br />
Ich fühlte mich gleich um einiges besser. Der starke Wind war mit dicker Jacke und festen Schuhen gut zu ertragen und erfrischte mich. Mit kleinen Schritten erkäpften wir uns Meter und Meter und ich fühlte meine Kräfte mit jedem weiteren Meter steigen. Ich hatte das Gefühl, ich könnte so ewig laufen. John war allerdings etwas schneller und so splittete uns Paoblo kurzerhand und schickte ihn zusammen mit Francisco voraus, da Magi nur sehr mühsam voran kam. Ich schaute ihnen etwas bedauernd nach, aber es war nicht an mir Entscheidungen zu treffen. Leider sollte meine Tour ein paar Minuten später bereits enden. Magi ging es sehr schlecht - auch sie war der Höhenkrankheit zum Opfer gefallen und litt unter starken Schmerzen. Die Entscheidung des Führers war hart aber einleuchtend. Wir mussten umkehren.<br />
Natürlich war ich enttäuscht - immerhin hatte ich viel Geld bezahlt und fühlte mich kein bisschen müde. Aber die arme Magi konnte ja auch nichts dafür. Gegen 02:40 Uhr waren wir wieder zurück in der Hütte und Paoblo wies uns an zurück ins Bett zu gehen.<br />
Wirklich schlafen konnte ich aber nicht. Ich dachte an die anderen, die noch auf dem Berg kämpften, am Morgen den Krater erklimmen und sich gut fühlen würden und wünschte mich sehnlichst auch dorthin.<br />
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Viele waren bereits seit einer Stunde auf dem Gletscher gelaufen, als die Führer einstimmig beschlossen, dass es zu gefährlich wurde. Man konnte die Spalten nicht mehr erkennen und der Wind hatte einige Bergsteiger angeblich samt Steigeisen aus dem Eis gehoben! Da konnte man wirklich nichts mehr machen!<br />
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Dennoch machten alle am nächsten Morgen fröhliche Gesichter. Allein der Kapf auf dem Berg war es wert gewesen.<br />
Sogar als wir gegen neun Uhr morgens aufbrachen und zum Parkplatz zurück liefen hatte sich das Wetter noch nicht gebessert! Übrigens war auch das Auto von einer dicken Eisschicht bedeckt und wir mussten eine ganze Weile bei laufender Heizung warten, bis es einigermaßen geschmolzen war...<br />
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Als wir aus dem Nationalpark herausfuhren klarte der Himmel für kurze Zeit ein wenig auf, aber ein besseres Foto als dieses ist dabei leider nicht heraus gekommen. :)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDvy-4bo9EDFgaQa2OSmFsXA0I7MDEwDFBWJcNbr-VVzRI1erjP-MTPsg3y6SuEPSdYhwxQ3cp8yXnVPKQAn_pp8oh-4kXy2qRYef_76upKvsXeW14yxxend8gTexAQ6SPTSSluO90chvi/s1600/DSCF1593.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiDvy-4bo9EDFgaQa2OSmFsXA0I7MDEwDFBWJcNbr-VVzRI1erjP-MTPsg3y6SuEPSdYhwxQ3cp8yXnVPKQAn_pp8oh-4kXy2qRYef_76upKvsXeW14yxxend8gTexAQ6SPTSSluO90chvi/s640/DSCF1593.JPG" width="640" /></a></div>
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Ich mache hier erstmal Schluss, weil ich morgen früh schon um halb fünf abgeholt und zum Flughafen gefahren werde von wo aus ich endlich nach Galápagos weiterreisen werde. Dort habe ich leider kein Internet, nur am Hafen, aber der ist 45 Autominuten von der biologischen Station entfernt, in der ich arbeiten werde. Ich hoffe, ich schaffe es an einem der kommenden Wochenenden mal dorthin.<br />
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Ich poste wieder, sobald es geht.<br />
<br />Liebe Grüße<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-59415854945882315402012-06-16T14:11:00.001-07:002012-06-16T14:21:58.204-07:00Mt. Pichincha<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZHBtWG0zaV15QJBGHzP9Kk-cX0xZOLqphm1Qv0_rE1g9ZVhnnHsYugssIgJ2mItmczaPrNM54pYW4LDp-3ebuRPvFmddFZMnZTUUnS-63BiuMpdtuNHAiISnrmaFjblHEIcB6RNKvvpQX/s1600/DSCF1371.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZHBtWG0zaV15QJBGHzP9Kk-cX0xZOLqphm1Qv0_rE1g9ZVhnnHsYugssIgJ2mItmczaPrNM54pYW4LDp-3ebuRPvFmddFZMnZTUUnS-63BiuMpdtuNHAiISnrmaFjblHEIcB6RNKvvpQX/s320/DSCF1371.JPG" width="320" /></a> Am Freitag bestieg ich Mt. Pichincha.<br />
Da ich zu geizig für ein Taxi war, beschloss ich zu laufen - einmal quer durch Quito von unserem Haus im Osten zum Vulkan nach Westen. Es dauerte ungefähr 1,5 Stunden und hätte mir nicht viel ausgemacht, aber der Gestank auf der Straße, der ganze Verkehr und die Abgase waren eine echte Qual. Gegen halb elf erreichte ich aber endlich die Seilbahn und gegen 11:00 Uhr war ich auch schon auf halber Höhe des Berges.<br />
Dort verließ ich die Seilbahn und begann den Aufstieg. Das Wetter war nicht schlecht. Etwas wolkig vielleicht, aber das sollte sich eher als Gnade erweisen, da die Sonne hier sehr stark brennt und ich am Ende des Tages trotz bewölkten Himmels, Creme und Hut einen leichten Sonnenbrand im Gesicht hatte...<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgR0X0XA7RzRyH-Bg_joIk3GChTOM1tpTL5tXjvy1leflfk4__C9Xk9_iofueDgjYf3-pQeVMIkkL7eM6rUqo0CqmHOKQhF5_O9rOcZw7VbQG_xfLYNUuMLARxbh1Ri3NoWHYBxTJP6HoPH/s1600/DSCF1392.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgR0X0XA7RzRyH-Bg_joIk3GChTOM1tpTL5tXjvy1leflfk4__C9Xk9_iofueDgjYf3-pQeVMIkkL7eM6rUqo0CqmHOKQhF5_O9rOcZw7VbQG_xfLYNUuMLARxbh1Ri3NoWHYBxTJP6HoPH/s320/DSCF1392.JPG" width="320" /></a>Dennoch tat all dies der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch und zum erstenmal realisierte ich, dass ich mich inmitten der Anden befand. In der Stadt ist man zwar von Bergen umgeben, aber durch all den Trubel, die vielen Autos, Menschen und Gebäude kommt man nicht dazu sich das wirklich klar zu machen. Es ist wie in einer anderen Welt. Hier jedoch war es absolut still und friedlich - und in der Ferne erhob sich Mt. Pichincha und wartete auf mich... Der Weg dorthin war lang, staubig, an vielen Stellen aufgerissen und schlängelte sich erstmal über viele kleine Hügel, ehe er endlich auf den Fuß des Vulkans traf...<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilnj7fc5CSAKfHBLscaEhUvsmjoh54pWJfnr69omK-w4KB7joQijHmZHDRCl-pjKSg-dhXrz0e-p-uUkr-KPJv05A0Ygc9VLGayPTGAwq_jUfP6bjDhy8CatOYHgg96bU9L8ZgcvasGsGv/s1600/DSCF1397.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEilnj7fc5CSAKfHBLscaEhUvsmjoh54pWJfnr69omK-w4KB7joQijHmZHDRCl-pjKSg-dhXrz0e-p-uUkr-KPJv05A0Ygc9VLGayPTGAwq_jUfP6bjDhy8CatOYHgg96bU9L8ZgcvasGsGv/s320/DSCF1397.JPG" width="240" /></a></div>
Wegen des Höhenunterschiedes musste ich immer wieder kleine Päuschen einlegen und etwas verschnaufen, aber zum Glück hatte ich ja Zeit, genug Wasser dabei und war allein. So konnte ich mich in aller Ruhe aklimatisieren und einfach nur die Landschaft genießen. :)<br />
Da es ein Freitag war, traf ich unterwegs auch nur eine Hand voll Leute. Beinahe alle überholten mich, doch das war mir egal. Wozu sollte ich mich denn hetzen? Es war noch nicht einmal 12 Uhr, die Seilbahn würde - laut Auskunft meiner Mitbewohnerin - ungefähr bis fünf Uhr fahren und selbst wenn ich es nicht bis ganz zum Gipfel schaffen sollte, so war es doch ein wunderschöner Ausflug. Ich genoß es ganz einfach, allein zu sein und keinerlei Stadtlärm bzw. -geruch um mich zu haben.<br />
Jeder weitere Hügel, den ich erklomm, belohnte mich für die Mühe mit einer noch großartigeren Aussicht - gerade wenn ich glaubte, das Maximum an Schönheit vor Augen gehabt zu haben. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten die schönste Aufnahme für euch auszusuchen. Zu schade, dass ich keine Panorama-Fotos machen kann. Daher habe ich euch einfach zusätzlich nahe des Gipfels ein 360°-Video gedreht: <a href="http://www.youtube.com/watch?v=ZMx9Dv4mcXk">http://www.youtube.com/watch?v=ZMx9Dv4mcXk</a><br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjS_hYVMVbN95aemWb2l6Bh8u7PBMRso_S-lvdB0O5FEudBmrRm44qKto061vqZsMZ46h_ZfAydS-YZaRzioRjzL9mKnLoDpYLKCElkVUDR3nmRytR6a3Tazja3BlEwuaH94S1otNnSbW3W/s1600/DSCF1414.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjS_hYVMVbN95aemWb2l6Bh8u7PBMRso_S-lvdB0O5FEudBmrRm44qKto061vqZsMZ46h_ZfAydS-YZaRzioRjzL9mKnLoDpYLKCElkVUDR3nmRytR6a3Tazja3BlEwuaH94S1otNnSbW3W/s640/DSCF1414.JPG" width="640" /></a></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3Nb_DrQcv0Zm4J6iGC2QCJA1esY_v9IB_FCck3Xo3tpwKc_eVJPCqciQHpwwvy7eby0uWMfGrI5pbH3v7f3nY94Kg2uzLQGiU8Lo5LRJ0cYxRwcR9ZxS2YCR-Z1apgQV6I3xWJWeKkWB9/s1600/DSCF1413.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh3Nb_DrQcv0Zm4J6iGC2QCJA1esY_v9IB_FCck3Xo3tpwKc_eVJPCqciQHpwwvy7eby0uWMfGrI5pbH3v7f3nY94Kg2uzLQGiU8Lo5LRJ0cYxRwcR9ZxS2YCR-Z1apgQV6I3xWJWeKkWB9/s640/DSCF1413.JPG" width="640" /></a></div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh5_q2BRMggVtzNl9x2Y0N4r3q7aHdALPmmEi3wY257_LlRbu34y03_D4XFX_rs-95OOT0TnPqzN3wGIBxXWKjlCUImd-iOW63hbfaQSMTDAI0kK8F9HM9bZf7QI_fwJgT_oIeJyaCioZ2/s1600/DSCF1411.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjh5_q2BRMggVtzNl9x2Y0N4r3q7aHdALPmmEi3wY257_LlRbu34y03_D4XFX_rs-95OOT0TnPqzN3wGIBxXWKjlCUImd-iOW63hbfaQSMTDAI0kK8F9HM9bZf7QI_fwJgT_oIeJyaCioZ2/s320/DSCF1411.JPG" width="320" /></a></div>
Der Pfad zum Gipfel war sehr niedlich. Allerdings wurde es durch die Wolken nach und nach zu nebelig für gute Fotos und auch der kleine Weg wurde immer schmaler und wollte einfach nicht weiter ansteigen. Stattdessen verlor er sich in der Ferne und schien in einem großen Bogen um die Spitze herumzuführen. Dabei waren es höchstens noch 100 Höhenmeter... <br />
Mir wurde außerdem sehr kalt. Meine Finger konnten kaum noch die Kamera halten - für diese Temperaturen war ich trotz meiner Fließjacke nicht gut genug ausgerüstet. Also ließ ich Gipfel Gipfel sein und kehrte langsam um. Eine Erkältung konnte ich momentan wirklich nicht gut gebrauchen.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0zq6K5lTwcNfsJDoDe3KVrc_cmhYTnVnOUdNPLLB5xSkUI2irdHUTwCXETUlgkDnHcVVlEy-9H2-Cg2rjVWKkkr5BAmo4jq5pWQgkqvHmM0amQEN1xdJa15-RCFkjFmTXgyCR0jWWnB42/s1600/DSCF1425.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0zq6K5lTwcNfsJDoDe3KVrc_cmhYTnVnOUdNPLLB5xSkUI2irdHUTwCXETUlgkDnHcVVlEy-9H2-Cg2rjVWKkkr5BAmo4jq5pWQgkqvHmM0amQEN1xdJa15-RCFkjFmTXgyCR0jWWnB42/s320/DSCF1425.JPG" width="320" /></a></div>
Die Struktur des Gesteins war übrigens sehr interessant. Wie bei einer Torte schien auch der Berg aus vielen Schichten zu bestehen.Man konnte die geballte Kraft der Plattentektonik beinahe fühlen. Mir gefällt der Gedanke, dass all dies einmal Meeresboden war. :)<br />
<br />
Der Abstieg ging natürlich viel schneller als der Aufstieg. Nach Oben brauchte ich gut 2,5 Stunden, Runter hätte ich es in einer geschafft, aber das wollte ich nicht. Wozu wäre denn sonst die ganze Plackerei gut gewesen? Also machte ich überall, wo es mir gefiel eine längere Rast, ließ alle Leute an mir vorbei den Hügel runterstapfen und freute mich mal bei einer Banane oder einem Apfel, mal bei einem Schluck Wasser an der Aussicht.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgWD9V9SlUVhWUKihEFcUtpoH3NFxkXPUrLDU1ARq70fdkOBK7KOs0danK5Xft5rMnsnbtYUHG4x612zl76BHBvlfLwaQrxHHa-xcpmk6g6cOQsFPUP6nvgTHZQiT74Dj59SPJtDmHyOth/s1600/DSCF1433.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgWD9V9SlUVhWUKihEFcUtpoH3NFxkXPUrLDU1ARq70fdkOBK7KOs0danK5Xft5rMnsnbtYUHG4x612zl76BHBvlfLwaQrxHHa-xcpmk6g6cOQsFPUP6nvgTHZQiT74Dj59SPJtDmHyOth/s400/DSCF1433.JPG" width="400" /></a></div>
Trotz aller Verzögerungsmaßnahmen kam ich früher oder später leider doch wieder unten an, und da es noch nicht einmal vier Uhr war, beschloss ich, mir einen Ritt durch die Landschaft zu gönnen. Mir wurde ein wunderschönes, großes, dunkelbraunes Roß zugewiesen und auch ein Poncho war im Preis von 5 Dollar (für 30 Minuten) enthalten. Obwohl es ein Touristengag war, nahm ich ihn an - vermutlich, weil ich nunmal ein Tourist bin, oder aber, weil man sich eigentlich nicht dagegen wehren kann und ihn fast gewaltsam übergestülpt bekommt. Schließlich ist das authentisch und alle Touristen wollen sich wie ein Inka fühlen, nicht wahr? Okay, ich muss zugegeben, es hatte was. Vor allem war er saugemütlich und kuschelig warm - ich hoffte innerlich jedoch, er würde zumindest jedes halbe Jahr einmal gewaschen - zum Glück roch er aber nur nach Pferd. :)<br />
<br />
Ich spielte noch eine Weile mit einem lieben Hund, der eigentlich die Pferde bewachen sollte. Dann fing es aber leider an zu regnen und ich machte mich Schweren Herzens auf den Rückweg zur Seilbahn... Am liebsten wäre ich den Rest der Woche hier oben geblieben. <br />
<br />
Ich hoffe ihr begeistert euch auch für Berge - ansonsten war dieser Eintrag warscheinlich ziemlich langweilig für euch... In diesem Falle, danke fürs trotzdem lesen. ^^<br />
<br />
Hasta Pronto<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-51764082400803249052012-06-14T17:31:00.006-07:002012-06-16T12:37:28.060-07:00schöne Aussichten...<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Diese Aussicht bietet mir, wenn ich meinen Kopf aus dem Fenster strecke und nach rechts gucke:<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc38veGvfm5rvwXjjpY5KsOd__n9J-v-g-Y5KP0ovfo4BUWXBqhfcDm54EY8tEMZ5bSkJzk42AIrfvVo46YgwjWjKvqGAc-DqWGyAkNc89b0yChH8NkkUoyDRz9VvzL41Gi5vxW1TJjYXD/s1600/DSCF1369.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgc38veGvfm5rvwXjjpY5KsOd__n9J-v-g-Y5KP0ovfo4BUWXBqhfcDm54EY8tEMZ5bSkJzk42AIrfvVo46YgwjWjKvqGAc-DqWGyAkNc89b0yChH8NkkUoyDRz9VvzL41Gi5vxW1TJjYXD/s640/DSCF1369.JPG" width="640" /></a><br />
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Der linke Berg ist der Vulkan Cotopaxi (5.898 m). Er hält es wie der Fuji-san und bedeckt sich am Liebsten mit ein paar Wolken. Aber an diesem Tag hatte ich Glück und Mt. Cotopaxi ließ bei gutem Licht die Hüllen fallen, so dass ich euch dieses Foto machen konnte. :) <br />
<br />
Für übernächstes Wochenende - mein letztes in Quito, bevor ich nach Galápagos fliege - habe ich dessen Besteigung über "EcomontesTour" gebucht. Der Trip dauert zwei Tage. Am ersten fahren wir hin, steigen bis zur Schneegrenze auf, bekommen dort eine Einweisung im Gletscherwandern und gehen sehr früh zu Bett. Am nächsten Morgen stehen wir schon um 1:00 Uhr auf und klettern hoch (Dauer: ungefähr 5 Stunden). Gegen 12:00 werden wir dann wieder in Quito sein und ich habe noch genug Zeit um mich für den nächsten Tag zu erholen. Ausrüstung, Übernachtung, Transfer, Verpflegung und Guide sind im Preis von 190 Dollar enthalten - da kann man wirklich nicht meckern!<br />
<br />
Ich freue mich schon sehr auf den Trip. Morgen habe ich keine Schule und daher als Einstimmung schonmal die Besteigung des näheren Vulkans Pichincha geplant. Man kann etwa bis zur Hälfte ganz gemütlich mit der Seilbahn hochfahren und ab dort entweder weiterkraxeln oder per Pferd die unmittelbare Gegend erkunden. Das Gute ist, dass ich so schonmal sehen kann, wie mir der Höhenunterschied bekommt und wie schwer mir das Atmen unter Anstrengung fällt... wird aber bestimmt ein toller Ausflug.<br />
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Ihr erfahrt es natürlich als Erste :)<br />
<br />
Hasta manana<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-19414628101522929052012-06-14T17:11:00.001-07:002012-06-14T17:13:34.779-07:00mi escuela<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWs50IBpm4qpcYLHu8gYpQSCiN70V8tG-r3Ek17De69mJEApX7QExz7Em7G2EjmzQnRyDNCTdx9zfOTb5lnqy_jXM1mqZ4o09qIYlknkQfVCnUOpow-d6IfiKHYhnBVQFpONjsaN8uSEhA/s1600/DSCF1348.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWs50IBpm4qpcYLHu8gYpQSCiN70V8tG-r3Ek17De69mJEApX7QExz7Em7G2EjmzQnRyDNCTdx9zfOTb5lnqy_jXM1mqZ4o09qIYlknkQfVCnUOpow-d6IfiKHYhnBVQFpONjsaN8uSEhA/s640/DSCF1348.JPG" width="640" /></a></div>
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Meine Schule ist ein niedliches kleines Gebäude in der Region La Mariscal - etwa 20 Minuten zu Fuß von der Gastfamilie in La Floresta entfernt.<br />
Die erste Woche habe ich immer Nachmittags 4 Stunden Unterricht, was mir die Chance gibt die Vormittage für Wiederholungen zu nutzen, wenn weniger Leute im Haus sind, die einen ablenken. ^^ Vor allem Vokabeln muss ich dringend nachholen, weil ich während den zwei Semestern Volkshochschulkurs in Deutschland nicht genug Zeit dafür hatte.</div>
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Meine Lehrerin ist auch sehr bedacht darauf, mir soviel Grammatik wie möglich einzutrichtern. Jeden Tag nahm ich daher neben den zig neuen Wörtern ein paar Seite unregelmäßige Verben mit nach Hause, die ich mir bis zum nächsten Tag einverleiben musste.<br />
<br />
Heute hatte ich jedoch den erwarteten Durchhänger - nach drei Stunden ging einfach nichts Neues mehr rein! Ich war richtig frustriert und enttäuscht von mir, jedoch war es schon erstaunlich genug, dass mein sonst so faules Gehirn bisher alles so bereitwillig aufgesogen hat, als wäre es ein Schwamm...<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGwXCDCgAUw7C1g0c4eC0or9gQh2NWEpFsy1eDpvbKb5fZqNiVTwvSTV453PTVItVUKr291pf-apN46WAI-31c8GGEfBtbgMm8yLPxvPse23wKPD1wb2I45sWqzn7if6vTuPbQ4ZKWw4_0/s1600/DSCF1363.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGwXCDCgAUw7C1g0c4eC0or9gQh2NWEpFsy1eDpvbKb5fZqNiVTwvSTV453PTVItVUKr291pf-apN46WAI-31c8GGEfBtbgMm8yLPxvPse23wKPD1wb2I45sWqzn7if6vTuPbQ4ZKWw4_0/s320/DSCF1363.JPG" width="240" /></a>Meine Lehrerin war zum Glück verständnisvoller mit meinem armen Kopf als ich und wir spielten stattdessen Domino. (Natürlich unterrichtsbegleitend mit kleinen Bildern, die ich mit den neu gelernten Verben verbinden musste). Es war aber trotzdem eine willkommene Abwechslung. :)<br />
<br />
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Ab nächster Woche ändert sich mein Stundenplan und ich habe dann Vormittags Unterricht. Ist vielleicht auch nicht schlecht - ich bin sowieso eher ein Morgenmensch und kann mich da am besten konzentrieren - auch weil es noch nicht so warm ist. (Mal sehen ob ich mich dann am Nachmittag genug motivieren kann um weiterzulernen.)</div>
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Saludos</div>
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Kiri</div>Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-79343343103282001022012-06-11T16:46:00.001-07:002012-06-12T06:41:12.056-07:00Stadtrundgang<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgS7dCAEXBVoTOsICWhz_XMi8caVLSP8AqpNcIIcl9EtRT3m_g8ns5vgdjQAESkYKKtMD_TZhgqfY2xcqZBouBe4UYstetMAJOL8z2EUUO1IN9uQh9SiiGc8X7in2RSuLSOhwrLE7Z2_m1p/s1600/DSCF1334.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgS7dCAEXBVoTOsICWhz_XMi8caVLSP8AqpNcIIcl9EtRT3m_g8ns5vgdjQAESkYKKtMD_TZhgqfY2xcqZBouBe4UYstetMAJOL8z2EUUO1IN9uQh9SiiGc8X7in2RSuLSOhwrLE7Z2_m1p/s640/DSCF1334.JPG" width="480" /></a></div>
<br />
Heute morgen fand meine Tour durch Quito statt...<br />
Und da das Beschreiben zu langatmig wäre, bekommt ihr hiermit einfach nur das "best of" an Bildern :)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-pZQFows3bv2jzjP392MiHIwH27PPCO4_0nBPHraI2duUaiyqHesLoj6mJA-g-bECY7suSsxnZeaSVAmCm0jLTMaTFpGQE19r_0d0eKoSh1yR2ZMXYZfMqJ2uyNcyxOLCgqV89h1Uqjyo/s1600/DSCF1292.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-pZQFows3bv2jzjP392MiHIwH27PPCO4_0nBPHraI2duUaiyqHesLoj6mJA-g-bECY7suSsxnZeaSVAmCm0jLTMaTFpGQE19r_0d0eKoSh1yR2ZMXYZfMqJ2uyNcyxOLCgqV89h1Uqjyo/s400/DSCF1292.JPG" width="400" /></a></div>
Süden (Altstadt)<br />
In der Bildmitte der Hügel "el Panecillo" <br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXpP7f7TR0qR8mRhigcwkalqyMEaRB1E4zdhSrHn0J-uqAMYMsByVg501uLNiOakVF2Ol-mcgzVyna2beTX2Dvoeq81egKv1ovhx7bZ67m4lTLEEGuTmtxxJsrJ0YSMo5X7VF545QL3ZIl/s1600/DSCF1295.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhXpP7f7TR0qR8mRhigcwkalqyMEaRB1E4zdhSrHn0J-uqAMYMsByVg501uLNiOakVF2Ol-mcgzVyna2beTX2Dvoeq81egKv1ovhx7bZ67m4lTLEEGuTmtxxJsrJ0YSMo5X7VF545QL3ZIl/s400/DSCF1295.JPG" width="400" /></a></div>
Osten<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUvqf_c3_C5t1a8_Ibl6CD1XTbWGf3x0xuYFNkeriS8NFaub0JYaGzmETM_U14DuiLuCY4UhIZsJx58Wltiu05qyiEExI8rxXMdIs-4wWE_aBR2nalfcHL8tqUUPCre0S2bxTB0QKhATue/s1600/DSCF1303.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUvqf_c3_C5t1a8_Ibl6CD1XTbWGf3x0xuYFNkeriS8NFaub0JYaGzmETM_U14DuiLuCY4UhIZsJx58Wltiu05qyiEExI8rxXMdIs-4wWE_aBR2nalfcHL8tqUUPCre0S2bxTB0QKhATue/s400/DSCF1303.JPG" width="400" /></a></div>
Norden <br />
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Westen <br />
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La Basilika (Altstadt)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj44QhY5UXMruu9l4oivOYnArU20o15KWIVsevNRTVyc6tQtjJkqqc-mKBmkkKzh2NCE5TpaM3aqUzlrFlISWIglp7TkwhbUD1L4yZPny9Xlb8ITqgrTvTW36Um4j_58LLJLHifKBWyIfYg/s1600/DSCF1312.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj44QhY5UXMruu9l4oivOYnArU20o15KWIVsevNRTVyc6tQtjJkqqc-mKBmkkKzh2NCE5TpaM3aqUzlrFlISWIglp7TkwhbUD1L4yZPny9Xlb8ITqgrTvTW36Um4j_58LLJLHifKBWyIfYg/s320/DSCF1312.JPG" width="320" /></a><br />
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Präsidentenresidenz und eine der hundert Kirchen<br />
(Altstadt)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFbemnIyXA_tWIojqA12amZJ1S9aSJEI3XE0QvY_M0YSK-Wg7sVdaDNMxFkOibuzcH3vPEG3_ReV3X26ClPclvOY5OYyx_1qFZCkF0AuGFTsKNv-GbVwmcwoyXs2r73Lg2DZH6eKoiNhpR/s1600/DSCF1345.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhFbemnIyXA_tWIojqA12amZJ1S9aSJEI3XE0QvY_M0YSK-Wg7sVdaDNMxFkOibuzcH3vPEG3_ReV3X26ClPclvOY5OYyx_1qFZCkF0AuGFTsKNv-GbVwmcwoyXs2r73Lg2DZH6eKoiNhpR/s320/DSCF1345.JPG" width="240" /></a><br />
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La Panecillo (Süden) - so genannt, weil der Hügel aussieht wie ein Brot und das eben auf Spanisch "Pan" heißt<br />
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Und ich - Sicht von el Panecillo Richtung Norden:<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9qorwawil5Du3lOCiAFQiWiqXe4174SPVYwtgt0pEidMvwvyB2FmgJsTqeOByVSSYJJT32qWgwQyYeqhqcBGjtiBjch4YA8ouKe5sfoMGqHCgAUxLUyKOtfv__ltux8YIuQWlx_oQvxN1/s1600/DSCF1341.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9qorwawil5Du3lOCiAFQiWiqXe4174SPVYwtgt0pEidMvwvyB2FmgJsTqeOByVSSYJJT32qWgwQyYeqhqcBGjtiBjch4YA8ouKe5sfoMGqHCgAUxLUyKOtfv__ltux8YIuQWlx_oQvxN1/s640/DSCF1341.JPG" width="480" /></a></div>
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Hasta Pronto<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-81641438562260846352012-06-09T11:51:00.002-07:002012-06-11T15:55:22.283-07:00Erste Tage in QuitoIch konnte auf dem Weg von Madrid nach Guayaqil tatsächlich etwas
schlafen, erwischte den Anschlussflug nach Quito und wurde dort von
meinem Projektpartner abgeholt, der mich zu meinem Hotel brachte.
Darüber war ich froh. Überall lungerten zwielichte Gestalten herum die
mich für meinen Geschmack etwas ZU interessiert durch die Autoscheiben
musterten - die ganze Stadt strahlte irgendwie etwas Bedrohliches aus.
Das lag nicht nur daran, dass es Nacht war, sondern auch an all den
Geschichten von Raubüberfällen und Gewalt die ich über Quito gehört
habe. Es wird in der Regel empfohlen nie allein unterwegs zu sein,
lieber in der Nähe der Unterkunft zu bleiben, niemandem zu vertrauen und
stehts die Augen offen zu halten. Viele stufen mich für etwas zu sorglos
und vertrauensselig ein, aber ich versichere euch, dass ich hier gut
aufpassen und mich an alle Ratschläge halten werde. Ich sehe zwar gerne das Gute in allem aber inzwischen bin ich auch etwas vorsichtiger geworden<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijK4HU0c69TpyDl-Qy3r7Y6d431hSurT0Vqd0Lj-Beo9b5xavsrZgPwyiVdhv65zm4U-vGcunZSkURIhn4A9FtzunZD3ikJEPRLZBBALe4-zRgH4EO8PfKfSU9iaXHB-HAOusZosnwEcQ2/s1600/DSCF1254.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEijK4HU0c69TpyDl-Qy3r7Y6d431hSurT0Vqd0Lj-Beo9b5xavsrZgPwyiVdhv65zm4U-vGcunZSkURIhn4A9FtzunZD3ikJEPRLZBBALe4-zRgH4EO8PfKfSU9iaXHB-HAOusZosnwEcQ2/s320/DSCF1254.JPG" width="320" /></a>Im Hotel
bezog ich gegen ein Uhr nachts endlich mein Zimmer. Zwei Tage und fast
zwei Nächte war ich unterwegs gewesen und konnte sehr gut schlafen. Am
nächsten Morgen wachte ich von alleine gegen halb acht auf und fühlte
mich frisch und munter. Keine Spur von Jetlag. Durch die Vorhänge
erhaschte ich einen Blick auf den Hof um den herum die Zimmer verteilt
sind. Er lag dunkel und kühl da, aber als mein Blick nach oben
wanderte, da blickte mir ein tiefblauer Himmel entgegen und die Sonne
beschien bereits die Dächer. <br />
Erst jetzt erkannte ich wie hübsch die ganze Anlage war. Und auf einem ersten kurzen Spaziergang (nur um den Block) stellte ich fest, dass die Anden fast zum Greifen nah waren und sich majestätisch über mich erhoben. Sie ragten steil in die Höhe, waren jedoch an der Spitze abgerundet und über und über mit weichem grünen Gras bedeckt, das wunderschön von der Sonne angeschienen wurde.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXM8LF6VJ0DOLTSEcUE3Sb0TVDS9U6_Nqj68pB1FajO8bgJnMje7fqLn2fs5MK2sEHD2gFQxDRRi6xHQxzWfM-wM6m303zSz3_CLOm37-3s86zFC0WQPcp4zuF1pBGn3GmHAAp3rMgAlgn/s1600/DSCF1267.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgXM8LF6VJ0DOLTSEcUE3Sb0TVDS9U6_Nqj68pB1FajO8bgJnMje7fqLn2fs5MK2sEHD2gFQxDRRi6xHQxzWfM-wM6m303zSz3_CLOm37-3s86zFC0WQPcp4zuF1pBGn3GmHAAp3rMgAlgn/s320/DSCF1267.JPG" width="240" /></a></div>
Außer mir gibt es noch vier andere Gäste. Eine Frau und drei Männer aus Amerika, die mir beim Frühstück ein paar gute Ratschläge gaben und mich netterweise zur Bank begleiteten und in der Nähe blieben, während ich etwas Geld abhob. Ihr seht - ich bin WIRKLICH vorsichtig. :) Kein Grund zur Sorge.<br />
In meinem Badezimmer hausen übrigens zwei kleine Kakerlaken - nicht größer als unsere Kellerasseln. Sie wohnen in der Dusche ziehen sich aber vornehm in ihr Loch zurück, wenn ich sie benutze. Ich werde ihnen Namen geben.<br />
Morgen Abend werde ich allerdings schon abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht, bei der ich während des Spanischkurses wohne. Falls sich zuvor noch etwas Schreibenswertes ereignet, melde ich mich nochmal.<br />
<br />
P.S.: Ich hoffe ihr würdigt diese Einträge - während ich sie schrieb war draußen
herrlichster Sonnenschein aber ich habe mich zusammengerissen und mich trotzdem
dahintergeklemmt... und jetzt wo ich fertig bin, regnet es!<br />
<br />
Ergänzung:<br />
An meinem ersten Tag bin ich glücklicherweise doch noch mal rausgekommen. Keath, Marilyn, Bob und Ricky, die Amerikaner, haben mich zum Abendessen in einen Pizza Hut eingeladen. Sie sind übrigens als Missionare im Jungel im Süden Ecuadors tätig und auch wenn ich nicht so viel von der Verbreitung des christlichen Glaubens halte, so klangen die Projekte für die sie tätig sind ganz vernünftig. Sie gründen auf Hilfe zur Selbsthilfe wie zum Beispiel die selbstständige Trinkwasseraufbereitung oder Landwirtschaft. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist dort nämlich mehr als kärglich und die dort ansässigen Einwohner leben von nur drei verschiedenen Früchten, darunter Bananen und Papaya. (Das dritte war irgendeine komische Beere, glaub ich).<br />
Nach dem Abendessen trafen wir beim Bummeln durch eine Mall zufällig unseren Hotelbesitzer, der gerade mit seiner Familie aus dem Kino kam und uns "Madagaskar 3" sehr ans Herz legte. Leider mussten Marilyn und Bob am nächsten Tag früh raus, weil sie mit den in Quito erworbenen Lebensmitteln zur Station zurückfuhren. Keath und Ricky würden noch einige Tage bleiben um die 17 Voluntäre in Empfang nehmen, die dort für eine Woche arbeiten würden.<br />
Während wir auf den Beginn der Vorstellung warteten, half mir die beiden, ein ecuadortaugliches Mobiltelefon zu erwerben. Für 45 Dollar bin ich nun stolze Besitzerin eines solchen und wer die Nummer möchte, kann mich einfach ansprechen. Ich habe es vor allem erworben, um hier meine Projekte besser regeln zu können oder meine Gastfamilien anzurufen, wenn irgendwas sein sollte. <br />
Der Film war übringens wirklich sehr witzig - kann ich auch nur weiterempfehlen. :)<br />
<br />
Am Sonntagvormittag wurde ich bereits abgeholt und zu meiner Gastfamilie gebracht - Martha, ihr Mann und zwei Kinder. Sie sind alle sehr nett. Außer mir wohnen hier noch ein Mann aus Schottland, ein Junge aus London sowie einer aus Amerika und ein Mädchen aus Kalifornien, mit der ich mir das Zimmer teile. Alle sind sehr lieb, wenn auch um einiges jünger als ich - bis auf den aus Schottland, der ist schon über 40.<br />
Als ich mein Zimmer gezeigt bekam, traute ich meinen Augen nicht: Da waren sie wieder - die Anden - direkt vor meinem Fenster und noch näher als beim Hotel. Sie nehmen die gesamte Fensterfront ein und jetzt, da es Nacht ist, schmiegen sich hunderte von kleinen Lichtern in die Täler. Es ist atemberaubend. Ich bin so ein Glückspilz!!! Morgen mache ich euch ein Foto!.<br />
<br />
Nur wenige Minuten nachdem ich meine Gastmutter kennen gelernt hatte, fragten mich die Jungs, ob ich nicht Lust hätte sie zum Fussballspiel "Ecuador - Kolumbien" zu begleiten. Sie würden versuchen noch Tickets fürs Stadion zu bekommen. Da ich bisher noch nicht viel von der Stadt gesehen hatte, stimmte ich sofort zu und weg waren wir.<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9uRvomEmFav6K-oYHZl1baJ-sxRX5sk95XP0hz33zsnsmu33E0CZKV6dkekgp1cmtQhYxILyK6R-qz88pu8WDphjA3S1b4M9tGvSw5Sq8pL4p-VjSHnrwxxnemwIycVkH2A2OMur9A7W-/s1600/DSCF1271.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh9uRvomEmFav6K-oYHZl1baJ-sxRX5sk95XP0hz33zsnsmu33E0CZKV6dkekgp1cmtQhYxILyK6R-qz88pu8WDphjA3S1b4M9tGvSw5Sq8pL4p-VjSHnrwxxnemwIycVkH2A2OMur9A7W-/s400/DSCF1271.JPG" width="400" /></a></div>
Leider gab es keine regulären Karten mehr, nur noch einige sehr teure Logenplätze für über 60 Dollar, deshalb fuhren wir mit dem Bus ins Zentrum, um ein Restaurant oder Cafe zu suchen, in dem wir das Spiel im Fernsehen gucken könnten. Es war ein schöner sonniger Tag und zu viert machte es wirklich viel Spaß herumzulaufen. Man fühlt sich auf diese Weise tatsächlich um einiges sicherer und kann einfach den Flair der Stadt genießen - besonders an diesem Tag. Überall aufgeregte Fussballfans, Indianer in Ponchos die Fähnchen, T-Shirts oder Sonnenbrillen feilboten und dann natürlich all die wunderschönen farbenfrohen Gebäude, die sich gegen den azurblauen Himmel abhoben.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJTDg0WyOvo9tvKIORUvLQB3pkysIlZUWg6hF8scRVR4zIXkj5fzEM2qgjgWSvPvnt2IJWVtw0iGYGUGB5vaBkesN7OxIpVM6bPPLXY1oVueOwX8zBc0HeZ7NzmNqin8UMmVwwQDP-v6LQ/s1600/DSCF1281.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJTDg0WyOvo9tvKIORUvLQB3pkysIlZUWg6hF8scRVR4zIXkj5fzEM2qgjgWSvPvnt2IJWVtw0iGYGUGB5vaBkesN7OxIpVM6bPPLXY1oVueOwX8zBc0HeZ7NzmNqin8UMmVwwQDP-v6LQ/s320/DSCF1281.JPG" width="320" /></a>Wir fanden ein nettes Restaurant mir mindestens 10 Fernsehern in unterschiedlichen Winkeln und während wir auf den Beginn des Spiels warteten, bestellten wir Cola und ein paar Platten mit unterschiedlichem Fingerfood und Sossen. Sehr lecker. :) Glücklicherweise gewann Ecuador. Das stimmt sie freundlich, hoffe ich.<br />
Uns gegenüber saß eine Familie mit einem kleinen Jungen, von höchstens vier Jahren, der jedesmal in Tränen ausbrach, wenn die Mannschaft den Ball verlor oder das Tor verfehlte. Als sie dann tatsächlich das eine Mal trafen bekam er es zunächst gar nicht mit, tanzte dann aber durch den ganzen Raum. Das war sooo süß!<br />
<br />
Mein erster Abend bei der Gastfamilie war sehr schön - wir bekamen eine leckere Suppe und redeten und redeten. Zum Glück bin ich nicht die einzige mit verbesserungsfähigem Spanisch - aber ich muss mich trotzdem anstrengen, weil ich leider nur sporadisch Dinge verstehe. Mir fehlen noch so viele Vokabeln...<br />
Morgen habe ich meinen ersten Spanischkurs und werde danach eine Stadtführung mitmachen, um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, was wo ist.<br />
<br />
Hasta pronto,<br />
eure KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-56714552244493478242012-06-09T11:36:00.000-07:002012-06-09T11:36:30.132-07:00Die feine englische Art...Kaum eine Woche ist vergangen und schon hinke ich den Ereignissen hinterher.<br />
Meine Zeit in England war so schnell vorbei, dass ich selbst ganz erstaunt war. Dies und die Tatsache, dass Farmarbeit nunmal müde macht sind schuld daran, dass ich hier bisher noch nicht einmal ein Foto gepostet habe...<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAH8ttRpPLIlk6Ptp7j43ON8lqPoQ25-wAZUnYaxtO3VJkCaIGJdeKaCIp6rxMWt9XF08PPJHtHJoblT7_OyOykvdWxybgqOImXzAxz2_wxqvm5CQ8NIv_Eh7CVwe6L-MMFvdVcc2oVSUe/s1600/DSCF1199.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiAH8ttRpPLIlk6Ptp7j43ON8lqPoQ25-wAZUnYaxtO3VJkCaIGJdeKaCIp6rxMWt9XF08PPJHtHJoblT7_OyOykvdWxybgqOImXzAxz2_wxqvm5CQ8NIv_Eh7CVwe6L-MMFvdVcc2oVSUe/s320/DSCF1199.JPG" width="240" /></a></div>
Ich hatte Glück und habe eine sehr liebe Familie erwischt. Sie haben sogar mehrere Farmen, die bewirtschaftet werden müssen und daher habe ich die ganze Familie nur einmal zusammen beim Abendessen gesehen.<br />
Ansonsten waren ich und zwei andere Helfer (ein Junge aus China und ein Mädchen aus Frankreich) in Kinnachan untergebracht, wo auch meine Gastmutter Eileen lebt. Der Vater Bill arbeitete vor allem in Brooks aber ihn habe ich hin und wieder gesehen.<br />
Als ich am 1. Juni in London ankam, hatte wegen einem Unfall auf der Autobahn leider der Reisebus Verspätung und ich kam statt gegen 17:00 Uhr erst um 18:30 Uhr in Leicester an, von wo aus ich eigentlich den Bus nach Uppingham nehmen wollte. Leider fuhr der letzte um halb sieben und ich muss ihn ganz knapp verpasst haben, weshalb Bill mich dort abholte. Wir fuhren zunächst zu seiner Farm nach Brooks. "...because you haven't your tea yet, right?" waren Bills Worte als Begründung, ganz als ob es sich hierbei um ein menschliches Grundbedürfins handele, dessen Befriedigung Pflicht sei. :) Mir war das sehr sympathisch. Hier musste ich mir um meinen morgendlichen Schwarztee mit Milch wohl keine Sorgen machen.<br />
<br />Am selben Tag kam auch Han an. Ein Student aus China. Zusammen brachte uns Bill am späteren Abend nach Kinnachan. Wir erhielten unsere Zimmer und die ersten kurzen Instruktionen. Mein Zimmer war ziemlich geräumig. Ein großes Doppelbett und ein Einzelbett, das ich belegte, nahmen allerdings recht viel von dem Platz ein. Ich hatte sogar ein eigenes Waschbecken. Leider funktionierte der Boiler nicht und so gab es im ganzen Haus bis auf eine der Duschen kein warmes Wasser. Nichtmal in der Küche zum Abwaschen. Unsere Tage begannen gemütlich. Gegen acht stand Eileen meistens auf und ich leistete ihr dann in der Küche beim Frühstück Gesellschaft. Han schlief länger, aber die richtige Arbeit ging sowieso erst gegen halb zehn los. Die ersten beiden Tage verbrachten wir draußen und befreiten das Gewächshaus, den Ploytunnel und die Bereiche dazwischen von Unkraut (in der Regel Disteln und Brennesseln - ziemlich aggressive Sorten, die uns sogar durch Hosen und Handschuhe stochen).<br />
Dann fing es an zu regnen und hörte die nächsten Tage nicht mehr auf. Daher wurde unsere Arbeit ins Haus verlegt, das einige Aufräumarbeiten vertragen konnte. Eileens Bungalow hatte in dem Jahrhundertwinter sehr gelitten - eine Rohrleitung war geplatzt und sie mussten das ganze Haus renovieren. Die Möbel und andere Einrichtungsgegenstände fanden in Kinnachan Platz, daher war alles etwas eng. Aber auch wenn dies nicht wirklich etwas mit Farmarbeit zu tun hatte, machte es Spaß. Vor allem, als am dritten Tag auch noch Carla aus Frankreich zu uns stieß.<br />
<br />
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiccLFh5QCtAnpReoEGQjntbiKVHpMH5nBp7qMKbnas1rbMMi5rw7Tp17sJCD2IyKe5STalYkkBL7Dp-uZhRHGsmc8d7R2mYzf334knsX1pESjTPMM7-FioDjbKTYRffra5fMz_NHEyv-4V/s1600/DSCF1186_01.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="145" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiccLFh5QCtAnpReoEGQjntbiKVHpMH5nBp7qMKbnas1rbMMi5rw7Tp17sJCD2IyKe5STalYkkBL7Dp-uZhRHGsmc8d7R2mYzf334knsX1pESjTPMM7-FioDjbKTYRffra5fMz_NHEyv-4V/s200/DSCF1186_01.JPG" width="200" /></a>Das Essen vertrug mein Magen weniger. Es war sehr reichhaltig und ich war keine drei großen Mahlzeiten am Tag gewohnt. Eileen konnte gut kochen, besonders der Yorkshire Pudding und ihre Restesuppe hat mir sehr gut geschmeckt! Ansonsten aßen wir selbst geernteten Blumenkohl, Lauch und Kohl. Natürlich mit viel Käse verfeinert. Frischen Kuchen gab es fast jeden Abend<br />
Ich hoffe ich werde das dort zugelegte Gewicht in Ecuador wieder los. :) <br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtlVPDwL-8JC9yD5eM2ZmmHFus06oB70BB8NdeDM4QsIpRad7EJeEBeJgNDVLGGF356qUK96SEo8V_lVm7d4sqv5UQ25_VwgPiK8V1B2Mu7zJxKWCzp462lA4Cf_TGhSNSiRz432RyfxSs/s1600/DSCF1240.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhtlVPDwL-8JC9yD5eM2ZmmHFus06oB70BB8NdeDM4QsIpRad7EJeEBeJgNDVLGGF356qUK96SEo8V_lVm7d4sqv5UQ25_VwgPiK8V1B2Mu7zJxKWCzp462lA4Cf_TGhSNSiRz432RyfxSs/s200/DSCF1240.JPG" width="150" /></a></div>
Die Familie hatte unglaublich viele Tiere. Etwa 600 Schafe (zur Zeit lammten sie, aber anders als erhofft erhielt ich leider nie die Chance sie zu füttern. Dafür war ich wohl einfach zu kurz dort ^^), 4 Border Collies, 3 Jack Russels, ein paar Katzen, einige Hühner und Gänse, eine alte Kuh die dort ihr Gnadenbrot bekam, die Haustier-Schweine Jaqueline und Josephine und ein halbes Dutzend Truthaneier, die künstlich ausgebrütet wurden. Vermutlich gab es noch weitere Haustiere, von denen ich nichts wusste, weil sie auf den anderen Farmen lebten, aber auch so war ich schon sehr glücklich.<br />
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Tja, und ehe ich mich versah waren die 5 1/2 Tage auch schon vorbei... So ist das eben, wenn man eine gute Zeit hat. <br />
Am 7. Juni brachte mich Eileen auf dem Weg zu ihrem Bungalow, in dem sie zu tun hatte nach Leicester zurück. Und dort traf ich endlich die Person, wegen der ich überhaupt nach England gekommen war. Joane hatte ich damals in Taiwan kennen gelernt - eine Freundin von Mai, mit der ich in Hokkaido gearbeitet hatte. Für ein Jahr war sie gekommen um in England zu studieren und hat es währenddessen sogar mal nach Deutschland geschafft, aber ein Treffen hat leider nicht geklappt.<br />
Ich finde es immer wieder schön, wenn ich es schaffe Bekannte wieder zu sehen, die ich irgendwo einmal getroffen habe. Das macht die Welt irgendwie kleiner...<br />
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Gegen sechs fuhr mich mein Reisebus zurück nach London, wo ich am Flughafen nächtigte. Schlafen war nicht drin. Zum einen, weil ich mir die Müdigkeit für den Flug nach Südamerika aufheben wollte und zum anderen, weil die Stühle in der Halle zu unbequem waren. Natürlich besitze ich Schlafsack und Luftmatratze, aber die hatte ich an ein junges Mädchen aus Albanien verliehen, die fertig mit der Welt war, weil sie wegen dem mir schon bekannten Stau um London herum ihren Flug verpasst hatte und nun bis um acht Uhr morgens warten musste. Aber nachdem sie einige Stunden schlafen konnte und ich ihr etwas Geld fürs Internet gegeben hatte, lachte sie sogar wieder. Ein schönes Erlebnis, wenn man mal in eine Situation kommt, in der man jemandem helfen kann und nicht nur derjenige ist, der Gutes empfängt.<br />
Mein Flug nach Madrid rückte allerdings näher und wir mussten uns bald verabschieden. Zum Glück gab es keine Verspätungen oder Ausfälle.<br />
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Hier mache ich Schluss - mit Ecuador geht es im nächsten Blog weiter. :)<br />
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Hasta pronto<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-59207952124268468062012-05-29T06:52:00.001-07:002012-05-29T06:52:32.890-07:00TimetableOK, auf vielfachen Wunsch hier nochmal mein bisheriger (!) Zeitplan:<br />
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01. Juni: Uppingham/England (wwoofing)<br />
08. Juni: Quito/Ecuador (Spanischkurs)<br />
25. Juni: San Cristóbal/Galápagos (Volunteering Wiederaufforstung)<br />
21. Juli: Amazonas/Ecuador (Volunteering Tierauffangstation)<br />
07. August: Santiago/Chile (Volunteering Chinchilla-Nationalpark)<br />
01. September: Neuseeland (erstmal arbeiten)<br />
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hasta pronto :)<br />
Kiri<br />
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<br />Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-18062731379543604952012-05-26T08:19:00.001-07:002012-05-26T08:19:21.738-07:00never forget say goodbye...Nachdem ich mich letzte Woche bereits von meinen Kollegen verabschieden musste, waren gestern meine Freunde an der Reihe. Location war natürlich unsere kleine Sternwarte. :)<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8k8jfNXi_j-b3iSxzOy9cVJMcQoNqsfudIZW9R7m9ChcsmA1MphvEPMJ7WqrsNI5C9L1ROlmZs-nje0ZyMA4QylACo8LKpSq7SLmOmgLr1JKWS9Aa4t1J8NvcIg1hIqMtfhTuzHOzOmRA/s1600/Abschiedskuchen+007_1.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8k8jfNXi_j-b3iSxzOy9cVJMcQoNqsfudIZW9R7m9ChcsmA1MphvEPMJ7WqrsNI5C9L1ROlmZs-nje0ZyMA4QylACo8LKpSq7SLmOmgLr1JKWS9Aa4t1J8NvcIg1hIqMtfhTuzHOzOmRA/s200/Abschiedskuchen+007_1.jpg" width="168" /></a>Ich habe von Janina einen wunderschönen Neuseeland-Kuchen mit Galapagos-Schildkröten bekommen - sowas habe ich mir schon immer mal gewünscht! Absolut zu schade zum Essen, aber zum Aufbewahren war er leider etwas zu groß (und zu schwer ^^).<br />
Und dann habe ich auch noch von allen zusammen einen Tauchkurs-Zuschuss bekommen - Leute, wisst ihr eigentlich wie schwer ihr es mir alle macht good old Germany zu verlassen?<br />
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Doch der Countdown läuft: Gestern war es noch eine Woche bis zu meiner Abreise - ab heute wird nur noch in Tagen gezählt...<br />
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Ich danke euch alle für das wunderschöne Jahr in Deutschland.<br />
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Und ich werde euch alle so sehr vermissen!<br />
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mata ne<br />
KiriMondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7040165020574830463.post-39619387227767115192012-04-05T10:40:00.001-07:002012-04-05T10:40:08.656-07:00Elektronisches VisumKia Ora!<br />
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Heute habe ich mein elektronisches working holiday Visum für Neuseeland bekommen.<br />
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Ich habe es erst letztes Wochenende beatragt und konnte kaum glauben, wie einfach es war - und sogar noch schneller ging als bei dem für Japan.<br />
Kein Sammeln zahlloser Dokumente<br />
Kein Schreiben von Motivationsbriefen oder Reiseplänen<br />
Keine Anfahrt zur Botschaft (wäre in Berlin gewesen)<br />
Keine dummen biometrischen Fotos... (gemacht habe ich sie trotzdem, weil ich dachte man braucht sie - und natürlich wurden sie schauderhaft xD)<br />
<br />Ist das Internet nicht fantastisch?<br />
<br />Stattdessen klickte ich mich lediglich durch vier kurze virtuelle Formularseiten, auf denen ich nach dem Eintragen meiner persönlichen Daten nur mit Häkchen bestätigen musste, dass ich:<br />- jaaa, genug Geld angespart habe,<br />
- nein, nicht an Tuberkulose oder anderen scheußlichen Krankheiten leide,<br />
- um Gottes Willen, kein Schwerverbrecher bin und<br />
- selbstverständlich, das erste mal ein WH-Visa beatrage (für NZ).<br />
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Das dauerte keine 10 Minuten und schon konnte ich den Knopf mit "beantragen" drücken.<br />
Die Dokumente und Fotos musste ich nicht einmal in Form einer Datei mitsenden... <br />
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Der einzige Nachteil:<br />
Kein in den Reisepass geschweißtes Angeber-Visum, sondern bloß ein selbst ausgedrucktes 0815-Kopierpapier mit nur Text und ohne Verzierungen... -_-<br />
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Naja...<br />
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Immerhin bekomme ich ja bei der Einreise EINEN STEMPEL!<br />
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bye bye<br />Kiri<br />
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<br />Mondhäschenhttp://www.blogger.com/profile/12185890429522953974noreply@blogger.com0